Beschreibung

Importgüter aus einer Grube in Keramik und Hornstein
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Diverse Importgüter aus einer Grube, Keramik und Hornstein (Foto: Landessammlungen Niederösterreich)

Mobilität gehört zu den Grundkonstanten menschlichen Daseins und somit aus historischer Sicht zu den wichtigsten individuellen wie gemeinschaftlichen Erfahrungsschätzen. Mit menschlichem Ortswechsel, egal ob freiwillig oder erzwungen, geht die Mobilität von Dingen und Ideen einher: Die damit verbundene Begegnung mit dem „Fremden“ hatte und hat das Potenzial, das „Eigene“ zu verändern, sei es durch die Attraktivität des „Neuen“ und die damit verbundene Aneignung, oder aber durch Ablehnung desselben. Somit sind mobile Dinge, Menschen und Ideen zentrale Faktoren soziokultureller Veränderung. „Kultur“ als dynamische gesellschaftliche Kategorie und Grundlage gesellschaftlicher Identität wird erst durch den Fokus auf Mobilität verständlich.


Das Projekt untersucht diese Dynamiken in insgesamt sechs Themenbereichen in Zeitschnitten von über 7000 Jahren mittels Objekten aus den Landessammlungen Niederösterreich sowie institutioneller Sammlungen auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreichs. Da dieses aus historischer Perspektive eine europäische Region mit besonders hoher Mobilität war und ist, eignet sich Niederösterreich auch im internationalen Kontext besonders gut als exemplarischer Raum. Den gemeinsamen Objektpool aller Themenbereiche bildet der „mobile Hausrat“, da dieser einerseits in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung für die Definition sozialer Identitäten besaß, andererseits aufgrund seiner sprichwörtlichen Mobilität eben auch besonders leicht Ortsveränderungen unterworfen werden kann.


Das Projekt untersucht daher in all seinen Themenbereichen nicht nur die die Mobilität von Dingen, sondern auch, wie Mobilität an Dingen sichtbar wird. Welche „mobilen“ Dinge können als Katalysatoren von welchen kulturellen Veränderungen festgemacht werden? Welche durch Mobilität verursachten Veränderungen führten zu welchen Bedeutungsverschiebungen in Bezug auf Mensch-Ding-Beziehungen?


Durch die enge Zusammenarbeit von sechs GSK-Instituten mit den Landessammlungen NÖ, MAMUZ, dem Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften der DUK, dem Museumsmanagement NÖ sowie institutionalisierten Sammlungen im Land wird sowohl die Sichtbarkeit der GSK-Forschung in Niederösterreich erhöht als auch die Attraktivität der Sammlungen für Forschung im In- und Ausland bekannt gemacht. Die Kooperation mit renommierten internationalen Partnern sowie der Innovationsgrad des Projekts werden die niederösterreichische GSK-Forschung nachhaltig stärken. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird über die Lehrformate aller beteiligten Institute und Fachhochschul-Lehrgänge forschungsnah integriert.


Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Projekts für die Akteure und Akteurinnen der niederösterreichischen Kulturvermittlung und Museumslandschaft aufbereitet und für zukünftige Sammlungs- und Vermittlungsstrategien zur Verfügung gestellt. Insbesondere die internationale Fachtagung in St. Pölten und die gemeinsame Abschlusspublikation in den Veröffentlichungsreihen des Museumsmanagements NÖ werden dafür eine ideale Plattform bilden.
 

Details

Projektzeitraum 01.02.2019 - 31.01.2022
Fördergeber Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen)
Förderprogramm FTI Programm LNÖ
FTI Programm Niederösterreich
Department

Department für Kunst- und Kulturwissenschaften

Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Mag. Sandra Sam
Projekt­mitarbeit
Mag. Daniela Fehlmann

Team

Vorträge

Mobile Dinge-mobil ins Weinviertel

Mamuz Finissage, 17.11.2022

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