Nachbericht // Walter Seböck
Alumni Club | Expert Insights
„Sicherheit um jeden Preis? Der schmale Grat der Demokratie"
Online Vortrag von Assoz. Prof. Mag. Dr. Walter Seböck, MAS MSc
11.11.2025
Am Dienstag, den 11. November, fand im Rahmen unserer Expert Insights-Reihe der Online-Vortrag von Assoz. Prof. Mag. Dr. Walter Seböck, MAS MSc statt. Unter dem Titel „Sicherheit um jeden Preis? Der schmale Grat der Demokratie“ beleuchtete Seböck das komplexe Verhältnis von Sicherheit und Freiheit – zwei Grundwerte, die jede Demokratie prägen und zugleich in einem ständigen Spannungsverhältnis stehen.
Zu Beginn des Vortrags machte Seböck deutlich, dass Sicherheit die Voraussetzung für gelebte Freiheit ist: Ohne Schutz vor Gewalt, Willkür oder sozialer Not bleibt Freiheit ein theoretisches Ideal. Gleichzeitig warnte er vor den Risiken eines übermäßigen Sicherheitsdenkens, das zu Einschränkungen von Freiheitsrechten und verstärkter Überwachung führen kann. Demokratie bedeutet daher, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden Werten zu finden.
Ein zentraler Gedanke des Vortrags war, dass Freiheit auch bedeutet, ein gewisses Maß an Risiko zu akzeptieren. Wer totale Sicherheit fordert, läuft Gefahr, schrittweise Freiheit zu verlieren. Deshalb braucht eine Demokratie Risikokompetenz – die Fähigkeit, Gefahren realistisch einzuschätzen, ohne in Angst oder Überreaktion zu verfallen.
Fazit
Sicherheit und Freiheit sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Das richtige Maß zu finden, ist keine einmalige Entscheidung, sondern eine dauerhafte Aufgabe für Politik, Institutionen und jede Bürgerin und jeden Bürger. Nur wenn beide Werte zusammengedacht werden, kann eine offene Gesellschaft bestehen.
Aufzeichnung des Online-Vortrags
Eine Aufzeichnung des Online-Vortrags von Assoz. Prof. Mag. Dr. Walter Seböck, MAS MSc , steht Mitgliedern des Alumni Clubs unter diesem Link ohne zeitliche Einschränkung zur Verfügung.
>> Zum Video (Gastzugriff - gültig bis 1. Dezember 2025)
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Zur Person | Walter Seböck
Walter Seböck ist Leiter des Departments für Sicherheitsforschung an der Universität für Weiterbildung Krems. Er promovierte in Politikwissenschaft an der Universität Wien, schloss einen MBA in Informationstechnologie an der US-amerikanischen Alaska Pacific University ab und in Krems das Weiterbildungsstudium Telematik. Weiters ist er Mitglied in verschiedenen Gremien, u.a. Vorstand im Kompetenzzentrum Sicheres Österreich und A-SIT. Seine Forschungsschwerpunkte sind Infrastruktur- und gesellschaftliche Sicherheit, Konflikt- und Terrorismusforschung, Cybersecurity, Desinformationssysteme und ihre politischen Effekte, Radikalisierung und KI-Sicherheit.
