Der akademische Lehrgang und der Master-Lehrgang "Psychotherapie" (beide 7 Semester) unterscheiden sich vom Inhalt her ausschließlich durch den Umfang der Abschlussarbeit. 

Eine Weiterinskription von mindestens einem Semester ist für die Dauer des zu absolvierenden Praktikums wahrscheinlich. Die Kosten für die Weiterinskription nach der offiziellen Lehrgangsdauer von 7 Semester betragen derzeit pro weiterem Semester EUR 100,00.

Im Folgenden finden Sie die zu absolvierenden Fächer.

Fächer

Integrative Gestalttherapie (akademisch)

1. Fach Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung

Inhalte

Theorie 1: Einführung in die Gestalttherapie
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden die wesentlichsten theoretischen Ansätze und Referenztheoretiker, auf die sich Fritz und Lore Perls in ihrer Theoriebildung zur Gestalttherapie beziehen, in ihren grundsätzlichen Denkfiguren vorgestellt. Dabei sollen die theoretischen Anliegen der Gestalttherapie in ihren ersten Formulierungen und Begrifflichkeiten klar werden. Erweiterungen der ursprünglichen Ansätze durch ergänzende Theorien werden diskutiert.

Theorie 2: Psychotherapierelevante Aspekte der gesunden Entwicklung
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden allgemeine entwicklungspsychologische Theorien auch in ihrer historischen Entstehung dargestellt und deren Bedeutung für die Psychotherapie reflektiert.
Auf dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse zur kindlichen Entwicklung aus den Bereichen Säuglingsforschung, Bindungsforschung und Neuropsychologie wird eine für die Integrative Gestalttherapie relevante Entwicklungspsychologie entworfen, die im Speziellen den Fokus auf die Entwicklung psychischer Strukturen, die Entstehung von Differenzierung, Regulation und die Verinnerlichung von Beziehungserfahrungen richtet. Einzelne Aspekte der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung werden ergänzt und dem dargestellten entwicklungspsychologischen Modell zugeordnet.


Theorie 3: Psychotherapierelevante Aspekte der pathologischen Entwicklung
Ausgehend von der gesunden Entwicklung in einer hinreichend guten Umgebung zur Bewältigung phasenspezifischer Entwicklungsaufgaben werden interaktionelle Fehlregulationen (Störungen/ Defizite/ Konflikte/ Traumata) und deren mögliche pathologische strukturelle Auswirkungen in der Selbst- und Beziehungsregulation beschrieben und einzelnen Störungsbildern zugeordnet. Die missglückten Beziehungserfahrungen und deren Auswirkungen im Beziehungs- und Selbsterleben werden Ausgangspunkt hilfreicher therapeutischer Haltung und korrigierender therapeutischer Erfahrungen.

ECTS-Punkte

9

2. Fach Methodik und Technik

Inhalte

Beobachtung von Gruppenprozessen
Ziel der Gruppenbeobachtung ist die Bedeutung der sozialen Gruppe als grundlegende Determinante unseres Lebensraums nicht wie bisher aus TeilnehmerIn- sondern explizit aus einer BeobachterInperspektive zu erfahren. Die Erstellung eines Beobachtungsprotokolls ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis der Gruppenprozessanalyse sowie Gruppendynamik im Sinne angewandter Sozialpsychologie.


Prozessuale Diagnostik
Diese Lehrveranstaltung soll in die Technik des Erstinterviews und in die prozessuale Diagnostik einführen. Bezüge zu ICD 10 und anderer Art von Diagnostik werden hergestellt.
Die Strukturierung von Erstgesprächen, die Methodik der Exploration und Anamneseerhebung wird in der Gruppe ebenso geübt wie die Erstellung von Gutachten als Grundlage zur Indikations-, Diagnosen- und Prognosenstellung im diagnostischen Prozess.


Krisenintervention
Das Verstehen von Krisen und Krisenverläufen, das Erkennen und Einschätzen möglicher Gefährdungen in Krisen sowie der Umgang mit (akuten) Krisen sollen in Theorie und Praxis erarbeitet werden. Besonderes Gewicht wird dabei auf das Einüben und Handhaben von Methoden der Krisenintervention (anhand von Triadenarbeit, Rollenspielen und Fallbesprechungen) gelegt.

