28.01.2022

Um die schlimmsten Folgen der menschengemachten Störung im Klimasystem zu verhindern bzw. zu dämpfen, ist ein Paradigmenwechsel notwendig: eine „Große Transformation“ hin zu einer post-fossilen Wirtschaft und Gesellschaft. Im ersten Seminar der Reihe wird der Fokus auf die Zukunft des Verkehrs im urbanen Raum gelegt, wozu das Research Lab Democracy and Society in Transition gemeinsam mit dem Wiener Kardinal König Haus am 3. März 2022 einladen.

Aktuell werden die Nachrichten geprägt von großen Herausforderungen, die zum Teil miteinander verschränkt sind: von der Pandemie über den Klimawandel, das Artensterben, chemische Verschmutzung bis hin zur globalen sozialen Ungleichheit. Um dieser Situation wirkungsvoll zu begegnen, ist ein Paradigmenwechsel erforderlich, der unter anderem die Bereiche Energie, industrielle Produktion, Mobilität, Bauen und Wohnen, Ernährung, Landwirtschaft und Landnutzung sowie die Abfallwirtschaft umfasst. Dieser größte Strukturwandel seit der kohlegestützten industriellen Revolution im 18. Jahrhundert hat weltweit bereits unter großem Zeitdruck eingesetzt, um die schlimmsten Folgen der menschengemachten Störung des Klimasystems und der Ökosysteme noch abzuwenden oder abzuschwächen.

Die intensive Beschäftigung mit unterschiedlichen Aspekten der sozial-ökologischen Transformation erfolgt in der Seminarreihe „Akademie der Transformation“ durch den Austausch mit Expert_innen sowie den Dialog zwischen involvierten Akteur_innen. Damit wird ein Beitrag zu einem besseren Verständnis der Komplexität und Mehrdimensionalität von Transformationsprozessen geleistet. Nicht zuletzt geht es um die Ermutigung, zu diesen Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Gerechtigkeit aktiv und konstruktiv beizutragen.

Wiens Mobilität neu gedacht

Mit den aktuellen Konflikten rund um die Verkehrswende in Wien setzt sich das Auftakt-Seminar auseinander. Die jüngsten politischen Auseinandersetzungen nach dem Stopp einiger Straßenbauprojekte wie dem Lobau-Tunnel durch das Klimaschutzministerium zeigen die Herausforderungen in der Umsetzung eines solchen Paradigmenwechsels. Die Abkehr von einer jahrzehntelangen Autozentriertheit hin zu einer menschengerechten Stadt stößt auf Widerstände durch bestehende Strukturen und Gewohnheiten.

In ihrem Einleitungsvortrag wird Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Barbara Laa, BSc, Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, TU Wien, auf „Transformationskonflikte rund um die Verkehrswende am Beispiel Wien“ eingehen. In der folgenden Podiumsdiskussion werden Univ.-Prof. Em. Dipl.-Ing. Dr. Hermann Knoflacher, Verkehrswissenschaftler, TU Wien, Dipl.-Ing. Thomas Madreiter, Planungsdirektor, Magistratsdirektion der Stadt Wien, Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Salmhofer, MSc, Leiter der Abteilung Mobilitätswende, Klimaschutzministerium, Sektion II „Mobilität“, und Lena Schilling, Gründerin des Jugendrats und Sprecherin der Initiative „Lobau bleibt“, ihre Meinungen und Einsichten teilen. Die Moderation wird PD Mag. Dr. Ernst Fürlinger, Universität für Weiterbildung Krems, übernehmen.

Die Nachmittagssession wird Univ.-Prof. Dr. Andreas Knie, Professor für Soziologie an der TU Berlin, mit seinem Vortrag „Transformation der Mobilität als zentrales Element der sozial-ökologischen Wende“ eröffnen, gefolgt von der Präsentation der Initiative „Platz für Wien“ durch Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Ulrich Leth, TU Wien, Bereich Verkehrsplanung, und Politikwissenschaftler Ing. Rainer Stummer.

Das folgende Seminar wird am 27. Mai 2022 wieder im Kardinal König Haus in Wien stattfinden. Dr. Kriemhild Büchel-Kapeller, Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) des Landes Vorarlberg, wird auf die „Partizipation als Schlüssel für die Transformation“ eingehen.

 

Seminarreihe „Akademie der Transformation“
Die Zukunft des urbanen Verkehrs im Klimanotstand

Termin:         3. März 2022
Beginn:         9:30–17:30 Uhr
Ort:               Kardinal König Haus, Kardinal-König-Platz 3, 1130 Wien

Beschränkte Teilnehmer_innenzahl beim Präsenz-Seminar, auch eine Online-Teilnahme ist möglich.

 

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