Ziel dieses Projektes ist die primäre Prävention von Schlaganfällen durch eine Kombinationstablette, die blutdruck- und cholesterinsenkende Medikamente (Polypill) enthält und zusätzliche Lebensstilinterventionen zur Verbesserung von kardiovaskulären Risikofaktoren.

Schlaganfall zählt weltweit zu den führenden Ursachen für Behinderung und Tod. Die Vereinten Nationen (UN) haben 2011 nicht übertragbare Erkrankungen (NCDs), zu denen auch der Schlaganfall zählt, als eine der große Herausforderungen des 21 Jahrhunderts anerkannt und einen Aktionsplan mit dem Ziel einer 25% relativen Reduktion der frühzeitigen Mortalität durch NCDs bis 2025 beschlossen. Da bis zu 90% des Schlaganfallrisikos auf veränderbare Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Diabetes, erhöhtes Cholesterin, Herzerkrankungen, Alkohol und Luftverschmutzung zurückzuführen ist, bieten sich Präventivmaßnahmen wie Verhaltensänderungen und Medikation zur Erreichung der UN-NCD Ziele an.

Die kardiovaskuläre „Polypill“ ist eine Kombinationstablette, die Medikamente enthält, welche im klinischen Alltag zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen verwendet werden, wie zum Beispiel blutdrucksenkendeMedikamente, Statineund Aspirin. Eine Kombinationstablette vereinfacht die korrekte Einnahme. Die kostenlose oder kostengünstige Verteilung einer solchen Polypill in einer Bevölkerung mit einem hohen Anteil von unbehandelten Risikofaktoren und erschwerten bzw. teuren Medikamentenzugang, könnte in Zusammenhang mit Lebensstilinterventionen (regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, nicht Rauchen) das Schlaganfallrisiko um bis zu 50% senken

WORKSHOP „Is the POLYPILL useful for stroke prevention?’’

Im Mai 2017 fand am Department für klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin ein internationaler Workshop zum Thema „Is the POLYPILL useful for stroke prevention?’’“statt. Experten aus der ganze Welt nahmen daran teil: Michael Brainin (Österreich); Valery Feigin (Neuseeland); Sheila Martins (Brasilien); Karl Matz (Österreich); Jayanta Roy (Indien); Peter Sandercock (Großbritannien); Jaakko Tuomilehto (Finnland, Kuwait); Anita Wiseman (Großbritannien).

PUBLIKATION

Die Vorträge und Diskussionen dieses Workshops fassten das Potential der Polypill zur Prävention von Schlaganfällen in Ländern mit mittlerem und niederem Einkommen zusammen und wurden im Anschluss an den Workshop niedergeschrieben und in einer international anerkannten Fachzeitschrift publiziert (Brainin M, Feigin V, Martins S, Matz K, Roy J, Sandercock P, Teuschl Y, Tuomilehto J, Wiseman, A. Cut Stroke in Half: Polypill for primary prevention in stroke. Int J Stroke. 2018; 13:633-647.)

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin

STUDIENPLANUNG

Die Durchführbarkeit und die Eckpunkte für eine internationale randomisierte Studie mit Fragestellung, ob eine Polypill in Kombination mit Lebensstilinterventionen in Vergleich zu Placebo und Standardtherapie das Risiko für einen ersten Schlaganfall senken kann, wird nun im erweiterten Expertenkreis diskutiert. Das Ziel wäre es, diese Studie in naher Zukunft unter der Schirmherrschaft der World Stroke Organisation (WSO) durchzuführen.

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