ECTS-Punkte

10

3. Fach Persönlichkeits-und Interaktionstheorien

Inhalte

Gruppendynamik und Prozessanalyse - Theoretische Grundlagen der Durchführung von Gruppentherapien
In der Lehrveranstaltung werden gruppendynamische Konzepte anhand exemplarischer Selbsterfahrung und Reflexion verdeutlicht. Diese werden im Einsatz und in der methodischen Anwendung in Therapiegruppen modellhaft erprobt.
Gruppenprozesse werden diagnostiziert, reflektiert und nach dem Verlauf, den jeweiligen Rollen und Übertragungsmustern analysiert. Anhand der Abläufe werden theoretische Ansätze besprochen

ECTS-Punkte

8

4. Fach Spezielle Theorie

Inhalte

Übertragung/Gegenübertragung
Die Konzepte Übertragung, Gegenübertragung und projektive Identifikation sowie verschiedene Aspekte dieser Konzepte (u. a.: Übertragung und Gegenübertragung bei verschiedenen Störungsbildern, bei Erstgesprächen und im Verlauf längerfristiger Therapien als interaktionelles Geschehen sowie Teilhabe an der Gegenübertragung in Sinne selektiver Authentizität und Vermeidung von Gegenübertragung) werden vorgestellt und ihre modifizierte Anwendung im Rahmen von IGT gemeinsam erarbeitet. Neben einer theoretischen Erarbeitung werden die Lehrveranstaltungsinhalte vor allem praxisnah (anhand von Fallbesprechungen und Rollenspielen) erfahrbar gemacht.


Strukturelle Schädigungen
In der Lehrveranstaltung steht die Beschäftigung mit der strukturellen Diagnostik, der ersten strukturell-diagnostischen Hypothesenbildung, den Zielsetzungen und Behandlungs-schwerpunkten bzw. der Behandlungsplanung im Vordergrund. Es soll klar werden, dass es bei strukturell geschädigten Menschen vorerst um andere Psychotherapieschwerpunkte geht als bei Menschen mit einem neurotischen bzw. gesunden Integrationsniveau. Als diagnostische Hilfe wird die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) genützt. Die Behandlungsplanung richtet sich nach dem Integrationsniveau. Um dieses wiederum im tiefen-psychologisch-hermeneutischen Sinn zu verstehen, wird auf ein umfassendes Entwicklungsmodell der kindlichen Entwicklung zurückgegriffen. Schwerpunkt ist schlussendlich die Therapieplanung mit integrativ-gestalttherapeutischen Methoden.


Traumafolgentherapie
Zentrale Themen sind Konzepte zur Erklärung psychischer Traumata, diagnostische und allgemeine behandlungstechnische Hinweise, gestalttherapeutische Grundprinzipien, Methoden und Techniken in der Traumatherapie, mit der Integrativen Gestalttherapie kombinierbare traumaspezifische Behandlungsansätze, der Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung.


Abhängigkeit
Die Lehrveranstaltung behandelt:

  • Die Phänomenologie von Abusus, Gewöhnung und Sucht
  • Interventionsmöglichkeiten bei Suchtphänomenen
  • Therapie, Beratung und Begleitung von Betroffenen und deren Angehörigen in den verschiedenen Settings (Was ist wann und bei wem möglich und sinnvoll?)
  • Die Vernetzung mit den vorhandenen Betreuungseinrichtungen
  • Den gesellschaftlichen Kontext von Sucht

Besonderes Augenmerk soll gerichtet werden auf den Anteil Selbsterfahrung, da Suchtphänomene in irgendeiner Form jedem Menschen eigen sind. Sie auszublenden behindert oder erschwert die Arbeit mit süchtigen Menschen.


Psychosen
Das Erkennen und Beschreiben eines psychotischen Zustandsbildes bzw. einer psychotischen Entwicklung, differentialdiagnostische Überlegungen und psychotherapeutischer Umgang mit den PatientInnen stehen im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung. Psychodynamische Modelle zur Entstehung psychotischer Erkrankungen verschiedener Schulen werden vorgestellt. Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten werden erörtert und in der Gruppe eingeübt.
Darüber hinaus soll Verständnis und Respekt für die kreativen Leistungen von PatientInnen im Umgang mit ihrer Erkrankung geweckt werden.

