26.09.2022

Die Eröffnung erfolgte durch GR LAbg. Jörg Neumayer, der den Erfolg der bisherigen Govcamps lobte, bei denen Problemlösungen außerhalb starrer Systemgrenzen aufgezeigt werden konnten, wie z.B. Ideen für Open Data oder den Wienbot. Weiters wurde das Thema der digitalen Nachhaltigkeit mit dem Thema des digitalen Humanismus in Verbindung gebracht.

In einem Videostatement von Staatssekretär Florian Tursky wurde die Bedeutung des bewussten Umgangs mit Ressourcen für die Zukunft in den Mittelpunkt gestellt. Hierfür sind Lösungen für die langfristigen Herausforderungen notwendig, wobei die Digitalisierung als Game-Changer dienen kann, wenn sie vorausschauend eingesetzt wird.

Das Organisationskomitee stellte die Dimensionen Beherrschbarkeit, Robustheit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und technologische Souveränität als Facetten der digitalen Nachhaltigkeit zur Diskussion.

Gruppenfoto

Gemeinsam wurden die folgenden Sitzungsvorschläge von den TeilnehmerInnen unterbreitet und ausgewählt:

Ausarbeitung der Sitzungsvorschläge

Sitzungsvorschläge

 

Nachlese zu den einzelnen Sessions

Herausforderungen an Interoperabilität im Europäischen E-Government: Das Once Only Prinzip in der Single Digital Gateway Verordnung von Carl-Markus Piswanger

Die zweite Session der ersten Runde befasste sich mit dem Themenbereich Once Only. Damit wird das Prinzip beschrieben, mit welchem Bürger: innen Daten, welche die öffentliche Verwaltung benötigt, nur einmalig eingeben müssen. Dies ist nicht nur von großer Relevanz für die Digitalisierung nationaler Services, sondern spielt auch politisch eine wichtige Rolle auf der europäischen Ebene. Hier wurde insbesondere diskutiert, wie Once Only-Prozesse zukünftig gestaltet werden können und wie Daten qualitativ hochwertig und interoperabel organisiert werden können. Es stellt sich insbesondere die Frage, wie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung zukünftig in Europa grenzüberschreitend gestaltet werden kann – je stärker der Blick auf die europäische Ebene gerichtet wird, desto komplexer werden auch Verfahren und Evidenzen. Zusätzlich entstehen Herausforderungen in der Identifikation, die auf europäischer Ebene insbesondere durch die eIDAS-Verordnung adressiert werden.

In der Diskussion entstehen hier zahlreiche Ideen, insbesondere aus der Perspektive der Teilnehmenden. Diskutiert wird unter anderem die Nachvollziehbarkeit der Datennutzung in Once Only-Prozessen. Vorgeschlagen wird die Einrichtung einer europäischen Arbeitsgruppe für Zukunftsperspektiven in der Umsetzung des Single Digital Gateway. Um diesen nachhaltig nutzen zu können, geht es auch darum, möglichst schnell Verfahren und Services zu identifizieren, die in diesem Rahmen umgesetzt werden können.

Als positive Entwicklungen und Beispiele für die Umsetzung des Once Only-Prinzips in Europa werden europäische, wissenschaftlich begleitete Projekte genannt. So hat das Projekt „The Once Only Principle (TOOP)“ die Grundlage dafür gelegt, dass Bürger: innen Daten nur einmal melden müssen. Österreich war hier als Pilotpartner für zwei grenzüberschreitend interoperable Register beteiligt. Derzeit werden im Projekt „Digital Europe for All (DE4A)“ auch in einer österreichischen Pilotanwendung Patterns für grenzüberschreitende Unternehmensleistungen entwickelt. Parallel dazu arbeitet das Projekt „PoSeID-on“ an einem Informationssystem, in dem die Basisdaten bei einer sicheren und DSGVO-gerechten Datenverarbeitung mitgedacht werden.

