07/02/2018

„Bahnen, Bahnen, dröhnen mir ins Ohr, donnern über Brücken, rattern über Weichen, heulen durch die Nacht, rasen durch den Kontinent, verschlingen Zeit und Raum in wilder Hast, schnellem Flug und ohne End,“ so beginnt Ernst Kreneks 1944 abgeschlossener Liedzyklus „Ballad of the Railroads“, zu dem er selbst den englischen Text und die deutsche Übersetzung geschrieben hat. Es war der Ausgangspunkt eines Konzertabends, der sich dem „Unterwegs sein“ widmete und das Spannungsfeld von Fremde und Heimat, nah und fern musikalisch und literarisch ausgelotet hat.

Nah und FernDer Bariton Martin Vácha, Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und die Pianistin Ines Schüttengruber, 2017 Anerkennungspreisträgerin der Niederösterreichischen Kulturpreise in der Sparte Musik, beide nicht nur international tätig, sondern äußerst vielseitig in ihrem Repertoire, widmeten sich am 3. Februar 2018 in der Gesellschaft für Musiktheater mit Kreneks „Ballads of the Railroads“ einem zentralen aber selten aufgeführten Werk in Kreneks Liedschaffen. Dazu erklangen Ralph Vaughn Williams „Songs of Travel“, „Banalités“ von Francis Poulenc, Ernst Kreneks „Echoes from Austria“ sowie die Uraufführung der „Österreichische Suite“ von Johannes Simetsberger. Das Werk, das Volksmusik ironisch bricht und rhythmisch neu kontextualisiert, wurde – wiewohl für beliebige Besetzung komponiert – dort in seiner Klavierfassung uraufgeführt.

Die Musik ergänzend erklangen Texte von Ernst Krenek, ausgewählt und vorgetragen von Eva Maria Stöckler, Leiterin des Zentrums für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität Krems und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Ernst Krenek Institutes: „Abseits traditioneller Konzerteinführung vermögen gerade Kreneks literarische Texte neue Sicht- und Hörweisen auf seine Musik zu eröffnen. Insbesondere das Thema des Reisens hatte für ihn – den Exilierten – geradezu existenzielle Bedeutung,“ so Stöckler.

Ein Teil des Programms wird am 22. Februar 2018 im Ernst Krenek Forum, Minoritenplatz 4, 3500 Krems zu hören sein!

„Abseits traditioneller Konzerteinführung vermögen gerade Kreneks literarische Texte neue Sicht- und Hörweisen auf seine Musik zu eröffnen. Insbesondere das Thema des Reisens hatte für ihn – den Exilierten – geradezu existenzielle Bedeutung.“

Eva Maria Stöckler

Leitung Zentrum für Angewandte Musikforschung

Weiterer Konzerttermin

"Nah und Fern"

Ernst Krenek Forum, Minoritenplatz 4, 3500 Krems
Donnerstag, 22. Februar 2018, 19.00 Uhr

Informationen und Kartenreservierung

Rückfragen

Back to top