19.09.2018

Knapp zwei Drittel der ÖsterreicherInnen vertrauen der Politik zumindest etwas, großes Vertrauen sprechen ihr aktuell aber nur 14 Prozent aus: Das ist eines der Hauptergebnisse des Demokratieradars, einer neuen Studie der Donau-Universität Krems und der Karl-Franzens-Universität Graz.

„Vertrauen in die Politik ist für die Stabilität der Demokratie zentral“, sagt die Politikwissenschaftlerin Katrin Praprotnik von der Donau-Universität Krems. „Personen, die der Politik nicht vertrauen, beteiligen sich weniger, zweifeln Wahlen eher an und stellen die Demokratie grundsätzlich eher in Frage“. Die Unterschiede sind dabei durchaus groß: So stimmen Menschen, die der Politik vertrauen, zu 60 Prozent sehr zu, dass die Demokratie die beste Regierungsform sei (31 Prozent stimmen dem eher zu). Unter jenen, die der Politik kaum oder nicht vertrauen, sind es nur 43 Prozent (37 Prozent stimmen eher zu).

Das Vertrauen fällt zwischen verschiedenen Gruppen unterschiedlich aus: „Menschen, die das Gefühl haben, es in der Gesellschaft immer schwerer zu haben, vertrauen auch der Politik weniger“, sagt der Politikwissenschaftler Flooh Perlot von der Karl-Franzens-Universität Graz. Generell nimmt das Vertrauen mit dem Alter zu und je mehr sich jemand mit Politik beschäftigt, desto eher ist er oder sie bereit, ihr auch zu vertrauen.

Das Demokratieradar ist eine neue halbjährliche Studie der Donau-Universität Krems und der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie basiert auf einer Umfrage unter rund 4.500 Personen in Österreich. Das Demokratieradar ist Teil des Austrian Democracy Lab (ADL), das seit Anfang 2018 den Zustand der Demokratie in Österreich analysiert und Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung ausarbeitet.

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