 

Digitalisierung Zugänglich oder Nachhaltig — Why not both? von Katta Spiel, Oliver Suchanek, Franz Steinbrecher

Das Projekt MACH'S AUF! https://machs-auf.at/ konzentriert sich auf inklusive Maker- und Reparaturräume. Die Sitzung befasste sich mit der Bedeutung der Inklusion für die digitale Nachhaltigkeit und spezifischen Barrieren für Gehörlose, wie z. B.:

  • Die Post kommt, aber gehörlose Menschen können die Klingel nicht hören. Eine mögliche Lösung ist eine Lichtglocke für Gehörlose.
  • Der Staubsauger läuft weiter, weil Gehörlosen nicht merken, dass er noch läuft. Eine mögliche Lösung ist eine Signallampe, die den Betrieb anzeigt.
  • Das gemeinsame Essen wird mündlich kommuniziert, aber Gehörlose merken es nicht. Eine mögliche Lösung ist die Erstellung einer digitalen Nachricht.

Von diesen Lösungen profitieren nicht nur Gehörlose, sondern z.B. auch Menschen mit lärmreduzierenden Kopfhörern. 

Es gibt zwar eine europäische Norm für die digitale Beschaffung von Endgeräten, aber diese Norm ist weitgehend unbekannt. Es ist möglich, sich an Standards zu orientieren oder Interessengruppen wie ältere Menschen oder Gehörlose direkt einzubeziehen. Auch moderne Co-Creation-Ansätze und die agilen Methoden würden sich für diese Art der Einbindung anbieten. Es kommt auf den Willen an, Universal Design umzusetzen, damit Produkte und Dienstleistungen nachhaltig gestaltet werden können. 

Vor einem Kommunikations- oder Lernprozess ist es hilfreich, sich zu fragen, wie man am besten kommuniziert (z.B. auf Englisch, in leichter Sprache, visuell). Dies funktioniert für Einzelpersonen, aber auch in kleinen Gruppen, die gemeinsame Bedürfnisse haben. Die Beteiligung der Bürger_innen muss jedoch gut geplant werden, z. B. zu angemessenen Zeiten und mit der Erwartung, dass die Teilnahme kostenlos sein muss. 

Um Gehörlose besser einzubeziehen, wird unter anderem Folgendes empfohlen: Gehörlose fragen, Kommunikation schreiben, Gebärdensprache lernen, Fingeralphabet lernen.

 

Statuserhebung zur Digitalisierung im Bund und Öffentlichen Bereich von Wolfgang Tinkl

Beim Thema digitale Befragungen wurde eine Idee in den Kinderschuhen diskutiert. Es werden Maßnahmen empfohlen, um den Digitalisierungsprozess in der öffentlichen Verwaltung zu untersuchen, um den organisatorischen Fortschritt und die Digitalisierungsqualität zu bewerten. Auf dieser Grundlage kann beispielsweise Community Building angeregt werden. Grundsätzlich sollte ermittelt werden, welche digitalen Prozesse in der öffentlichen Verwaltung existieren und wie die digitale Transformation abgebildet werden kann. Diese Prozesse sollten auch in Verbindung mit EU-Anforderungen durchgeführt werden. Damit die digitale Transformation gelingt, können Health Checks vorgesehen werden, durch die Störungen in digitalen Prozessen und Schnittstellen und deren Aufrechterhaltung identifiziert werden können.

