04.07.2017

Beim diesjährigen Netzwerk-Treffen des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement der Donau-Universität Krems wurde deutlich: Durch immer speziellere Anforderungen an Führungskräfte gewinnt das an der Donau-Universität Krems seit jeher propagierte lebensbegleitende Lernen eine völlig neue Dimension. Zukünftig würden vielseitig ausgebildete „Portfolio-Worker“ ihre Expertise mehr als nur einem Unternehmen zur Verfügung stellen.

Am 27. Juni 2017 fand im Schloss Schönbrunn für die NetzwerkpartnerInnen des Departments ein Themenabend mit dem Titel „Speed-UPdating. Weiterbildung neu gedacht“ statt. Diskutiert wurden aktuelle Trends und Bedürfnisse berufsbegleitender, wissenschaftlicher Weiterbildung im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis. Eingeladen waren neben AbsolventInnen und Vortragenden der Donau-Universität Krems auch KooperationspartnerInnen.

Dr. habil. Attila Pausits, PhD, Leiter das Zentrums für Bildungsmanagement und Hochschulentwicklung an der Donau-Universität Krems, wies in seinem Impulsstatement darauf hin, dass das Ziel wissenschaftlicher Weiterbildung über das Lernen neuer Inhalte weit hinaus reiche. „Hier geht es darum, Erlerntes auch anwenden zu können, sowie zu erfahren, wie man sich wissenschaftlich fundiertes Wissen aneignen kann.“

 

Qualitätskriterien für Führungskräfte des 21. Jahrhunderts

In diesem Punkt gab ihm Erich Pichorner, Geschäftsführer des Personal-dienstleisters ManpowerGroup Österreich Recht. „Vielseitigkeit in der Aus- und Weiterbildung, Methodenwissen, strategisches Denken und Kommunikationskompetenz zählen heute zu den Top-Anforderungen, denn in Zeiten von Automatisierung, immer komplexer werdenden Kundenbedürfnissen und sparsam besetzten Führungsebenen steht jede einzelne Führungskraft unter hohem Druck.“ Dabei scheitere es, so Erich Pichorner, oft an mangelnder Kommunikations- und Reflexionsfähigkeit: „Personen, die nur aufgrund langer Unternehmenszugehörigkeit oder einer bestimmten Fachausbildung auf der Karriereleiter nach oben kamen, können die hohen Erwartungen an ihre Gestaltungs- und Problemlösungskompetenz heute oftmals nicht erfüllen. Manchmal sind sie gar nicht in der Lage, ein Problem in seiner Tragweite zu erfassen, geschweige denn brauchbare Vorschläge zu dessen Bearbeitung beizusteuern. Früher konnten die Führungskräfte heikle Themen teilweise an ein Strategieteam delegieren. Jetzt müssen sie selbst liefern, und das meist schnell.“

RednerInnen des Netzwerk-Treffens des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement
©
Donau-Universität Krems, Stefanie Höhn

 

Lebensläufe im Wandel

PersonalentscheiderInnen, die über Führungskräftemangel klagen, werden sich damit auseinandersetzen müssen, dass die Zeit der geradlinig verlaufenden, lückenlos befüllten Lebensläufe vorbei ist. Es gibt, wie die ExpertInnen bestätigten, nicht nur eine zunehmende Wechselbereitschaft gut qualifizierter MitarbeiterInnen, die im Hoffen auf bessere Karrierechancen schon nach wenigen Jahren wieder auf dem Sprung sind. Viele Menschen nehmen sich auch bewusst Pausen vom Arbeitsmarkt, um sich neu zu orientieren, sich weiterzubilden oder sich einfach mal eine Auszeit zum Durchatmen zu gönnen. Erich Pichorner sagte dazu: „Ich kann Entscheidungsträger im Personalwesen nur einladen: Haben Sie den Mut, auch Personen mit breitem Kompetenz- und Erfahrungsportfolio einzustellen. Lösen Sie sich von dem Gedanken, eine Führungskraft nach Maß zu finden, die dann auch noch viele Jahre im Unternehmen verbleibt.“

Attila Pausits wies darauf hin, dass seine Generation auch viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance lege: Diese Generation wisse schließlich auch, dass aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung ein sehr langes Arbeitsleben vor ihr liegt. „Es wird in Zukunft am Arbeitsmarkt viele Portfolio-Worker geben, die ihr breites Kompetenz-Spektrum zeitgleich nicht nur einem Unternehmen zur Verfügung stellen wollen oder sich längere schöpferische Auszeiten nehmen werden.“

 

Studienangebote mit individuellen Kombinationsmöglichkeiten

Die VertreterInnen des Departments für Wissens- und Kommunikations-management, Dekan Univ.-Prof. Dr. Gerald Steiner und Gerda Füricht-Fiegl, MSc, erläuterten in ihren Beiträgen, wie an ihrem Department auf die geänderten Bedürfnisse von Weiterbildungsinteressierten und auf neue Jobprofile in Unternehmen eingegangen wird. So ist es ab Herbst 2017 möglich, sich die Inhalte eines Studiums zusammenzustellen, das genau die Dauer und Schwerpunkte beinhaltet, die man benötigt oder anstrebt. „Realisierbar ist das“, so Gerda Füricht-Fiegl, „durch einen großen Pool an Wahlmodulen. Inhaltlich spannen sich die Schwerpunkte von Performance Excellence über Organisations-, Innovations- und Führungskommunikation bis zu Journalismus und Digitalisierung.“

Das Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement (WuK) der Donau-Universität Krems widmet sich in Forschung und Lehre dem Verstehen, dem Problemlösen und der Kommunikation in Verbindung mit aktuellen organisations- und gesellschaftsspezifischen Herausforderungen.

 

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