11.01.2021

Im Mittelpunkt der Webinar-Reihe „Gehirn zählt“ stehen aktuelle Erkenntnisse aus epidemiologischen Studien zu neurologischen Erkrankungen, dazu gehören Schlaganfall, Demenz, Multiple Sklerose oder Parkinson. Die Vortragenden beleuchten Häufigkeiten, Ursachen, Konsequenzen, zeitliche Verläufe, Risikofaktoren und Behandlungsmethoden.

Nach der Webinar-Reihe „Schau aufs Gehirn“ startet nun Ende Jänner eine neue Webinar-Reihe „Gehirn zählt“, welche sechs Vorträge im Zeitraum von Jänner bis Mai umfasst. Im Gegensatz zu der vorherigen Webinar-Reihe, die die klinische Anwendbarkeit in den Vordergrund stellte, werden nun Ergebnisse aus Beobachtungsstudien und Datensammlungen berichtet. Diese zeigen grundlegende Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren, Lebensstil und Gehirngesundheit, sowie Ursachen, Behandlungsstrategien und Präventionsmaßnahmen auf.

Epidemiologische Datenbanken dienen nicht nur der Qualitätskontrolle, sondern können auch helfen, wissenschaftliche Fragestellungen für die klinische Praxis zu beantworten. Die Relevanz bekannter, aber noch wenig erforschter Risikofaktoren wird oft aus der Analyse großer Datensammlungen deutlich. So sind die innere Uhr oder die Luftverschmutzung Faktoren, die mit neurologischen Erkrankungen im Zusammenhang stehen, aber im klinischen Alltag kaum beachtet werden.

Datenbanken für Prävention und Behandlungen nutzen

„Wir wollen den ZuhörerInnen vermitteln, dass Epidemiologie nicht nur eine Auflistung von Daten ist und die Angst vor komplizierten Statistiken nehmen. So können wir zeigen, dass hier spannende Fragestellungen aus dem Bereich der Neurologie untersucht werden, die auch die Grundlage für Prävention und neue Behandlungen sein können“, erklärt die Leiterin der Webinar-Reihe, Ass. Prof. Dr. Yvonne Teuschl vom Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin.   
Die Webinar-Reihe wird von Assistenzprofessorin Yvonne Teuschl, Prim. Ass. Prof. Dr. Karl Matz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Neurowissenschaften und Leiter der Neurologischen Abteilung am Landesklinikum Mödling, und Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin, ehemaliger Leiter des Departments für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin und ehemaliger Leiter der Neurologischen Abteilung am Landesklinikum Tulln, organisiert.

COVID-19, Präventionsstrategien und die innere Uhr

Im ersten Vortrag am 28. Jänner stellt Dr. Verena Mayr aus dem EbM-Informationszentrum für ÄrztInnen an der Donau-Universität Krems den aktuellen Wissensstand zu neurologischen Komplikationen nach einer COVID-19-Infektion dar. Univ.-Prof. Dr. Michael Brainin beschreibt im nächsten Webinar den Zusammenhang zwischen Demenz und Schlaganfall sowie die Chance beide Erkrankungen durch die Kontrolle von vaskulären Risikofaktoren in der Bevölkerung zu verhindern. Univ.-Prof. DDr. Mag. Eva Schernhammer, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien, spricht über die Auswirkungen der zirkadianen Rhythmik, der sogenannten inneren Uhr, auf die Gesundheit.

Luftverschmutzung und Datenbanken

Im März präsentiert Assistenzprofessor Karl Matz aktuelle Studien, die einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und dem Auftreten von Schlaganfällen zeigen. Prim. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lang, Leiter der Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, berichtet Neues von der österreichischen Schlaganfalldatenbank. Assistenzprofessorin Yvonne Teuschl beschreibt im letzten Webinar anhand von Beispielen aus der Neurologie, wie klinische Datenbanken erstellt werden und welche Fragestellungen mit ihnen beantwortet werden können.


„Gehirn zählt“
Termin:    28.01.2021
Beginn:    14 Uhr
Ort:    Online via Zoom

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