11.05.2020

Trotz der zahlreichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das öffentliche Leben fand von 24.-27. April 2020 weltweit die 5. City Nature Challenge (CNC) statt. Auch im Raum Krems und der Welterbe-Region Wachau zog es rund 30 Naturbegeisterte ins Freie, wo sie über 800 Beobachtungen von lokaler Fauna und Flora mit Fotos dokumentierten – von der Smaragdeidechse bis zum Milchstern. Die Teilnahme an der CNC organisierte der an der Donau-Universität Krems verankerte Biodiversitäts-Hub.

Die CNC ist ein weltweites Citizen Science Event zur Beobachtung der urbanen Natur, an dem das erste Mal auch drei Städte in Österreich teilnahmen. Mit dabei waren die Städte/Regionen Krems und Wachau, Graz und Wien. Während des viertägigen Beobachtungszeitraums konnten Sichtungen von wilden Tieren, Pflanzen und Pilzen von der Bevölkerung auf der Beobachtungsplattform iNaturalist gemeldet werden. Die City Nature Challenge wird seit 2016 von der California Academy of Sciences und dem Natural History Museum Los Angeles County organisiert.

41.165 TeilnehmerInnen haben weltweit gemeinsam 815.258 Beobachtungen von mehr als 32.600 verschiedenen Arten dokumentiert. Insgesamt nahmen 244 Städte aus 40 Ländern an dem freundschaftlichen Wettbewerb teil, der aufgrund der COVID-19 Pandemie jedoch nicht wie normalerweise als Wettbewerb ausgetragen wurde, sondern unter dem Aspekt der weltweiten Zusammenarbeit stand, die Natur im urbanen Raum zu beobachten und zu dokumentieren.

Die Städte mit den meisten Beobachtungen waren Kapstadt (Südafrika), Dallas/Fort Worth (USA) und San Francisco (USA). Die meisten Arten wurden in Houston (USA) beobachtet, gefolgt von Kapstadt (Südafrika) und Hong Kong (China). San Francisco (USA) konnte hingegen die meisten TeilnehmerInnen motivieren mitzumachen, gefolgt von Los Angeles County (USA) und Metropolitan Area (USA).

Städte Krems, Graz, Wien als engagierte Projektpartner der CNC 2020

Für Krems-Stadt und die Welterberegion Wachau wurden 841 Beobachtungen von wilden Tieren, Pflanzen und Pilzen von 30 TeilnehmerInnen dokumentiert. Über 350 verschiedene Arten wurden für die Region beobachtet. Im internationalen Vergleich bewegt sich Krems & Wachau somit erfolgreich im zweiten Drittel der teilnehmenden Städte.

Unter anderem wurden 238 Pflanzenarten, 33 Schmetterlingsarten, 23 Vogelarten, 4 Amphibien- und Reptilienarten und 4 Säugetierarten beobachtet. Am häufigsten wurden die Östliche Smaragdeidechse, das Schöllkraut, der Wiesensalbei, das Waldbrettspiel und die Zypressenwolfsmilch gesichtet.

Neben Krems & Wachau nahmen auch noch Graz und Wien an der City Nature Challenge teil. Zusammen wurden 10.290 Beobachtungen von 239 BeobachterInnen dokumentiert und über 2.000 unterschiedliche Arten dokumentiert. Österreichweit hat Graz die meisten Beobachtungen (5.045) gemacht, gefolgt von Wien mit 4.404 Beobachtungen.

Tanja Lumetsberger, MSc, Projektmitarbeiterin an der Donau-Universität Krems im Biodiversitäts-Hub, war für die Durchführung der CNC in der Region Krems und Wachau verantwortlich: „Unser Dank gilt allen TeilnehmerInnen für ihre großartige Unterstützung bei der Challenge und ihre tollen Beobachtungen! Wir wissen es sehr zu schätzen, dass so viele Menschen trotz der Einschränkungen, von denen wir in diesem Frühjahr alle betroffen sind, ihrem Interesse an Naturbeobachtungen nachgegangen sind. Die TeilnehmerInnen wurden dadurch ProjektpartnerInnen der Wissenschaft und haben zugleich – wie ich hoffe – etwas Erholung und Ablenkung in freier Natur gefunden.“

Vernetzung von Wissen und ExpertInnen

Der Biodiversitäts-Hub an der Donau-Universität Krems wurde 2017 eingerichtet. Er dient der Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen, sowie von Politik, Verwaltung und NGOs zur Stärkung von Synergien und von inter- und transdisziplinären Forschungsaktivitäten im Bereich Biodiversität und deren Wert für die Gesellschaft. Hintergrund seiner Aktivitäten ist die Umsetzung zahlreicher regionaler, nationaler und internationaler Abkommen und Richtlinien zur Biodiversität, unter anderem der Biodiversitätskonvention, der EU-Biodiversitätsstrategie 2020, oder der Österreichischen Biodiversitätsstrategie 2020+.

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