ALLGEMEINES
Seit 2002 verstehen sich die Bildwissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems als transdisziplinäre Antwort auf die digitale Bilderflut unserer Zeit, die Transformationsprozesse in Kultur, Wissenschaft und politischer Ikonographie analysieren. Mit Online-Bild- und Videoarchiven sowie neuen Analyseverfahren werden am Zentrum für Bildwissenschaften insbesondere die bildbezogenen Digital Humanities weiterentwickelt. Sehr eng wird dafür mit Künstler_innen sowie Museen, Archiven und weiteren Kulturinstitutionen zusammengearbeitet. Neben globalen Themen wird auch die österreichische Kunst- und Bildgeschichte berücksichtigt.
Zusätzlich zum quantitativen Anstieg visueller Medien erforscht das Lab die qualitativen Eigenheiten des Bildlichen in der Produktion, Distribution und Rezeption von Wissen. Bisherige Forschungsprojekte haben sich z. B. auf die Dokumentation von Medienkunst und ihre Analogien und Differenzen zu früheren Kunstformen konzentriert. Von 2020-2024 wurde in zwei von Prof. Dr. Oliver Grau eingeworbene und bis Juni 2022 geleiteten Forschungsprojekten das von Prof. Oliver Grau 1999 gegründete „Archive of Digital Art“ als bedeutendes Medienkunstarchiv erweitert, um die Lehre und Forschung zu Medienkunst zu unterstützen. Unter anderem wurde innovative Datenvisualisierungen sowie Bildanalysetools entwickelt. Von den Projektpartnern – der Kunstuniversität Linz und der Universität für angewandte Kunst Wien – wurden zudem progressive VR und Mixed-Reality-Applikaiotnen für die Medienkunstdokumentation entwickelt.
Zuvor verfolgte das durch den FWF geförderte Projekt „Interactive Archive and Meta-Thesaurus for Media Art Research“ das Ziel der Integration von Medienkunst in die Kunstgeschichte, in der sie lange unterrepräsentiert war.
Informationen zu den genannten Projekten bzw. weiteren ausgewählten, am ZBW durchgeführten Projekten finden Sie hier:
- Lehr- und Forschungsinfrastruktur für Digitale Künste an Hochschulen (LeFo, 2020-2024)
- Tool Development for Image Data Literacy: Understanding Digital Art with complex data analysis – (ImDaLi, 2021-2023)
- Interactive Archive and Meta-Thesaurus for Media Art Research (AT.MAR, 2013-2016)
- Visual/video literacies (VILI, 2016-2018)
Eine Übersicht aller am Zentrum für Bildwissenschaften durchgeführten Forschungsprojekte finden Sie hier: ZBW-PROJEKTE
Eine Liste der aus der Forschungsarbeit am Zentrum für Bildwissenschaften hervorgegangenen Publikationen ist hier zu finden: ZBW-PUBLIKATIONEN
Lehre ausgehend vom ADHL und Events
An diesem Lab ist nicht nur Forschungsarbeit angesiedelt, sondern aus diesem geht auch ein renommiertes langjähriges, immer wieder aktualisiertes Lehrangebot hervor – zum Beispiel Media Arts Cultures (seit 2015), Crossmediale Ausstellungsentwicklung (seit 2006) sowie Digitales Sammlungswesen (seit 2002). Letzteres bildete auch die Basis für ein 2023 gemeinsam mit dem Belvedere durchgeführtes und vom Getty gefördertes Summer Institute „Das Museum in einer digitalen Welt“ (www.digitalmuseum.at). Regelmäßig werden zudem Konferenzen und Vorträge veranstaltet sowie weitere Präsentationen wie z. B. beim Ars Electronica Festival, dem Festival „OFF Bratislava“, der IEEE VISAP oder in der Landesgalerie Niederösterreich erarbeitet. Informationen über aktuelle Events und Publikationen finden Sie im Bereich „News“.
Online-Archive und Tools am ADHL
Als Ressourcen stehen folgende vom ZBW mit internationalen Kooperationspartnern aufgebaute Archive zur Verfügung:
Darüber hinaus wurden in Forschungsprojekten weitere Tools und Visualisierungen entwickelt:
Innovative Datenvisualisierungen sowie Open-Source-Bildanalysetools, die in Verbindung mit dem Archive of Digital Art stehen, sind hier abrufbar: https://digitalartarchive.at/tools/
Von 2012-2016 wurde in einem vom FWF geförderten Projekt ein sogenannter „Metathesaurus“ zwischen Medienkunst und früherer Kunst entwickelt, der die Analyse des „Nachlebens“ historischer Themen in der zeitgenössischen Medienkunst unterstützt: https://mediaartresearch.org/
Aktuelle Schwerpunkte
Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt liegt z. B. auf dem österreichischen Künstler Herwig Zens, zu dem eine digitale Gesamtedition des radierten Tagebuchs in Vorbereitung ist. 2023 entstanden in Verbindung mit den Vorarbeiten dazu u. a. mehrere avancierte Datenvisualisierungen in Zusammenarbeit mit Kolleg_innen - u. a. Florian Windhager, Johannes Liem und Eva Mayr – am Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, mit den Landessammlungen Niederösterreich sowie der Wiener Firma mindfactor (Michael Smuc, siehe https://dataquaria.com/zens, https://intavia.eu/2023/10/27/herwig-zens-biography/). Darüber hinaus sind weitere Projekte zu anderen Themen in Vorbereitung. Falls Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, kontaktieren Sie uns gern: ZBW@donau-uni.ac.at