21.10.2025

Mit einer Festveranstaltung in der Campus Hall hat die Universität für Weiterbildung Krems das 25-jährige Bestehen des Masterstudiums „MBA Aviation Management“ gefeiert. Der im Jahr 2000 gestartete Lehrgang wurde am Department für Wirtschaftswissenschaften unter Leitung von Doris Burger aufgebaut, mit Wolf Müller-Rostin weiterentwickelt und verbindet seitdem wissenschaftliche Weiterbildung mit dem Praxiswissen der Luftfahrtbranche. 

Rektorin Viktoria Weber betonte in ihrer Ansprache, das Programm habe sich zu einer internationalen Plattform für Führungskräfte und Fachleute der Luftfahrt entwickelt, die bislang Menschen aus 35 Nationen zusammengebracht habe. Sie sagte: „Ein Vierteljahrhundert MBA Aviation bedeutet nicht nur 25 Jahre akademische Weiterbildung, sondern auch 25 Jahre Engagement, Begeisterung und Vernetzung innerhalb einer globalen Branche.“

Weber dankte Burger und dem Team für das langjährige Engagement und stellte den Bezug zu den Leitprinzipien der Universität her: „Dieses Programm ist ein Grundpfeiler der akademischen Landschaft unserer Universität und steht für die drei Prinzipien, die unsere Institution prägen – gesellschaftliche Wirkung, Innovation und Qualität.“ Im Hinblick auf das Jubiläum hob sie hervor, dass sie allen, die an der Entwicklung des Programms beteiligt waren oder sind, herzlich zu diesem 25-jährigen Meilenstein gratuliere.

In stetigem Wandel

Peter Malanik, Mastermind des Aviation Programs und Managing Director der Aviation Industry Austria blickte danach auf die Anfänge und die Entwicklung des Studienprogramms zurück. Er erinnerte an die Initiative von Sepp Fröschl, erster Direktor von Austrian Airlines, der die Idee eines akademischen Weiterbildungsstudiums für die Luftfahrt in Österreich angestoßen hatte. „Wir mussten ein wirtschaftswissenschaftliches Curriculum im Gegensatz zu den technisch- und operativ ausgerichteten international bekannten Studiengängen völlig neu gestalten“, sagte Malanik. „Es war ein großer Aufwand, aber es ist sehr gut gelungen.“ Von Anfang an sei entscheidend gewesen, Wissenschaft und Praxis zusammenzuführen. „Diese Kombination hat das Programm erfolgreich gemacht – und tut es noch immer.“

Malanik ging auf die Veränderungen in der Branche ein. Die Luftfahrt habe sich zu einer hochdynamischen Industrie entwickelt, in der neue Technologien, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zentrale Rollen spielen. „Die Luftfahrt verändert sich dramatisch“, betonte Malanik, und sprach auch die globalen Verschiebungen an: „Im Jahr 2000 entfielen noch rund 70 Prozent des weltweiten Luftverkehrs auf Europa und die USA. Bis 2044 wird es die asiatisch-pazifische Region sein, die den globalen Luftverkehr mit fast 45 Prozent Marktanteil dominiert.“

Vor diesem Hintergrund hob Malanik die kontinuierliche Weiterentwicklung des MBA-Programms hervor. „Alles, was vor 25 Jahren richtig war, war zu dieser Zeit richtig“, sagte er. „Aber natürlich musste es angepasst und verändert werden, um den heutigen und künftigen Anforderungen zu entsprechen. Das Programm wird sich daher weiterentwickeln und seinen Fokus immer wieder neu ausrichten.“ Krems sei zudem eine der ersten Universitäten in Europa gewesen, die ein solches Programm angeboten habe, was früh zu internationaler Sichtbarkeit geführt habe.

Wie Digitalisierung unser Leben verändert

In seiner Keynote „Digital and human: Challenges and concepts for a good life“ stellte Erich Prem, Philosoph und Informatiker, die Frage, was ein gutes Leben in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft bedeutet. „Wir alle leben digital vermittelte Leben“, sagte Prem, „aber nicht alles, was technisch möglich ist, führt automatisch zu mehr Selbstbestimmung oder Gerechtigkeit.“ Er verwies auf tiefgreifende Veränderungen durch digitale Systeme und warnte vor einem stillen Machtwandel: „Das bedeutet auch eine Verschiebung der Kontrolle – Eigentum im klassischen Sinn gibt es kaum mehr. Wir besitzen nicht mehr, wir mieten höchstens.“ Zudem verwies er auf das Lernpotenzial von risikointensiven Industrien, wie der Luftfahrt dies vor allem in Bezug auf Sicherheit.

Prem rückte zunehmend die ethische Dimension der Digitalisierung in den Mittelpunkt. Technologie allein reiche nicht aus, um gesellschaftlichen Fortschritt zu sichern. „Die digitale Gesellschaft dreht sich nicht nur um Technologie“, sagte er, „sondern um Werte, Ethik und unsere Verantwortung, sie zu gestalten.“ Seine zentrale Botschaft lautete, dass technologische Innovationen immer im Dienst des Menschen stehen müssen und so zum guten Leben beitragen sollten.

Alumni und Humor als Ausklang

Im Programmpunkt „Careers in Aviation“ gaben Absolventinnen und Absolventen schließlich Einblicke in ihre beruflichen Wege und schilderten, welche Bedeutung das Studium für ihre Karrieren hatte. Mehrere Alumni betonten, das MBA-Studium habe ihnen relevantes Wirtschaftswissen und Managementknowhow vermittelt und sie auf die Übernahme einer Führungsposition vorbereitet. Immer wieder wurde auch der Wert des Netzwerks hervorgehoben: Wie es auch auf der Veranstaltung zu beobachten war, habe der MBA starke berufliche und persönliche internationale Beziehungen geschaffen, das global verstreute Absolventinnen und Absolventen unterschiedlicher Jahrgänge bis heute verbindet.

Zum Ausklang sorgte „Business-Kabarettist“ Bernhard Baumgartner mit seiner „S.P.A.S.S.-Methode“ und seinem Geschäftskonzept der "Disruptivität" augenzwinkernd für einen lockeren Abschluss und eine punktgenaue Landung.

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