  • Mit Film- und Tonbandmaterial und Grenzerfahrungen der TeilnehmerInnen werden psychotische Zustände einfühlbar und verstehbar gemacht.
  • Verschiedene Formen dieser Erkrankung werden voneinander unterschieden.
  • Möglichkeiten und Grenzen von Interventionsformen der Integrativen Gestalttherapie werden vorgestellt und gemeinsam erarbeitet
ECTS-Punkte

13

5. Fach Identitätsentwicklung zum/zur PsychotherapeutIn

Inhalte

AUSBILDUNGSGRUPPE
Die mehrjährige Ausbildungsgruppe ist ein Kernstück der Ausbildung. In der Kontinuität der geschlossenen Gruppe wird es möglich aktuelle und biographische Themen, Ereignisse etc. zu erkennen und zu bearbeiten. Durch die Arbeit an sich selbst und am Beispiel anderer wird die Methode in vivo erfahren und bildet die Grundlage zu eigenem therapeutischen Handeln.
In den ersten beiden Jahren liegt das Schwergewicht auf Selbsterfahrungsprozessen, wobei theoretische Grundlagen integriert werden. Nach dem ersten Jahr erfolgt ein Screening, das den KandidatInnen Feedback über ihre persönliche Entwicklung gibt. Das dritte Jahr dient der Professionalisierung eigenen Handelns. Hier stehen Gruppenprozessanalysen, eigenes Üben in Triadenarbeit, zeitweiliges Übernehmen der Gruppenleitung etc. im Vordergrund. Die Gruppe wird zum Lehr- und Lernfeld für die eigene TherapeutInnenpersönlichkeit. Am Ende dieses Jahres steht die Beurteilung der persönlichen und professionellen Kompetenzen, welche die Grundlage für die Zulassung zur Behandlungsstufe sind.


Kreative Medien
In dieser Lehrveranstaltung sollen die wichtigsten kreativen Medien, die wir in der Integrativen Gestalttherapie kennen, zum Einsatz kommen. Durch die praktische Anwendung (Zeichnen, Ton, Collagen, Spiele,...) sollen die TeilnehmerInnen Sicherheit bekommen, um diese Methoden auch mit eigenen KlientInnen anwenden zu können. Im Selbsterfahrungsteil wird erlebnis-, konflikt- und übungszentriert gearbeitet.


Durchführung von Einzeltherapien
Inhalte der Lehrveranstaltungen - verstanden als intersubjektiver Prozess - sind die Anamneseerhebung mit der Diagnoseerstellung, die Formulierung von therapeutischen Zielen, sowie Settingfragen und die Handhabung der therapeutischen Beziehung (Übertragung-Gegenübertragung). Der Reflexion der eigenen therapeutischen Erfahrung folgt das Einüben der Rolle als TherapeutIn.

ECTS-Punkte

25

Supervidiertes Praktikum I

Inhalte

550 h Praktikum
Das im Psychotherapiegesetz vorgeschriebene Praktikum wird in einer psychosozialen Einrichtung absolviert und dient dem Kennenlernen der Arbeit im Feld. Von diesen 550 Stunden müssen 150 h als klinisches Praktikum innerhalb eines Jahres und in einem Stück absolviert werden. Das Praktikum soll durch ein Mitglied des Lehrkörpers der Fachsektion IG supervidiert werden.

ECTS-Punkte

30

Supervidiertes Praktikum II

Inhalte

600 h Psychotherapie unter Supervision
Nach der Zulassung zur Behandlungsstufe am Ende des 3. Ausbildungsjahres führt der/die „PsychotherapeutIn in Ausbildung unter Supervision“ eigenständig 600 dokumentierte Stunden Psychotherapie unter Supervision durch. Die Lehrsupervision umfasst 120 Stunden Einzel- und Gruppensupervision und muss bei einem Mitglied des Lehrkörpers der Fachsektion IG absolviert werden. Der Supervisionsstatus wird für 4 Jahre vergeben.

ECTS-Punkte

55

Literaturstudium

Inhalte

Diese Lehrveranstaltung dient einerseits der Erarbeitung grundlegender integrativ-gestalttherapeutischer Literatur und andererseits der Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Texte für die Integrative Gestalttherapie wesentlicher Autoren werden gelesen und diskutiert. Die Entstehung der schriftlichen Abschlussarbeiten (Zwischenarbeit und Masterthese) kann durch Diskussion in der Gruppe unterstützt und begleitet werden.

