23.01.2019

Zweitägige Konferenz in Krems markiert offiziellen Startschuss zu mehrjährigem Forschungsprojekt Regional Parliaments Lab (REGIOPARL) im Rahmen des Forschungsschwerpunktes democracy.research an der Donau-Universität Krems.

Welche Bedeutung haben die Regionen im gegenwärtigen Europa für transnationale, europäische Politikgestaltung und Identitäten? Dieser Frage widmet sich die von der Donau-Universität Krems veranstaltete Konferenz „Redefining Regions in Europe“. Zwei Tage lang diskutieren zahlreiche internationale Gäste aus Wissenschaft, Politik und Praxis über die Funktionsweise regionaler Governance in Europa, das Demokratiedefizit der EU sowie die wiederaufflammenden Debatten um eine mögliche Unabhängigkeit in Teilen Europas, etwa in Schottland oder Katalonien.

Univ.-Prof. Dr. Ulrike Guérot, Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems, argumentiert, dass Städte und Regionen Europas Zukunft seien, weil sie die große Chance eröffneten, grundlegende demokratische Entscheidungen so nah wie möglich bei den Menschen zu verorten. In den komplexen Entscheidungsverfahren des EU-Mehrebenensystems werde dieses Potential gegenwärtig allerdings unzureichend genutzt.

An der Konferenzeröffnung nehmen u.a. die Vizerektorin der Donau-Universität Krems, Univ.-Prof. Dr. Viktoria Weber, der niederösterreichische Landesrat für Wohnbau, Arbeit und internationale Beziehungen, Dr. Martin Eichtinger, sowie Dr. Joachim Rössl von der Forum Morgen Stiftung teil. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Claire Wallace, University of Aberdeen, die in ihrem Beitrag Regionen und regionale Identitäten in Europa im Spannungsfeld divergierender europäischer historischer Narrative verortet.

Regionen als bürgernahe Impulsgeber
Die Konferenz markiert den offiziellen Auftakt des fünfjährigen Forschungsprojektes Regional Parliaments Lab (REGIOPARL), das die Rolle der Regionen für die Zukunft Europas untersucht. Regionen, so der Ausgangspunkt des Projektes, kommt ein besonderer Stellenwert in der zukünftigen Entwicklung Europas und der EU zu. Sie fungieren einerseits als Stabilitätsfaktor in einer Zeit der großen Umbrüche und sind andererseits Impulsgeber in der aktiven (Mit-)Gestaltung der Zukunft Europas. Dieses Innovationspotential sowie die Rolle der Regionen als Bindeglied zwischen BürgerInnen und nationalen und europäischen Entscheidungsprozessen stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. „Mit diesem Projekt wollen wir gedanklich über den Status quo hinausgehen und mögliche Szenarien zur Rolle regionaler Gebietskörperschaften als Träger der europäischen Demokratie erarbeiten“, so die Koordinatorin des Projektes, Univ.-Prof. Ulrike Guérot, über die Projektziele. Forscherinnen und Forscher werden ausgewählte Regionen Europas besuchen, um im Rahmen von Workshop-Angeboten mit den Regionalpolitikerinnen und -politikern Modelle für die Zukunft Europas zu diskutieren. Untersucht werden 15 Regionalparlamente in sieben EU-Mitgliedstaaten.

REGIOPARL ist eine der zwei tragenden Säulen des Forschungsprojektes democracy.research an der Donau-Universität Krems, das sich mit der Demokratieentwicklung in Österreich und Europa befasst und bei dem die Stiftung Forum Morgen als Kooperationspartner fungiert. Die zweite Säule bildet das Austrian Democracy Lab (ADL), das die Zufriedenheit mit und die Zukunft der Demokratie in Österreich untersucht.

 

Konferenz: Redefining Regions in Europe

Termin: 23./24. Jänner 2019
Beginn: 16:00 Uhr
Ort: Audimax, Donau-Universität Krems

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