Beschreibung

Dieses Forschungsprojekt untersucht die ethischen Dilemmas, mit denen sich lokale Behörden und zivilgesellschaftliche Akteure bei der Umsetzung von städtischen „Sanctuary“-Politiken in Zürich, Schweiz, und Newark, New Jersey, USA, konfrontiert sehen. Sanctuary Cities bieten Migrant:innen mit prekärem Status ein gewisses Maß an Schutz, indem sie die Zusammenarbeit mit nationalen Einwanderungsbehörden einschränken oder die Ermessensfreiheit der lokalen Behörden nutzen. Außerdem setzen diese Gemeinden häufig integrative Maßnahmen um, die den Zugang zu kommunalen Dienstleistungen erleichtern. In den USA stehen Sanctuary Cities derzeit an der Spitze rechtlicher und diskursiver Auseinandersetzungen mit der nationalen Regierung. Obwohl die beiden Städte in sehr unterschiedlichen rechtlichen und politischen Umfelder agieren, haben sowohl Zürich als auch Newark ähnliche Maßnahmen entwickelt, die auf die Unterstützung und den Schutz von Migrant:innen mit prekärem Status abzielen. Dieses Forschungsprojekt untersuchen und vergleicht, wie die verschiedenen Akteure in den zwei Städten mit ethischen Dilemmas umgehen, z.B. mit dem Spannungsverhältnis zwischen der Wahrung der Menschenrechte und der Einhaltung der nationalen Migrationspolitiken. Außerdem werden die moralischen und politischen Fragen analysiert, die sich daraus ergeben. Darüber hinaus wird untersucht, wie die städtischen Sanctuary Politiken und Praktiken von Migrant:innen mit prekärem Status erlebt werden - eine Lücke in der Literatur. Durch Feldforschung, Interviews mit Stakeholdern und Fokusgruppen mit Migrant:innen in prekärem Status werden die ethischen Dilemmas und moralischen Erwägungen, welche die lokalen Sanctuary Policies und Praktiken beeinflussen, sowie die gelebten Erfahrungen der betroffenen Migrant:innen beleuchtet. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts leisten einen Beitrag zur bestehenden Literatur über die Ethik der Migrationspolitik und bieten Einblicke und Empfehlungen für lokale Akteur:innen.

Details

Projektzeitraum 01.10.2025 - 30.09.2028
Fördergeber Bundesländer (inkl. deren Stiftungen und Einrichtungen)
Förderprogramm
Department

Department für Migration und Globalisierung

Zentrum für Migrations- und Globalisierungsforschung

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Univ.-Prof. Dr. Mathias Czaika
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