ECTS-Punkte

5

Schriftliche Arbeit

Inhalte

Bis spätestens vor dem Verfassen der Master Thesis ist ein in sich geschlossener wissenschaftlicher Text, der eine Vertiefung in einem der Fächer: Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeit, Methodik und Technik, Persönlichkeits- und Interaktionstheorien oder Spezielle Theorie darzustellen hat, abzugeben. Umfang ungefähr 5.000 bis höchstens 6.000 Wörter.
Ab Ausbildungsgruppenbeginn im Jahr 2015 (Ö 41) ist das Vorliegen und die positive Beurteilung der Schrifltichen Arbeit Voraussetzung für die Zulassung zum Status „in Ausbildung unter Supervision“.

ECTS-Punkte

5

Schriftliche Abschlussarbeit

Inhalte

Für den Abschluss des Universitätslehrganges und der Ausbildung zur PsychotherapeutIn im Fachspezifikum Integrative Gestalttherapie ist die Verfassung einer Schriftlichen Arbeit erforderlich. Die jeweils aktuellen Richtlinien für die Master Thesis bzw. für den akademischen Abschluss sind einzuhalten und werden den Studierenden in der Moodle-Plattformen „Unterlagen allgemein – FB PT-Koop.“ zur Verfügung gestellt.

Für den „akademischen“ Abschluss des Universitätslehrganges (auch ohne Studienberechtigung möglich) sind mind. 9.000 bis höchstens 18.500 Wörter erforderlich.

Das Thema muss von der Lehrgangsleitung genehmigt werden und ist aus dem Bereich der angewandten Psychotherapie (Integrative Gestalttherapie) auszuwählen und soll zeigen, dass der/die KandidatIn in der Lage ist, Probleme der Psychotherapie selbständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Eine eventuelle benötigte Betreuung kann im Rahmen der Einzelsupervision (im Höchstausmaß von 8 Unterrichtseinheiten) erfolgen.
Genauere Details bezüglich Auswahl des Themas, der/des BetreuerIn usw. erhalten die Studierenden im Laufe ihrer Ausbildung von der Lehrgangsleitung.

ECTS-Punkte

20

Fächer

Integrative Gestalttherapie (MSc)

1. Fach Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung

Inhalte

Theorie 1: Einführung in die Gestalttherapie
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden die wesentlichsten theoretischen Ansätze und Referenztheoretiker, auf die sich Fritz und Lore Perls in ihrer Theoriebildung zur Gestalttherapie beziehen, in ihren grundsätzlichen Denkfiguren vorgestellt. Dabei sollen die theoretischen Anliegen der Gestalttherapie in ihren ersten Formulierungen und Begrifflichkeiten klar werden. Erweiterungen der ursprünglichen Ansätze durch ergänzende Theorien werden diskutiert.

Theorie 2: Psychotherapierelevante Aspekte der gesunden Entwicklung
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden allgemeine entwicklungspsychologische Theorien auch in ihrer historischen Entstehung dargestellt und deren Bedeutung für die Psychotherapie reflektiert.
Auf dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse zur kindlichen Entwicklung aus den Bereichen Säuglingsforschung, Bindungsforschung und Neuropsychologie wird eine für die Integrative Gestalttherapie relevante Entwicklungspsychologie entworfen, die im Speziellen den Fokus auf die Entwicklung psychischer Strukturen, die Entstehung von Differenzierung, Regulation und die Verinnerlichung von Beziehungserfahrungen richtet. Einzelne Aspekte der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung werden ergänzt und dem dargestellten entwicklungspsychologischen Modell zugeordnet.


Theorie 3: Psychotherapierelevante Aspekte der pathologischen Entwicklung
Ausgehend von der gesunden Entwicklung in einer hinreichend guten Umgebung zur Bewältigung phasenspezifischer Entwicklungsaufgaben werden interaktionelle Fehlregulationen (Störungen/ Defizite/ Konflikte/ Traumata) und deren mögliche pathologische strukturelle Auswirkungen in der Selbst- und Beziehungsregulation beschrieben und einzelnen Störungsbildern zugeordnet. Die missglückten Beziehungserfahrungen und deren Auswirkungen im Beziehungs- und Selbsterleben werden Ausgangspunkt hilfreicher therapeutischer Haltung und korrigierender therapeutischer Erfahrungen.

