05.04.2024

Das internationale Symposion „Mobilität Wachau mit Tradition und Innovation“ am 20. März 2024 weckte mit knapp 200 Teilnehmenden großes Interesse. Experten aus dem Bereich Weltkulturerbe und Bahnmobilität referierten über Wege, wie sich zeitgemäße Mobilität mit den Anforderungen einer Kulturlandschaft vereinbaren lassen. Die Möglichkeit, sich selbst mit Sonderzügen der Wachaubahn ein Bild zu machen, wurde auch sehr positiv aufgenommen.

Die Begrüßung zum Symposion übernahmen Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung an der Universität für Weiterbildung Krems, der Dürnsteiner Bürgermeister Johann Riesenhuber, die Geschäftsführerin der Niederösterreichbahnen KommRatin Mag.a Barbara Komarek und der Präsident von Europa Nostra Austria, Univ.-Prof. DDDr. Wolfgang Rohrbach.  Der Obmann des Verkehrsausschusses im niederösterreichischen Landtag, LAbg. Mag. Hubert Keyl, der in Vertretung des LH-Stellvertreters Udo Landbauer, MA der Veranstaltung beiwohnte, und der Spitzer Bürgermeister Dr. Andreas Nunzer, MA führten in die Mobilitätsthematik ein.

Anforderungen an moderne Bahn-Betriebskonzepte

DDDr. Pierre Laconte, Ehrengeneralsekretär der Union internationale des transports publics und Vorsitzender des Industrial and Engineering Heritage Committee von Europa Nostra international stellte die Zusammenhänge zwischen Raumplanung und Mobilität an Beispielen in Belgien dar. In seinem Beitrag referierte Hon.-Prof. MR i.R. Mag. Dipl.-Ing. Dr. Bruno Maldoner, ehemaliger Referatsleiter für UNESCO-Welterbe der Republik Österreich und Vorstandsmitglied von Europa Nostra, über die unterschiedlichen Planungs- und Verantwortungsebenen von UNESCO-Welterbestätten (international, national, regional, lokal). Univ.-Prof. Dipl. Arch. ETH Dr. Christian Hanus, FEng., Mitorganisator der Veranstaltung und wissenschaftlicher Leiter des Research Lab Nachhaltiges Baukulturelles Erbe, ging auf die unterschiedlichen, historisch gewachsenen Wegesysteme in der Wachau, deren Planungsgrundsätze und die Notwendigkeit deren Verknüpfung ein. Johannes Schendl, MA, Leiter Infrastruktur Betrieb, und Dipl.-Ing. Markus Schreilechner, M.Sc. MBA, Leiter Unternehmensentwicklung der Niederösterreich Bahnen, beschäftigten sich mit künftigen Betriebsvarianten auf der Wachaubahn. In weiterer Folge wurden bereits erfolgreich umgesetzte Betriebskonzepte auf Nebenbahnen vorgestellt, wie auf der Pinzgauer Lokalbahn von Thomas Oberkalmsteiner, dem dortigen Dienststellenleiter. Nach dem Übergang der Verantwortung von den ÖBB auf die Region erfolgte eine umfassende Modernisierung der Strecke und Fahrzeuge bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Nostalgiebahnsektors. KommRat Gunter Mackinger, Aufsichtsrat Schiene OÖ GmbH und Vorstand Lokalbahn Lambach-Vorchdorf-Eggenberg AG, nahm eine vergleichende Gegenüberstellung der Betriebskonzepte auf den Lokalbahnen Lambach–Vorchdorf und Feldbach–Bad Gleichenberg vor. Den Abschluss dieses Blocks bildete der Beitrag von Dipl.-Ing. Martin E. Uhlig, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Erms-Neckar-Bahn AG, über die erfolgreiche Nebenbahnreaktivierungen auf der Schwäbischen Alb bei teilweiser Integration in S-Bahnsysteme.

Lebendige Podiumsdiskussion

Unter der Fachmoderation von Prof. (FH) Dipl.-Ing. Otfried Knoll, EURAIL-Ing. diskutierten Barbara Komarek, der Weißenkirchner Bürgermeister Christian Geppner, der Hotelier Dipl.-Ing. Johannes C. Thiery und der Kremser Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Reinhard Weitzer. Sie sprachen über die Erwartungen an die Wachaubahn und mögliche Entwicklungsszenarien aus unterschiedlichen Perspektiven. Dazu gehören die touristische Perspektive unter dem Aspekt der Alltagsbedienungen oder auch in Bezug auf die Naherschließung auf dem städtischen Gebiet. Es folgten auch Wortmeldungen aus dem vollen Audimax der Universität für Weiterbildung Krems, etwa vom Bürgermeister von Spitz, der mahnte, das Südufer in der Diskussion nicht zu vergessen. Die ehemalige Staatssekretärin Dr.in Christa Kranzl postulierte die Notwendigkeit einer Weiterführung der Bahn über die Wachau hinaus.

Bei einem Ausklang mit lokalem Wein und weiteren Köstlichkeiten wurde die Diskussion in informellerem Rahmen weitergeführt.

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