Die Teilnehmenden diskutierten darüber, wie das Ergebnis eines solchen Health Checks gestaltet sein kann. Angemerkt wurde, dass auf der Bundesebene keine zentrale Übersicht der Digitalisierungsinitiativen existiert. Vorgeschlagen wurde der Einbezug der Zivilgesellschaft in die Lösungsfindung – herausfordernd ist es dabei, zu entscheiden, ob vornehmlich die Nutzererfahrung oder die organisationsinterne Digitalisierung betrachtet werden. Die Teilnehmenden wünschen sich eine Digitalisierung, die auf Bestehendem aufbaut und einheitliche Standards schafft, beispielsweise für Online-Formulare. Dafür sind jedoch Zugriffsberechtigungen und Schnittstellen zwischen den Registern notwendig, die insbesondere auch No-Stops-Shop ermöglichen. Insgesamt soll daher zur Schwerpunktsetzung und Akzeptanz der digitalen Weiterentwicklung der Organisationen ein Austausch zwischen Digitalisierungsprojekten innerhalb der Verwaltung etabliert werden, begleitet von einer intensiveren Bürgerbeteiligung.

 

Datengetriebener Tourismus – Ein nachhaltiger Weg aus der Krise. von Thomas Lampoltshammer

Die aktuellen Entwicklungen rund um COVID-19, aber auch hinsichtlich anderer Einflussgrößen, z. B. im Bereich des Klimawandels, haben gezeigt, wie sensibel das Ökosystem Tourismus auf disruptive Einflussfaktoren reagiert. Für die zukünftige Entwicklung ist es daher essenziell, durch eine Kombination aus nachhaltigen Konzepten sowie Digitalisierung und Technologieeinsatz ein möglichst hohes Maß an Resilienz zu erreichen. Mit der praktischen Anwendung dieser Technologien haben Österreich und seine Regionen das Potenzial, sich auf nationaler und internationaler Ebene als innovative und nachhaltige Destination zu positionieren. Darüber hinaus kann der Tourismussektor durch den Einsatz datengetriebener Innovationen resilienter und nachhaltiger werden, da diese Innovationen und die zugrundeliegenden Technologien die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erhöhen. Genau hier setz das FFG-Projekt „dTS (data-driven tourism for sustainability)“ an.

Das Projekt dTS schlägt ein skalierbares und portables Modell für resilienten und nachhaltigen Tourismus vor, indem zwei Anwendungsfälle mit unterschiedlichen technologischen Reifegraden untersucht werden. Das Ergebnis wird der Entwurf einer skalierbaren Datenaustausch- und Simulationsplattform sein, die auch als Datenkreis für Besucherströme dienen kann. Mittels künstlicher Intelligenz und agentenbasierter Simulationen sollen die authentischen Bewegungs- und Verhaltensmuster der Zielgruppen erlernt und verstanden werden, um diese Erkenntnisse dann in ein nachhaltiges und sanftes Mobilitätskonzept einfließen zu lassen. Dies ermöglicht auch die Modellierung von "Was-wäre-wenn"-Szenarien im Sinne einer Entscheidungshilfe für die jeweiligen Verwaltungen. Wesentliche Elemente dieser Untersuchung werden die Entwicklung von Modellen für faire KI-basierte Vorhersagen und agentenbasierte Simulationen sowie die Anwendung eines föderierten Datenmanagement-Plattform-Ansatzes sein.

In der Session wurde die Seite der Besucher: innen und Gäste diskutiert. Aus der Wahrnehmung der Teilnehmer: innen heraus liegen die aktuellen Herausforderungen vor allem in dem zum Teil hohen Besucher: innen-Dichte sowie in der Überfüllung von Sehenswürdigkeiten. Auch wurde diskutiert, welche Indikatoren hier zur Messung zum Einsatz kommen könnten. Ein weiterer Punkt fand sich in der zunehmenden Selbstplanung von Reisen mit der Frage, welche glaubwürdigen Informationsquellen für eine entsprechende Reiseplanung gibt es, vor allem auch in puncto Auslastung von Verkehrsinfrastruktur. Der Aufwand für die Planung steigt stetig weiter und viele Angebote sind noch auf Zielgruppen ausgerichtet, welche nun nicht mehr kommen. So entsteht ein Mismatch aus Angebot und Nachfrage, welches wiederum in Unzufriedenheit münden kann. Es bedarf somit Möglichkeiten zur Aggregation von vertrauenswürdigen Quellen sowie zugeschnittenen Empfehlungen, auch basierend auf dem individuellen Aktionsradius. Hier kommt dann auch die Problematik der Datenerhebung zum Tragen. Während die Teilnehmer: innen gerne bessere und genauere Dienste in Anspruch nehmen würden, war der Tenor doch eindeutig – keine Preisgabe von persönlichen Daten. Diskutiert wurde über die Möglichkeit der Erstellung von Personas, welche man dann entsprechend abonnieren könnte, um so zielgerichtete Angebote zu erhalten. Offen bleibt aber weiterhin die Frage, wie die Personas erstellt werden sollen, wenn ggf. die entsprechende, umfangreiche Datengrundlage nicht gewährleistet werden kann.

