18.06.2025

Mit einem feierlichen Festakt eröffnete die Universität für Weiterbildung Krems am 16. Juni 2025 das österreichische Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung JBI Österreich. Es fungiert fortan als nationale Schnittstelle zur Joanna Briggs Institute (JBI) Collaboration. Die Eröffnung bot hochkarätige Keynotes und internationale Perspektiven auf evidenzbasierte Gesundheitsversorgung. Expert_innen aus Australien, Tschechien und Österreich beleuchteten aktuelle Entwicklungen in Forschung, Praxis und globaler Vernetzung. Das am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation angesiedelte neue JBI-Zentrum soll Forschung und klinische Praxis enger verzahnen und den Wissenstransfer fördern.

Die beiden Co-Direktor_innen von JBI Österreich, Univ.-Prof.in PD Dr.in Barbara Nußbaumer-Streit, MSc BSc und Martin Fangmeyer, BScN MScN konnten mehr als 80 interessierte Teilnehmer_innen zur Eröffnung begrüßen und moderierten die Veranstaltung.

Univ.-Prof.in Dr.in Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung, betonte in Ihrer Begrüßung die Bedeutung von JBI Österreich für die Universität für Weiterbildung Krems als weiterer Beitrag zur internationalen Vernetzung. Die Universität für Weiterbildung Krems verstehe sich zudem als Institution, die sich mit ihrer Expertise in Lehre und Forschung der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen widme. Das neue JBI-Zentrum sei in diesem Zusammenhang eine wichtige Initiative und ein sichtbarer Ausdruck gesellschaftlicher Wirksamkeit.

Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Dekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin, zeigte sich erfreut über das JBI-Zentrum und den damit einhergehenden Kompetenzerweiterungen für die Fakultät. Eine der großen Stärken der Joanna Briggs Institute (JBI) Collaboration sei der Fokus auf Implementierung und De-Implemetierung von Versorgungsmaßnahmen und auf den Transfer von Wissen in die Versorgungspraxis.

Michaela Schaller, niederösterreichische Vorsitzende des Gesundheits- und Krankenpflegeverbands ging in ihrer Rede darauf ein, dass das JBI-Zentrum ein starkes Zeichen für Evidenz im Gesundheitsbereich ist. Sie verwies darauf, dass ihr die Umsetzung von Evidenz zum Wohl der Patient_innen und der Pflegenden ein besonderes Anliegen sei.

Keynotes setzen Impulse für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung

Bianca Pilla, Direktorin für Global Relations JBI von der University of Adelaide, ging auf die Bedeutung globaler Vernetzung sowie konkrete Beispiele internationaler Projekte und klinischen Partnerschaften in Brasilien, Finnland, China und Kamerun ein.

Miloslav Klugar, PhD, PhDr. MSc, referierte über die Geschichte von JBI in Tschechien und beleuchtete vor allem die methodische Arbeit zu Evidenzsynthesen, die im Rahmen des Netzwerks geleistet wird. Zudem betonte er die Wichtigkeit internationaler Projekte.

Priv.-Doz.in Dr.in Daniela Schoberer, BSc MSc, Medizinische Universität Graz, legte den Fokus ihrer Keynote auf das Thema der evidenzbasierten Praxis und deren Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten. Anhand des Projekts „Opinion Lab“ berichtete sie, wie Forschung und Praxis vereint werden können.

FH-Hon. Prof. Oliver Loiskandl, BSc MSc, stellvertretender Leiter des Pflegedienstes am Universitätsklinikum St. Pölten und Standortleiter am Klinikum Lilienfeld, erläuterte in einem kurzweiligen Vortrag, wie Evidenz aus der praktischen Sicht der Pflegenden umgesetzt werden kann.

Über die Joanna Briggs Institute (JBI) Collaboration

Das JBI ist ein 1996 gegründetes globales Netzwerk mit über 85 Partnerinstitutionen in mehr als 40 Ländern. Das österreichische Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung ist nun Teil der internationalen Joanna Briggs Institute (JBI) Collaboration. Die JBI Collaboration hat sich der Bereitstellung hochwertiger Evidenzsynthesen und deren Implementierung in die klinische Praxis verschrieben, um die Qualität und Ergebnisse der Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern.

Das JBI-Zentrum in Österreich ist bereits wissenschaftlich aktiv und verfolgt drei übergeordnete Ziele: die Erstellung qualitativ hochwertiger Evidenzsynthesen, die Förderung des Wissens- und Methodentransfers sowie die Forschung zur Implementierung und De-Implementierung verschiedener Maßnahmen im Gesundheitswesen. Ergänzend dazu stehen die Durchführung von Vorträgen und Workshops auf (inter-)nationalen Veranstaltungen sowie die Methodenforschung auf dem Programm.

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