23.11.2016

Krems (kpr). Das sechste Globalisierungsforum der Donau-Universität Krems widmet sich am 25. November der Rolle Europas in der Entwicklungszusammenarbeit. Departmentleiterin Gudrun Biffl von der Donau-Universität Krems und Europapolitiker Othmar Karas diskutieren mit Kurt Bayer, dem Aufsichtsratsmitglied der Österreichischen Entwicklungsbank, und Cengiz Günay vom Österreichischen Institut für Internationale Politik derzeitige Wege und mögliche Umbrüche in der Entwicklungszusammenarbeit sowie die Zusammenhänge mit Migration.

In der aktuellen gesellschaftlichen Debatte wird immer wieder ein stärkeres Engagement Europas in der Entwicklungszusammenarbeit gefordert, um Migrationsbewegungen zu bremsen. Doch inwieweit leistet die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) in ihrer derzeitigen Form überhaupt einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der ärmsten Länder der Welt? Dieser Frage und der Diskussion des europäischen wertebasierten Ansatzes sowie möglicher Alternativen widmen sich die ExpertInnen im Rahmen des sechsten Globalisierungsforums, zu dem die Donau-Universität Krems am Freitag, dem 25. November 2016 ab 15 Uhr ins Haus der EU lädt.


Globale Verantwortung oder Global Governance?

Mag. Othmar Karas, M.B.L.-HSG, Europaparlamentarier und Ehrenprofessor an der Donau-Universität Krems, hebt in seinem Impulsreferat die Verantwortung Europas als globaler Akteur der Entwicklungszusammenarbeit hervor. Die Frage, inwieweit durch die Einbindung der Wirtschaft in eine globale Entwicklungszusammenarbeit eine neue Global Governance-Architektur geschaffen wird, beleuchtet anschließend Dr. Kurt Bayer – er ist Mitglied des Aufsichtsrates der Österreichischen Entwicklungsbank in Wien und ehemaliger Board Director der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

Univ.-Prof. Dr. Gudrun Biffl, die Leiterin des Departments Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems, verweist in ihrem Input darauf, dass Migration und Entwicklungszusammenarbeit vielfältig und teilweise auch widersprüchlich miteinander verwoben sind; beispielsweise wenn im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit die Bildungsinfrastruktur in Entwicklungsländern gefördert wird und dann gerade die besser Qualifizierten in die industrialisierten Staaten auswandern. "Wichtig wäre es diesbezüglich, Migration in ein Entwicklungskonzept zwischen Herkunfts- und Aufnahmeländern einzubinden", so Biffl.

Die Europäische Nachbarschaftspolitik als eine besondere Form der Entwicklungszusammenarbeit thematisiert danach Dr. Cengiz Günay, Senior Researcher am Österreichischen Institut für Internationale Politik (OIIP).

 

Wertebasierte Entwicklungszusammenarbeit auf dem Prüfstand

In der anschließenden Podiumsdiskussion werden von den ExpertInnen die Möglichkeiten der derzeitigen europäischen EZA, zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der ärmsten Länder beizutragen, kritisch hinterfragt.

Das "Globalisierungsforum" der Donau-Universität Krems wurde im Juni 2014 gegründet. Es bietet eine Plattform zum Austausch über zentrale Fragen der Globalisierung und deren Auswirkungen auf Europa. Kooperationspartner sind das Österreichische Institut für Internationale Politik in Wien (oiip) sowie das Haus der EU.

Das 6. Globalisierungsforum wird in Kooperation mit dem Haus der EU veranstaltet.


6. Globalisierungsforum
"Europa und die Entwicklungszusammenarbeit"

25. 11. 2016, 15:00 – 18:00 Uhr
Haus der EU, 1010 Wien, Wipplingerstraße 35

Anmeldung: Die Teilnahme am Globalisierungsforum ist frei. Um Anmeldung an adriana.harm@donau-uni.ac.at wird gebeten.

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