 

Datenökonomie – Ein leeres Versprechen? von Brigitte Lutz

Die Fortschritte in der Digitalisierung und der zugrunde liegenden Technologie sind enorm. Europa kämpft derzeit darum, den Anschluss an den Rest der Welt nicht zu verlieren. Auch wenn Diskussionen über modernste Technologien oft gleichgültig geführt werden, betreffen sie jeden von uns. Unsere Selbstbestimmung, Werte, Wohlstand und Demokratie werden durch Herausforderungen wie technologische Abhängigkeit, Fachkräftemangel oder militärische Bedrohungen bedroht. Voraussetzung für eine nachhaltige digitale Souveränität ist eine abhängigkeitsfreie Zusammenarbeit (Open X). Ein Beispiel für ein nach europäischen Regeln und Werten entstehendes digitales Ökosystem findet sich in der Umsetzung von Gaia-X. Mit Daten und Plattformen ist in der Vergangenheit viel passiert, aber was bleibt? Auch die Europäische Kommission fördert die Entwicklung durch einen entsprechenden Rechtsrahmen (Europäische Datenstrategie, DSGVO, Data Governance Act, Data). Was es nun braucht, sind konkrete Proof-of-Technology, sprich, Konnektoren, Data-Space-Technologie (No- oder Low-Code), greifbare Use-cases, den Austausch von Best-Practice-Ansätzen sowie entsprechenden Know-How, Ressourcen und Budgets.

In der Session selbst wurde intensiv darüber diskutiert, welche Hürden und Herausforderungen überwunden und welche Stolpersteine ​​vermieden werden müssen. Eines der großen Themen ist zum Beispiel, gesellschaftliche Interessen zu berücksichtigen und den Missbrauch großer Mengen heterogener Daten auszuschließen. Hinzu kommt die Frage nach geeigneten Qualitäts-Metriken zur Auswertung von Daten und Mechanismen zur Erkennung und Behebung von Fehlern. Neben der Souveränität geht es auch um die Durchsetzung individueller Rechte und die Rolle einer möglichen Clearingstelle im Problemfall. Spannende Diskussionen fanden auch im Kontext von High Value Data Sets (HVDs) und Data Spaces statt.

 

Lobau bleibt Votebot von Leon Beccard

Technologien sind in unserem täglichen Leben allgegenwärtig, und wir begegnen ihnen oft unbewusst. Ein Beispiel hierfür ist ein automatisiertes Programm (Bot), das im Auftrag des Erstellers spezielle Aktivitäten im Internet ausführt. Während der Sitzung wurde die Möglichkeit, Bots in Online-Umfragen abzustimmen, ausführlich diskutiert. Am Beispiel der Bauvorhaben Lobautunnel und Stadtstraße wird gezeigt, wie Umfragen in Online-Zeitungen manipuliert werden können oder wie häufig genutzte Statistiken die Meinung der Leser beeinflussen können. Die einfache Möglichkeit der Manipulation und die Verantwortung von Online-Medien gegenüber den Lesern war ein polarisierendes Thema während der Session. Die Teilnehmer waren sich einig, dass solche Manipulationen durch Online-Medien begrenzt, aber letztlich nicht vollständig vermieden werden können. Deshalb braucht die Gesellschaft eine entsprechende Medienkompetenz, um Informationen kritisch abzuwägen und verschiedene Quellen aktiv zu konsultieren. Dies erfordert jedoch die Entwicklung solcher Kompetenzen bereits in der Schulzeit.