ECTS-Punkte

9

2. Fach Methodik und Technik

Inhalte

Beobachtung von Gruppenprozessen
Ziel der Gruppenbeobachtung ist die Bedeutung der sozialen Gruppe als grundlegende Determinante unseres Lebensraums nicht wie bisher aus TeilnehmerIn- sondern explizit aus einer BeobachterInperspektive zu erfahren. Die Erstellung eines Beobachtungsprotokolls ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis der Gruppenprozessanalyse sowie Gruppendynamik im Sinne angewandter Sozialpsychologie.


Prozessuale Diagnostik
Diese Lehrveranstaltung soll in die Technik des Erstinterviews und in die prozessuale Diagnostik einführen. Bezüge zu ICD 10 und anderer Art von Diagnostik werden hergestellt.
Die Strukturierung von Erstgesprächen, die Methodik der Exploration und Anamneseerhebung wird in der Gruppe ebenso geübt wie die Erstellung von Gutachten als Grundlage zur Indikations-, Diagnosen- und Prognosenstellung im diagnostischen Prozess.


Krisenintervention
Das Verstehen von Krisen und Krisenverläufen, das Erkennen und Einschätzen möglicher Gefährdungen in Krisen sowie der Umgang mit (akuten) Krisen sollen in Theorie und Praxis erarbeitet werden. Besonderes Gewicht wird dabei auf das Einüben und Handhaben von Methoden der Krisenintervention (anhand von Triadenarbeit, Rollenspielen und Fallbesprechungen) gelegt.

ECTS-Punkte

10

3. Fach Persönlichkeits-und Interaktionstheorien

Inhalte

Gruppendynamik und Prozessanalyse - Theoretische Grundlagen der Durchführung von Gruppentherapien
In der Lehrveranstaltung werden gruppendynamische Konzepte anhand exemplarischer Selbsterfahrung und Reflexion verdeutlicht. Diese werden im Einsatz und in der methodischen Anwendung in Therapiegruppen modellhaft erprobt.
Gruppenprozesse werden diagnostiziert, reflektiert und nach dem Verlauf, den jeweiligen Rollen und Übertragungsmustern analysiert. Anhand der Abläufe werden theoretische Ansätze besprochen

ECTS-Punkte

8

4. Fach Spezielle Theorie

Inhalte

Übertragung/Gegenübertragung
Die Konzepte Übertragung, Gegenübertragung und projektive Identifikation sowie verschiedene Aspekte dieser Konzepte (u. a.: Übertragung und Gegenübertragung bei verschiedenen Störungsbildern, bei Erstgesprächen und im Verlauf längerfristiger Therapien als interaktionelles Geschehen sowie Teilhabe an der Gegenübertragung in Sinne selektiver Authentizität und Vermeidung von Gegenübertragung) werden vorgestellt und ihre modifizierte Anwendung im Rahmen von IGT gemeinsam erarbeitet. Neben einer theoretischen Erarbeitung werden die Lehrveranstaltungsinhalte vor allem praxisnah (anhand von Fallbesprechungen und Rollenspielen) erfahrbar gemacht.


Strukturelle Schädigungen
In der Lehrveranstaltung steht die Beschäftigung mit der strukturellen Diagnostik, der ersten strukturell-diagnostischen Hypothesenbildung, den Zielsetzungen und Behandlungs-schwerpunkten bzw. der Behandlungsplanung im Vordergrund. Es soll klar werden, dass es bei strukturell geschädigten Menschen vorerst um andere Psychotherapieschwerpunkte geht als bei Menschen mit einem neurotischen bzw. gesunden Integrationsniveau. Als diagnostische Hilfe wird die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) genützt. Die Behandlungsplanung richtet sich nach dem Integrationsniveau. Um dieses wiederum im tiefen-psychologisch-hermeneutischen Sinn zu verstehen, wird auf ein umfassendes Entwicklungsmodell der kindlichen Entwicklung zurückgegriffen. Schwerpunkt ist schlussendlich die Therapieplanung mit integrativ-gestalttherapeutischen Methoden.


