Das Werk des 1990 verstorbenen indonesischen Künstlers Affandi ist über die Landesgrenzen hinweg bekannt und zählt zum Kulturerbe des Landes. Ein wichtiges Anliegen seiner Tochter Kartika ist es, sein Werk für die Nachwelt zu erhalten. Bei der Veranstaltung am 17. Oktober 2019 an der Donau-Universität Krems wird sie über das Werk ihres Vaters sprechen. Daneben werden wissenschaftliche Restaurierungsprojekte und ihre Resultate präsentiert.
Die Bemühungen um die Restaurierung von Affandis Gemälden und Grafiken zeigten, dass es dafür keine adäquate Ausbildung in Indonesien gab. Eine wissenschaftlich fundierte Konservierung oder Restaurierung von Kunstwerken war nicht möglich. Auf Basis der Aktivitäten des Museums Affandi werden nun Lehrpläne für Restaurierung und Denkmalpflege in Kooperation von fünf indonesischen und vier europäischen Universitäten, darunter die Donau-Universität Krems, entwickelt. Mit Unterstützung des ASEA-UNINET, einem Netzwerk von europäischen und asiatischen Universitäten, und der Karl Landsteiner Gesellschaft arbeiten seit 2016 WissenschafterInnen der Donau-Universität Krems und der TU Wien in interdisziplinären Projekten an Methoden und Konzepten zur Erhaltung von Gemälden, Grafiken und Architektur in Yogyakarta, Indonesien. Projekte ermöglichen eine Bestandsaufnahme der grafischen Werke Affandis unter restauratorischen Gesichtspunkten. Dabei werden Parameter wie Material, Technik sowie Zustand erfasst und eine Strategie zur Restaurierung entwickelt. Die spezifischen klimatischen Bedingungen bilden eine besondere Herausforderung. Die Einbettung in den soziokulturellen Kontext ist wichtig für die Erforschung und Bewertung von immateriellen Aspekten der Kunstwerke.
Im Dialog über Humanismus und Konservierung
Die Veranstaltung wird in Anwesenheit von Dr. Darmansjah Djumala, Botschafter der Republik Indonesien in Wien, die unterschiedlichen Aspekte der Projekte rund um Affandis Kulturerbe behandeln. In ihrem Vortrag wird Kartika Affandi auf den Humanismus im Lebenswerk ihres Vaters eingehen. Der zweite Vortrag von habil. Mag. Dr. Patricia Engel, Donau-Universität Krems, und DI Dr. Ulrike Herbig, TU Wien, gibt Einblick in die bisherigen Forschungsprojekte und ihre Resultate. Dazwischen spricht Engel mit Kartika Affandi über die Zusammenarbeit im Dienste des kulturellen Erbes über Generationen und Kontinente hinweg.
AFFANDI – Zeitgenössisches Kulturerbe Indonesiens und seine Konservierung
Termin: 17. Oktober 2019
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Donau-Universität Krems, Audimax