 

Next Level Open Data von Michael Reichart

Es wird an einem Unterstützungsdokument für Veröffentlichende Stellen gearbeitet, welches über data.gv.at bereitgestellt werden soll. Weiters wird ein Relaunch von data.gv.at vorbereitet. Schwerpunkte beim Relaunch bilden Power Abfragekombinationen und eine gute Geo-Suche, die aber nur bei den jenen Daten funktionieren wird, die verortet sind.

Folgende Probleme bzw. Ideen wurden in der Session diskutiert:

  • Zur Unterstützung der Datenersteller könnte die KI z. B. nach der Eingabe eines Titels Schlüsselwörter vorschlagen.
  • Es fehlen Metadaten, z.B. von Bevölkerungszahlen, die nicht übereinstimmen, weil in einem Fall nur Erwachsene erfasst wurden, dies aber nicht in den Metadaten vermerkt wurde.
  • In vielen Fällen fehlen die Namen der Kontaktpersonen.
  • Zusätzlich zu den OGD-Metadaten sollten auch die technischen Metadaten in der Datei selbst berücksichtigt werden.
  • Änderungen an den Daten sind schwer zu erkennen. Dies macht es für Programmierer schwierig zu erkennen, ob sie etwas ändern müssen. Es wurde vorgeschlagen, die Änderungen leichter sichtbar zu machen, mit Versionen zu arbeiten und einen Push-Benachrichtigungsdienst für Änderungen einzurichten.
  • Durch Geolokalisierung der Nutzer: innen könnten Daten in der Nähe angezeigt werden.
  • Für dynamische Daten sind Schnittstellen zu bevorzugen, für statische Daten reichen auch CSV-Dateien aus. IOT-Daten sollten dynamisch über Schnittstellen angeboten werden. Mehr IOT-Daten sollten auf data.gv.at angeboten werden.
  • Es besteht ein Bedarf an Trainingsdaten für das Lernen von maschinellen Lernmodellen.
  • Mehr Datenvisualisierungen werden gewünscht.
  • Auch für die Daten wäre eine Standardisierung notwendig, z.B. durch die Nutzung der Smart Data Models https://smart-data-models.github.io/data-models/ oder der Schemas www.schema.org.

 

Toolgestützte Projektabwicklung von Andreas Terzer

Die Sitzung befasste sich mit dem effektiven Einsatz von Werkzeugen für das Projektmanagement entlang der Projektphasen von der Bedarfsanalyse bis zur finalen IT-Unterstützung. Die Tool-Landschaft zeigt ein sehr heterogenes Bild und umfasst unter anderem auch Cloud-Angebote.

Modellierungssprachen wie die Unified Modelling Language (UML) und die Business Process Modelling Language (BPML) können verwendet werden, um den Managementprozess so zu beschreiben, dass er sowohl für das Management als auch für IT-Fachleute und Interessengruppen verständlich ist.

Office-Tools sind hilfreich für die Erstellung von Dokumenten in der Anfangsphase, z. B. für die Modellierung von Geschäftsprozessen und die Stakeholder-Analyse. Confluence kann für größere Koordinierungsaufgaben hilfreich sein. Jira ist in der Implementierungsphase sehr beliebt und ermöglicht eine effektive Zuweisung von Aufgaben. Remedy unterstützt in den letzten Phasen des Projektlebenszyklus, wenn die Hauptaufgabe der IT-Abteilung darin besteht, die Nachbearbeitung zu übernehmen.

