Der Beitrag im Verlag Barbara Budrich neu erschienenen Sammelband „Blurring Boundaries“ befasst sich mit der Verbindung von Rechtspopulismus und Geschlechterpolitik, die sich in den letzten Jahren global beobachten lässt. Am Fallbeispiel Österreich diskutiert der Beitrag die „Normalisierung“, wie es Ruth Wodak nennt, von Rechtspopulismus. Diese, so wird im Beitrag argumentiert, zeigt sich in Österreich unter anderem am Mainstreaming von anti-gender- und anti-feministischen Diskursen, die nun auch von Parteien der „Mitte“ bedient werden. Dies spiegelt sich insbesondere darin wider, wenn sowohl femonationalistische Frames bedient werden oder aber vermittelt wird, Feminismus wäre etwas ‚Schlechtes‘. Bisherige Selbstverständlichkeiten, nämlich dass Gleichstellung über verschiedene Maßnahmen wichtig für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Gesellschaft ist, werden somit aufgerüttelt. Dabei rücken rechtspopulistische Randmeinungen, indem sie von Parteien der Mitte transportiert werden, stärker in den Mainstream.

„Die gendersensible Perspektive auf rechtspopulistische Diskurse und Politiken ist nicht nur deshalb wichtig, weil Fragen im Zusammenhang mit Geschlecht und Sexualität zu einem der konstitutiven Elemente rechtspopulistischer Diskurse in ganz Europa avanciert sind. Darüber hinaus ist diese Perspektive unumgänglich, um die aktuellen Krisen der Demokratie zu verstehen und zu erklären. Die Verschiebung des ‚common sense‘ – in diesem Fall, dass Gleichstellung von Frauen wichtig ist – scheint sich aktuell zu vollziehen. Wir müssen weiter untersuchen, warum dies der Fall ist und welche demokratiepolitischen Konsequenzen daraus resultieren.“

#geschlechterforschungmatters

Zum Anfang der Seite