Das Archiv der Zeitgenossen, welches den Vorlass von Kurt Schwertsik, eine umfangreiche Sammlung an Manuskripten, Schriften, Druckausgaben, Korrespondenzen und Lebensdokumenten, beherbergt, lädt zum internationalen musikwissenschaftlichen Symposion „Kurt Schwertsik und der Begriff der Moderne im Wandel“, das von Christian Heindl konzipiert wurde und am 15. und 16. Oktober 2020 an der Donau-Universität Krems stattfindet.
Historische, biographische ebenso wie analytische und interdisziplinäre Tagungsbeiträge werden den Standort des Komponisten als Individuum ebenso wie seinen Rang im internationalen Kontext beleuchten. Als Vortragende konnten u.a. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Künstler aus Österreich, Deutschland und Großbritannien wie Peter Davison, Martin Eybl, Matthias Henke, Antje Müller, Christian Scheib, Claus-Christian Schuster, Susanne Schedtler und Julian Schutting gewonnen werden. Diskussionen mit dem anwesenden Komponisten und dem Publikum werden die Vorträge ergänzen.
Am Abend des 15. Oktober 2020 findet im Audimax der Donau-Universität Krems ein Festabend für Kurt Schwertsik mit dem Tonkünstler-Blechbläserensemble statt. Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der COVID-19-relevanten Sicherheitsbestimmungen durchgeführt.
Kurt Schwertsik, der im Juni 2020 seinen 85. Geburtstag feierte, gehört zu den Pionieren der neuen Musik in Österreich. Seine zugängliche, den Trends der jeweiligen Avantgarde mit individuellen Mitteln begegnende Tonsprache und seine sanfte Ironie machen ihn seit Jahrzehnten zu einem der populärsten und international viel beachteten Komponisten der Gegenwart.
Zur Person
Kurt Schwertsik wurde am 25. Juni 1935 in Wien geboren und studierte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ab 1955 war er Hornist beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. 1958 gründete er gemeinsam mit Friedrich Cerha das Ensemble für Neue Musik „die reihe“. In Köln besuchte er 1960 bei Karlheinz Stockhausen Kurse, anschließend bei Mauricio Kagel und John Cage. Mit Otto M. Zykan gründete Schwertsik 1965 die „Salon-Konzerte“. Ab 1968 war er Hornist bei den Wiener Symphonikern, dazwischen lernte er bei Studienaufenthalten im Ausland. Ab 1979 leitete er eine Kompositionsklasse am Wiener Konservatorium. Von 1989 bis 2003 war er als Professor für Komposition an der Hochschule/Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien tätig. Seit 1992 ist er Mitglied des Österreichischen Kunstsenats und seit 2006 Präsident der Joseph-Marx-Gesellschaft. Schwertsiks Schaffen umfasst Opern, Orchesterwerke, Solokonzerte für Violine, Flöte, Posaune, Gitarre und Trompete sowie zahlreiche Liederzyklen.
Auszeichnungen (Auswahl)
1992 Großer Österreichischer Staatspreis
1997 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
2006 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
2015 Silbernes Komturkreuz für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
2017 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Werke (Auswahl)
1968 Draculas Haus- und Hofmusik. Symphonie op. 18
1974 Der lange Weg zur großen Mauer. Oper in zwei Akten Libretto von Richard Bletschacher
1980–92 Irdische Klänge. Zyklus für Orchester
1982 Das Märchen von Fanferlieschen Schönefüßchen. Oper Libretto von Karin und Thomas Körner
1993 Café Museum oder Die Erleuchtung. Oper in zwei Bildern Libretto von Wolfgang Bauer
1995 Der Ewige Frieden. Operette. Libretto von Thomas Körner
1996 Sinfonia – Sinfonietta
1997 Die Welt der Mongolen. Oper. Libretto von Michael Köhlmeier
2000–02 Katzelmacher. Oper nach einem Stück von Rainer W. Fassbinder
2004 Schlaf der Gerechten. Operelle. Libretto Kristine Tornquist
2009 Kafka Amerika. Ballett
2010 Nachtmusiken für Orchester
2014 Mozart in Moskau. Oper. Libretto: Ad de Bont
Symposion „Kurt Schwertsik und der Begriff der Moderne“
Termin: 15./16. Oktober 2020
Ort: Donau-Universität Krems
Festabend für Kurt Schwertsik
Termin: 15. Oktober 2020
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Audimax der Donau-Universität Krems
Die Teilnahme an Tagung und Festabend ist frei. Die Veranstaltung wird mit größter Sorgfalt und unter Einhaltung der COVID-19-relevanten Sicherheitsbestimmungen durchgeführt. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter: www.archivderzeitgenossen.at
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