Selbst wenn eine Plattform entwickelt wurde und einwandfrei funktioniert, bleibt das Problem bestehen, dass die Benutzer lernen müssen, sie zu nutzen. Ein Teil des Kommunikationsproblems bei IT-Projekten besteht darin, den Nutzer_innen beizubringen, wie sie die entwickelten Werkzeuge verwenden können, und diesem Aspekt wird oft nicht genügend Bedeutung beigemessen.

 

Identifier für Daten von Gregor Eibl

In der Sitzung wurden die verschiedenen Anforderungen an Identifikatoren diskutiert und dabei deutlich, dass es eine große Anzahl von Anforderungen gibt, die als unterschiedlich wichtig eingestuft werden können. Die folgenden Anforderungen wurden diskutiert:

  • Identifikatoren sollten eindeutig sein, wobei eine Ressource mehr als einen Identifikator haben kann, ein Identifikator aber immer nur einer Ressource zugewiesen sein darf.
  • Identifikatoren sollten maschineninterpretierbar sein, im Gegensatz zu maschinenlesbar.
  • Von Menschen lesbare Bezeichner sind von Vorteil.
  • Identifikatoren können im Web auflösbar sein oder auch nicht, sofern eine gute Suche in den Metadaten/Daten möglich ist. Die Auflösbarkeit erfolgt entweder über die Register oder direkt über die Webadresse.
  • Identifikatoren können auf verschiedenen Ebenen verwendet werden. Ein Beispiel für die Zusammensetzung eines Identifikators in verschiedenen Ebenen sind die hierarchischen Identifikatoren der österreichischen Verwaltungskennzeichen, die sogenannten OIDs.
  • Ein Identifikator sollte langlebig/persistent sein. Er sollte auch flexibel genug sein, um Änderungen in der Zukunft zu ermöglichen und somit zukunftssicher zu sein.
  • Versionen von Daten sollten durch versionierbare Identifikatoren voneinander getrennt werden können.
  • Bezeichner können Hash-Werte der Daten enthalten, so dass überprüft werden kann, ob sich die Daten seit der Vergabe des Bezeichners geändert haben.

 

Kompetenzen für die Zukunft von Valerie Albrecht

Die Digitalisierung verändert die Kompetenzen, welche die öffentliche Verwaltung, aber auch Bürger: innen in ihrem Arbeitsalltag benötigen. Wie wichtig die Diskussion um dieses Thema ist, zeigt die hohe Beteiligung an der Diskussion, welche Kompetenzen in einer durch die Digitalisierung geprägten Lebens- und Arbeitswelt notwendig sind und wie diese vermittelt werden können. In einer historischen Betrachtung wurde bemerkt, dass sich die Grundkompetenzen, wie beispielsweise Problemlösekompetenzen, Offenheit, Vernetztes Denken und Lernkompetenzen, seit Jahrzehnten kaum verändert haben und die Digitalisierung sich vor allem auf die Anwendungsbereiche und den Kontext der Kompetenzen auswirkt. Gleichzeitig existieren transversale Kompetenzen, wie Inklusivität und das Verständnis von Barrierefreiheit, die heute stärkere Beachtung erfahren und weiter ausgebaut werden sollten oder auch digitale Kompetenzen, angelehnt an die jeweils verfügbare Hard- und Software, die sich aus neuen Technologien ableiten.

In der Diskussion wird deutlich, dass es viele Überschneidungen zwischen den Kompetenzen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung gibt, aber einige Ziele der öffentlichen Verwaltung spezifisch bedacht werden müssen. Wichtig ist, dass diese Kompetenzen auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Reifegraden vermittelt werden. Es sollen neue Möglichkeiten gefunden werden, die diese Kompetenzen personalisiert, toolunabhängig und niederschwellig auf allen Bildungsstufen und darüber hinaus vermitteln können. Die Verwaltung der Zukunft braucht transversale Grundkompetenzen und digitale Fachkompetenzen, die zukunftsorientiert vermittelt werden können.

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