06.03.2019

Kreative, künstlerische und innovative Leistungen sind das Fundament einer kultur- und wissensbasierten Gesellschaft. Ihr effektiver Schutz durch die Rechtsordnung ist im Zeitalter der Digitalisierung und Vernetzung gleichermaßen bedeutsam wie herausfordernd. Das neu gegründete und von Univ.-Prof. Clemens Appl geleitete Zentrum für Geistiges Eigentum, Medien- und Innovationsrecht setzt hier an und widmet sich vor dem Hintergrund dynamisch verändernder Anforderungen dem Immaterialgüterrecht und komplementären Rechtsgebieten. Das Zentrum fokussiert dabei auf rechtswissenschaftliche Forschung an der Schnittstelle von Grundlage und Anwendung, den Ausbau spezialisierter Weiterbildungsprogramme sowie auf verschiedene Outreach-Aktivitäten, um den rechtspolitischen Diskurs mit wissenschaftlich fundierten Grundlagen zu unterstützen.

„Fundierte Kenntnisse und ein vertieftes Verständnis auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums, Medien- und Innovationsrechts sind angesichts von Digitalisierung, Vernetzung und im internationalen Kontext zentrale Schlüsselqualifikationen“, betont Zentrumsleiter Univ.-Prof. Appl. Gegenstand der Forschung am neu gegründeten Zentrum sind daher gesellschaftsrelevante Fragestellungen, die sich aus dem steten technologischen Fortschritt, der Digitalisierung und den damit einhergehenden sozialen Veränderungen ergeben. Univ.-Prof. Appl und sein Team widmen sich in ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit dem Immaterialgüterrecht, mit einem Fokus auf dem internationalen, europäischen und österreichischen Urheberrecht, dem Medienrecht, dem Wettbewerbsrecht und dem Datenschutzrecht sowie der Querschnittsmaterie des Technik- und Innovationsrechts.

Das Zentrum steht für starke Forschung in diesen komplexen Rechtsgebieten, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und den Ausbau spezialisierter universitärer Weiterbildungsprogramme, welche auf die spezifischen Anforderungen berufstätiger Studierender mit Praxiserfahrung zugeschnitten sind. Ergänzend sollen Erkenntnisse aus der Forschung durch breit gefächerte Outreach-Aktivitäten für die Zivilgesellschaft erschlossen werden und wissenschaftlich fundierte Beiträge zum rechtspolitischen Diskurs leisten.

Aktuell fokussiert das Zentrum in der Forschung unter anderem auf die EU-Urheberrechtsreform sowie auf alternative Möglichkeiten zur konsens- und evidenzbasierten Weiterentwicklung des Urheberrechts. Gemeinsam mit SchülerInnen und einem interdisziplinär zusammengesetzten Team wurde ein Citizen Science Projekt zur Modernisierung des Urheberrechts gestartet. Über die Interaktionsplattform www.inter-act.at können BürgerInnen in einem partizipativen Prozess Stärken und Schwächen des geltenden Urheberrechts diskutieren und Änderungen vorschlagen. Der gesamte Prozess wird wissenschaftlich begleitet und PlattformnutzerInnen in den Forschungsprozess aktiv integriert. Daraus gewonnene Erkenntnisse können dem Gesetzgeber als evidenzbasierter Benchmark für mögliche Reformen dienen.

Das Zentrum für Geistiges Eigentum, Medien- und Innovationsrecht ist am Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen eingerichtet. Das Department ist führend in der universitären juristischen Weiterbildung und mit seinen Forschungsleistungen sichtbar in der Scientific & Practice Community verankert. Die Gründung des Zentrums ist dabei Zeichen einer Schwerpunktsetzung am Department auf jene gesellschaftlichen Herausforderungen, die aus der durchgreifenden Digitalisierung und Vernetzung folgen. Sie ist zugleich ein neuer Akzent in der universitären Forschungslandschaft Österreichs.

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