13.09.2023

Um den ganzheitlichen Wiederaufbau der erdbebenzerstörten Stadt Accumoli voranzutreiben, wurde die preisgekrönte Orchesterakademie „Accademia Vicino di Accumoli“ auch 2023 vom Research Lab Nachhaltiges Baukulturelles Erbe der Universität für Weiterbildung Krems mit dem Verein Art in Dialogue und Partnern vor Ort organisiert. Neben dem Fokus auf die Weiterentwicklung junger Musiktalente, gaben Konzerte und Veranstaltungen Gelegenheit, das Zusammenwachsen der Region zu fördern.

Die Accademia Vicino di Accumoli ist ein innovatives Projekt zum gesamtheitlichen Wiederaufbau der vom Erdbeben zerstörten Stadt Accumoli. Es bringt junge Musiktalente im italienischen Apennin zusammen, um während zwei Wochen im Sommer tiefgreifende musikalische Erfahrungen zu sammeln. Zum Wiederaufbau gehört mehr als die Erneuerung baulicher Strukturen. Auch das kulturelle, soziale und konfessionelle Leben in Accumoli muss rekonstruiert werden, auch um ökonomische Impulse für die Region zu schaffen. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt vom Bundeskanzleramt mit dem Europa-Staatspreis in der Kategorie Kunst und Kultur gewürdigt. Die Musikakademie wird vom Research Lab Nachhaltiges Baukulturelles Erbe der Universität für Weiterbildung Krems und dem Verein Art in Dialogue in Kooperation mit der Stadt Accumoli, der Stadt Norcia, dem Corpo bandastico di Accumoli, mit Pro Loco di Accumoli, mit Radici Accumolesi und weiteren lokalen Partnern organisiert.

Vielfältiges Konzertprogramm

Den Teilnehmern der Akademie wurde ein multimodales Programm geboten, das sich auf drei Hauptfächer konzentriert: intensives Orchesterspiel und kammermusikalische Ausbildung sowie Einzelunterricht und Seminare zu musikpraktischen Themen. Vom 17. bis 24. August 2023 wurde unter der künstlerischen Leitung von Maestro Johannes Wildner ein Programm mit Kammermusikwerken von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert erarbeitet und im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen in Accumoli und in Norcia der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu gehörten Abende mit Kammermusik, musikalische Aktionen mit dem Corpo bandastico, ein Gedenkkonzert, eine öffentliche Vorlesung und Aufführung zur Kunst des Quartettspiels in der Wiener Klassik sowie eine öffentliche Diskussion zum Wiederaufbauprozess mit Verantwortlichen aus der Politik. Weiters fand eine öffentliche Diskussion mit Guido Castelli, dem außerordentlichen Kommissar der Regierung für die Rekonstruktion Erdbeben 2016, Franca D’Angeli, der Bürgermeisterin von Accumoli und weiteren lokalen verantwortlichen Organisationsvertretungen statt. Das Projekt wird in Bezug auf die Relevanz für den Wiederaufbauprozess wissenschaftlich begleitet.

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