04.04.2018

Sei es bei der umstrittenen polnischen JusEtizreform, der Diskussion um das Abtreibungsverbot, der Medienpolitik oder dem Verhältnis Polens zur EU: Die jüngsten Entwicklungen in Polen polarisieren. Vor diesem Hintergrund befasst sich die zweite Ausgabe der Kremser Konferenz zur Europäischen Demokratie, die von 19. bis 20. April im Albert Schweizter Haus in Wien stattfindet, mit der Politik und Gesellschaft in Polen.

Beeinflussen die antipluralistischen Tendenzen und der Gender-Diskurs der derzeitigen Regierung den Alltag in Polen? Welche Rolle spielen die Zivilgesellschaft und die Medien in diesen Prozessen? Wie und warum hat sich das Verhältnis zwischen der polnischen Regierung und der EU verändert? Und: Ist die polnische Gesellschaft so gespalten, wie sie von außen wahrgenommen wird? Mit diesen Fragen rund um die polnische Politik und Gesellschaft beschäftigt sich die Kremser Konferenz zur Europäischen Demokratie des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung der Donau-Universität Krems.

Auf der Konferenz zum Thema „What happened to Poland? – between Rzeczpospolita and a divided society“ werden in vier Panels die Krise der Demokratie in Polen, alte und neue Spaltungen in der polnischen Gesellschaft, der Themenbereich Medien, Kultur und Bildung sowie das Verhältnis Polens zur EU beleuchtet.

ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und Kultur
Dabei treffen im Rahmen der Konferenz Wissenschaft, Politik und Kulturschaffende aufeinander. So wird die Keynote von Sławomir Sierakowski gehalten, dem Medienschaffenden und Gründer von Krytyka Polityczna, einer der aktivsten Organisationen der polnischen Linken, sowie Direktor des Institute for Advanced Study in Warschau.

Weitere TeilnehmerInnen sind unter anderem Dr. Barbara Gaweda vom Institute of International Relations in Prag, Dr. Justyna Frelak vom Institute of Public Affairs in Warschau sowie Pawel Wodzinski, der Direktor der Biennale Warschau sowie Univ.-Prof. Dr. Ulrike Guérot, Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems.

„Europe whole and free, das war einmal – zumindest wenn man auf die derzeitige Diskussion um die Durchsetzung des EuGH-Urteils zur Flüchtlingsverteilung, auf den Abbau von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Polen und Ungarn oder auf die Wahlen in Tschechien schaut“, erklärt die Politikwissenschafterin Ulrike Guérot. „Dabei steht in Bezug auf Osteuropa nichts Geringeres auf dem Spiel als das Vermächtnis von 1989, die Überwindung des Eisernen Vorhangs“, so die Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung.

Die Krems Annual Conference on European Democracy wird jährlich vom Department für Europapolitik und Demokratieforschung der Donau-Universität Krems organisiert. Die Ergebnisse der Konferenz werden im Rahmen der Kremser Schriftenreihe zur Europäischen Demokratie im Dietz Verlag veröffentlicht. Die erste Ausgabe der Kremser Schriftenreihe beschäftigte sich im Anschluss an die letzte Krems Annual Conference on European Democracy mit der Demokratie und Gesellschaft in Frankreich.

Kremser Jahreskonferenz zur Europäischen Demokratie: „What happened to Poland? – between Rzeczpospolita and a divided society“

Wann: 19. bis 20. April 2018
Beginn: 14.00 Uhr
Ort: Albert-Schweitzer-Haus
       Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien

 

 

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