03.07.2019

Paul-Watzlawick-Ehrenring 2019 geht an Ulrike Guérot

Bereits während ihres Studiums und im Rahmen ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jacques Delors, beschäftigte sie sich intensiv mit der Integration Europas und einer neuen Identität der EU. Von 2007 bis 2013 leitete sie das Berliner Büro des European Council on Foreign Relations.

 

2016 erschien ihr Buch „Warum Europa eine Republik werden muss!“, im welchen sie die Utopie einer Europäischen Republik skizzierte. 2017 folgte der Bestseller „Der neue Bürgerkrieg. Das offene Europa und seine Feinde“. Guérot initiierte das „Balcony Project“, an dem sich etwa 100 europäische Kulturinstitutionen sowie zahlreiche Intellektuelle und Künstler beteiligen. Ziel ist wiederum „die Gründung einer Europäischen Republik auf dem Grundsatz der allgemeinen politischen Gleichheit jenseits von Nationalität und Herkunft“.

 

 

„ Sie ist mutig, intellektuell engagiert und hat auch das Selbstverständnis ihrer wissenschaftlichen Disziplin verändert, durchbrochen und ausgeweitet.“

Erhard Busek

Guérot polarisiert und eckt an – durchaus bewusst und provokant. Für sie ist Nation kein Identitätsträger. Mit Paul Watzlawick verbindet sie die Überzeugung, dass Kommunikation nur dann gelingen kann, wenn sie synchron abläuft, das heißt, die Partner im kommunikativ-diskursiven Prozess dieselbe Sprache sprechen und dieselben Codes verwenden. „In diesem Sinne hat Paul Watzlawick den Begriff der Nation ebenfalls als obsolet erklärt, Wirklichkeiten entstehen aus der Konstruktion von Projektionen. Es geht darum, diese Codes zu entschlüsseln und auf einer gemeinsamen semantischen Ebene aufzubauen.“

Zur Person

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