Gesundheit.Region.Waldviertel

Die vorliegende Studie untersucht das Versorgungssystem der Region Waldviertel (Bezirke Horn, Gmünd, Waidhofen und Zwettl) mit dem Ziel, dessen Strukturen, Dynamiken und Belastungsfaktoren systemisch zu verstehen. Durch die Analyse zentraler Wechselwirkungen, Rückkopplungen und Engpässe werden jene Mechanismen sichtbar, die Überlastung, ineffiziente Ressourcennutzung und Risiken für Patient:innen begünstigen. Dieses vertiefte Verständnis der Wirkmechanismen in der aktuellen Systemkonfiguration bildet die notwendige Grundlage, um Maßnahmen – einschließlich finanzieller Investitionen – hinsichtlich ihrer Wirksamkeit realistisch einschätzen und zielgerichtet entwickeln zu können. Ohne ein solches Verständnis drohen Interventionen unbeabsichtigte Neben- oder Gegenwirkungen zu entfalten, die ihre Effektivität mindern oder gänzlich aufheben. Auf Basis von Expert:inneninterviews, regionalen Workshops und Fachliteratur wurde ein konsensuales Systembild der Gesundheitsversorgung im Waldviertel erarbeitet und in einer Causal-Loop-Analyse vertieft. Dabei wurden wiederkehrende Muster (systemische Archetypen) identifiziert, die die regionale Versorgung prägen und in vergleichbaren Systemen ebenso beobachtbar sind. Aus diesen Analyseergebnissen wurden Handlungsfelder abgeleitet, die mehrere Archetypen gleichzeitig adressieren und dadurch wirkungsvolle, nachhaltige Verbesserungen ermöglichen. Der Fokus liegt darauf, die Steuerungsfähigkeit des Versorgungssystems zu erhöhen, Ressourcen zielgerichteter einzusetzen und Patient:innenversorgung sowie Mitarbeitendensicherheit langfristig zu stärken.