Traumafolgentherapie
Zentrale Themen sind Konzepte zur Erklärung psychischer Traumata, diagnostische und allgemeine behandlungstechnische Hinweise, gestalttherapeutische Grundprinzipien, Methoden und Techniken in der Traumatherapie, mit der Integrativen Gestalttherapie kombinierbare traumaspezifische Behandlungsansätze, der Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung.


Abhängigkeit
Die Lehrveranstaltung behandelt:

  • Die Phänomenologie von Abusus, Gewöhnung und Sucht
  • Interventionsmöglichkeiten bei Suchtphänomenen
  • Therapie, Beratung und Begleitung von Betroffenen und deren Angehörigen in den verschiedenen Settings (Was ist wann und bei wem möglich und sinnvoll?)
  • Die Vernetzung mit den vorhandenen Betreuungseinrichtungen
  • Den gesellschaftlichen Kontext von Sucht

Besonderes Augenmerk soll gerichtet werden auf den Anteil Selbsterfahrung, da Suchtphänomene in irgendeiner Form jedem Menschen eigen sind. Sie auszublenden behindert oder erschwert die Arbeit mit süchtigen Menschen.


Psychosen
Das Erkennen und Beschreiben eines psychotischen Zustandsbildes bzw. einer psychotischen Entwicklung, differentialdiagnostische Überlegungen und psychotherapeutischer Umgang mit den PatientInnen stehen im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung. Psychodynamische Modelle zur Entstehung psychotischer Erkrankungen verschiedener Schulen werden vorgestellt. Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten werden erörtert und in der Gruppe eingeübt.
Darüber hinaus soll Verständnis und Respekt für die kreativen Leistungen von PatientInnen im Umgang mit ihrer Erkrankung geweckt werden.

  • Mit Film- und Tonbandmaterial und Grenzerfahrungen der TeilnehmerInnen werden psychotische Zustände einfühlbar und verstehbar gemacht.
  • Verschiedene Formen dieser Erkrankung werden voneinander unterschieden.
  • Möglichkeiten und Grenzen von Interventionsformen der Integrativen Gestalttherapie werden vorgestellt und gemeinsam erarbeitet
ECTS-Punkte

13

5. Fach Identitätsentwicklung zum/zur PsychotherapeutIn

Inhalte

AUSBILDUNGSGRUPPE
Die mehrjährige Ausbildungsgruppe ist ein Kernstück der Ausbildung. In der Kontinuität der geschlossenen Gruppe wird es möglich aktuelle und biographische Themen, Ereignisse etc. zu erkennen und zu bearbeiten. Durch die Arbeit an sich selbst und am Beispiel anderer wird die Methode in vivo erfahren und bildet die Grundlage zu eigenem therapeutischen Handeln.
In den ersten beiden Jahren liegt das Schwergewicht auf Selbsterfahrungsprozessen, wobei theoretische Grundlagen integriert werden. Nach dem ersten Jahr erfolgt ein Screening, das den KandidatInnen Feedback über ihre persönliche Entwicklung gibt. Das dritte Jahr dient der Professionalisierung eigenen Handelns. Hier stehen Gruppenprozessanalysen, eigenes Üben in Triadenarbeit, zeitweiliges Übernehmen der Gruppenleitung etc. im Vordergrund. Die Gruppe wird zum Lehr- und Lernfeld für die eigene TherapeutInnenpersönlichkeit. Am Ende dieses Jahres steht die Beurteilung der persönlichen und professionellen Kompetenzen, welche die Grundlage für die Zulassung zur Behandlungsstufe sind.


Kreative Medien
In dieser Lehrveranstaltung sollen die wichtigsten kreativen Medien, die wir in der Integrativen Gestalttherapie kennen, zum Einsatz kommen. Durch die praktische Anwendung (Zeichnen, Ton, Collagen, Spiele,...) sollen die TeilnehmerInnen Sicherheit bekommen, um diese Methoden auch mit eigenen KlientInnen anwenden zu können. Im Selbsterfahrungsteil wird erlebnis-, konflikt- und übungszentriert gearbeitet.


