04.04.2017

Wie lassen sich Risiken schon im Vorfeld eines Events identifizieren, analysieren, reduzieren? Wie können Krisen während einer Veranstaltung professionell gemanagt werden? Antworten auf Fragen wie diese erhielten die rund 90 TeilnehmerInnen in Vorträgen und Workshops beim dritten Symposium für Veranstaltungssicherheit an der Donau-Universität Krems. Die Keynote sprach Prof. Dr. Keith Still aus Großbritannien, führender Experte auf dem Gebiet der Crowd Science.

96 Tote im Hillsborough-Stadion in Sheffield 1989, 21 Tote bei der Love Parade in Duisburg 2010, 36 Tote bei einer Silvesterparty in Shanghai 2014/15 – tragische Vorfälle bei Großveranstaltungen führen nicht nur die enorme Bedeutung von Sicherheitsplanung vor Augen, sie gehören auch zum wissenschaftlichen Betätigungsfeld von Prof. Dr. Keith Still. In seiner Keynote beim dritten Symposium für Veranstaltungssicherheit an der Donau-Universität Krems gab der Professor für Crowd Science an der Manchester Metropolitan University in Großbritannien einen Einblick in sein vergleichsweise junges Wissenschaftsgebiet. Dabei stellte der international gefragte Experte in Sachen Sicherheitsplanung von Events anhand von zahlreichen Beispielen wie z. B. der Inauguration von US-Präsident Donald Trump den mathematischen und psychologischen Hintergrund von Massenbewegungen und -veranstaltungen dar.

 

Crowd-, Risiko- und Krisenmanagement

Ein Crowd-Management-Plan, der möglichst viele Details zu den erwarteten Besucherströmen bei Veranstaltungen erfasst und evaluiert, ist Teil des Risikomanagements in der modernen Sicherheitsplanung von Events. Welche Faktoren darüber hinaus dazugehören, führte Martin Bardy, MA, BEd, BA, MBA, von der Donau-Universität Krems in seinem Vortrag aus. Anhand eines konkreten Beispiels zeigte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Fachbereichs Wirtschaftspsychologie, Sozial- und Freizeitwirtschaft den Weg von der Identifikation potenzieller Risiken bis hin zur Erarbeitung von Strategien zur Bewältigung dieser Risiken auf. "Risikomanagement ist ein anstrengender, langwieriger Prozess", räumte Bardy ein, "stellt aber einen zentralen Bestandteil effektiver Sicherheitsplanung und die Grundlage für die Ausrichtung des Krisenmanagements dar."

 

Haftungen, Krisen-PR, Sicherheitskonzept

Weitere Vorträge beim Symposium beschäftigten sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Haftpflichtversicherungen für Veranstaltungen und mit professioneller Krisen-PR. In Workshops wurden zudem Fragen der Haftungen für VeranstalterInnen aus zivil-, verwaltungs- und strafrechtlicher Sicht sowie die Bestandteile eines Event-Sicherheitskonzepts, wie es im Regelfall bei größeren Veranstaltungen verlangt wird, behandelt. Die Schaffung von optimalen Voraussetzungen für eine reibungslose Zusammenarbeit mit Blaulicht-Organisationen war Thema eines weiteren Workshops. Das dritte Symposium für Veranstaltungssicherheit wurde von der Donau-Universität Krems in Kooperation mit dem "Competence Center Event Safety Management" beim Wiener Roten Kreuz und der Wirtschaftskammer Niederösterreich organisiert.

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