Das Interreg-Projekt INACO wurde in der Herbstausgabe 2025 des renommierten Fachmagazin EU Research vorgestellt. Der Artikel mit dem Titel „Tools to protect cultural heritage“ zeigt, wie das Projekt innovative Strategien entwickelt, um gefährdete Kultur- und Naturerbestätten in europäischen Flussgebieten besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.
EU Research ist ein europaweit anerkanntes Wissenschaftsmagazin, das aktuelle Forschungsprojekte mit gesellschaftlicher Relevanz einem breiten Publikum zugänglich macht. Die Redaktion versteht sich als Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit einem klaren Anspruch an Verständlichkeit und Qualität bereitet das Magazin komplexe Inhalte so auf, dass sie auch außerhalb der Fachwelt Wirkung entfalten. Die Herbstausgabe 2025 widmet sich unter anderem dem Schutz von Kulturerbe in Zeiten zunehmender Wetterextreme.
INACO steht für INnovative strategies for the Adoption of risk management plans to enhance the resilience of sensitive Cultural and natural heritage Objectives against climate hazards in river basin districts. Das Projekt entwickelt digitale Werkzeuge wie eine Web-GIS-Plattform und mobile Apps zur Selbstbewertung der Gefährdung von Erbestätten. Es fördert die Ausbildung lokaler „Heritage Risk Manager“ und erprobt maßgeschneiderte Anpassungspläne an acht Pilotstandorten – darunter die Region Neusiedler See, das Po-Delta und die Küstenregion um Dubrovnik. Hier zeigt sich, wie eng Natur- und Kulturerbe miteinander verbunden sind – und wie verletzlich sie gegenüber Extremwetter geworden sind.
„Extreme Wetterereignisse können strukturelle Schäden an Gebäuden verursachen – und selbst wenn das Hochwasser zurückgeht, kann es zu Folgeschäden am Mauerwerk kommen, da das aufgenommene Wasser mikrobielle Zersetzungsprozesse und Salzbildung begünstigt.“
Alessandra Bonazza, Projektleiterin INACO
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist die Wachau, die bei den verheerenden Hochwassern 2002 stark betroffen war. Diese Region, reich an historischen Bauten und Kulturlandschaften, steht exemplarisch für die Herausforderungen, denen sich INACO widmet. „Die Auswirkungen waren in ganz Mitteleuropa spürbar – zum Beispiel in Prag und den umliegenden Gemeinden, aber auch in der Wachau“, berichtet Bonazza im Artikel.
Ein zentraler Aspekt des Projekts liegt in der Einbindung der lokalen Bevölkerung: „Wir haben lokale Veranstaltungen, Roundtables und Workshops organisiert, um mit Bürger_innen über ihre Bedürfnisse zu sprechen und herauszufinden, welche Orte besonders gefährdet sind und Schutz benötigen“, erklärt Bonazza.
Der Artikel macht deutlich: Der Schutz von Kultur- und Naturerbe ist nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. INACO zeigt, wie europäische Zusammenarbeit, lokale Beteiligung und digitale Innovation Hand in Hand gehen können, um europaweit das Bewusstsein für die Bedrohung durch den Klimawandel zu schärfen und konkrete Schutzmaßnahmen zu etablieren.
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