Durchführung von Einzeltherapien
Inhalte der Lehrveranstaltungen - verstanden als intersubjektiver Prozess - sind die Anamneseerhebung mit der Diagnoseerstellung, die Formulierung von therapeutischen Zielen, sowie Settingfragen und die Handhabung der therapeutischen Beziehung (Übertragung-Gegenübertragung). Der Reflexion der eigenen therapeutischen Erfahrung folgt das Einüben der Rolle als TherapeutIn.

ECTS-Punkte

25

Supervidiertes Praktikum I

Inhalte

550 h Praktikum
Das im Psychotherapiegesetz vorgeschriebene Praktikum wird in einer psychosozialen Einrichtung absolviert und dient dem Kennenlernen der Arbeit im Feld. Von diesen 550 Stunden müssen 150 h als klinisches Praktikum innerhalb eines Jahres und in einem Stück absolviert werden. Das Praktikum soll durch ein Mitglied des Lehrkörpers der Fachsektion IG supervidiert werden.

ECTS-Punkte

30

Supervidiertes Praktikum II

Inhalte

600 h Psychotherapie unter Supervision
Nach der Zulassung zur Behandlungsstufe am Ende des 3. Ausbildungsjahres führt der/die „PsychotherapeutIn in Ausbildung unter Supervision“ eigenständig 600 dokumentierte Stunden Psychotherapie unter Supervision durch. Die Lehrsupervision umfasst 120 Stunden Einzel- und Gruppensupervision und muss bei einem Mitglied des Lehrkörpers der Fachsektion IG absolviert werden. Der Supervisionsstatus wird für 4 Jahre vergeben.

ECTS-Punkte

55

Literaturstudium

Inhalte

Diese Lehrveranstaltung dient einerseits der Erarbeitung grundlegender integrativ-gestalttherapeutischer Literatur und andererseits der Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Texte für die Integrative Gestalttherapie wesentlicher Autoren werden gelesen und diskutiert. Die Entstehung der schriftlichen Abschlussarbeiten (Zwischenarbeit und Masterthese) kann durch Diskussion in der Gruppe unterstützt und begleitet werden.

ECTS-Punkte

5

Schriftliche Arbeit

Inhalte

Bis spätestens vor dem Verfassen der Master Thesis ist ein in sich geschlossener wissenschaftlicher Text, der eine Vertiefung in einem der Fächer: Theorie der gesunden und psychopathologischen Persönlichkeit, Methodik und Technik, Persönlichkeits- und Interaktionstheorien oder Spezielle Theorie darzustellen hat, abzugeben. Umfang ungefähr 5.000 bis höchstens 6.000 Wörter.
Ab Ausbildungsgruppenbeginn im Jahr 2015 (Ö 41) ist das Vorliegen und die positive Beurteilung der Schrifltichen Arbeit Voraussetzung für die Zulassung zum Status „in Ausbildung unter Supervision“.

ECTS-Punkte

5

Master-Thesis

Inhalte

Für den Abschluss des Universitätslehrganges und der Ausbildung zur PsychotherapeutIn im Fachspezifikum Integrative Gestalttherapie ist die Verfassung einer Schriftlichen Arbeit erforderlich. Die jeweils aktuellen Richtlinien für die Master Thesis bzw. für den akademischen Abschluss sind einzuhalten und werden den Studierenden in der Moodle-Plattformen „Unterlagen allgemein – FB PT-Koop.“ zur Verfügung gestellt.

Für den Universitätslehrgang mit dem Abschluss „Master of Science“ sind mind. 18.000 bis höchstens 30.000 Wörter erforderlich.

Das Thema muss von der Lehrgangsleitung genehmigt werden und ist aus dem Bereich der angewandten Psychotherapie (Integrative Gestalttherapie) auszuwählen und soll zeigen, dass der/die KandidatIn in der Lage ist, Probleme der Psychotherapie selbständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Eine eventuelle benötigte Betreuung kann im Rahmen der Einzelsupervision (im Höchstausmaß von 8 Unterrichtseinheiten) erfolgen.
Genauere Details bezüglich Auswahl des Themas, der/des BetreuerIn usw. erhalten die Studierenden im Laufe ihrer Ausbildung von der Lehrgangsleitung.

ECTS-Punkte

20

Termine

Aktuelle Termine finden Sie auf der Webseite des Ausbildungsvereins ÖAGG.

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