21.03.2018

IMK Forum 2018

Die Krise der Globalisierung: Was tun?

Aktueller hätte dieses IMK-Forum wohl kaum terminiert werden können. Nur zwei Tage, bevor die von US-Präsident Donald Trump angekündigten (und dann wieder zum Teil zurückgenommenen) Strafzölle für Stahl und Aluminium in Kraft treten sollen, widmete sich das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung der Krise der Globalisierung in ihrer derzeitigen Form.

Viele Menschen in den industrialisierten Ländern sehen sich inzwischen als Verlierer des globalen Handels und bescheren rechtpopulistischen Parteien und Bewegungen, die eine nationale Abschottung der Märkte propagieren, enormen Zulauf. Wie die Exportnation Deutschland mit dieser Entwicklung umgehen sollte und welche wirtschaftspolitischen und politischen Konzepte jetzt gefragt sind, wollte das IMK-Forum ergründen.

Eine erfrischend andere Perspektive auf die aktuellen Probleme wählte die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot von der österreichischen Donau-Universität in Krems. Sie hält eine grundlegende Reform der EU hin zu einer europäischen Republik für die einzige Möglichkeit, den rechtspopulistischen Bewegungen das Wasser abzugraben. Der bisherige Fokus auf die Entwicklung eines gemeinsamen Binnenmarktes sei nicht ausreichend.

„Wir erleben derzeit keine Re-Nationalisierung, sondern die Spaltung der Nationen. Der politische Körper zerfällt“

Guérot mahnte eine grundsätzliche demokratische Reform der EU an, Europa müsse als Nation „verrechtlicht werden“. Anstelle des herrschenden Blame Game („der faule Grieche“) müsse ein Europa entstehen, dass allen seinen Bürgern eine ausreichende soziale Sicherung und wirkliche demokratische Teilhabe garantiere. „Das neue Europa muss sozial sein – oder es wird kein Europa mehr sein“, warnte sie.

 

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