15.06.2018

Für sein Engagement für das jüdisch-muslimische Begegnungsprojekt "Respect: Muslim- und Judenfeindlichkeit gemeinsam überwinden" erhielt der Absolvent des Lehrgangs Interreligiöser Dialog der Donau-Universität Krems gemeinsam mit Rabbiner Noam Hertig den ersten Dialogpreis Schweizer Juden. Eine Neuauflage des Universitätslehrgangs startet im Oktober 2018, seine Abschlussveranstaltung, ein Podiumsgespräch zu Migration, Flucht und Vertreibung als existenzielle Erfahrung in den abrahamischen Religionen, gibt Einblick in Themen und Didaktik des berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms.

Der Schweizer Israelitische Gemeindebund und die Plattform Liberale Juden Schweiz haben am 29. Mai 2018 in Bern in Anwesenheit des Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset zum ersten Mal den "Dialogpreis Schweizer Juden" vergeben. Der Preisträger, Muris Begovic, erhielt die Auszeichnung zusammen mit dem Züricher Rabbiner Noam Hertig unter anderem für das Engagement für das jüdisch-muslimische Begegnungsprojekt "Respect: Muslim- und Judenfeindlichkeit gemeinsam überwinden". Der Preis wird vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund und der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS vergeben.

Muris Begovic, Sekretär der "Vereinigung islamischer Organisationen in Zürich" (VIOZ) und ehemaliger stellvertretender Imam der bosnischen Moschee in Schlieren, Schweizer Kanton Zürich, absolvierte an der Donau-Universität Krems den Universitätslehrgang "Interreligiöser Dialog: Begegnung von Juden, Christen und Muslimen", den er 2016 mit dem akademischen Grad Master of Arts abschloss. PD Mag. Dr. theol. Ernst Fürlinger, Leiter des Universitätslehrgangs, freute sich für Muris Begovic und gratulierte zu dessen Auszeichnung. Der Preis sei ein wichtiges Signal für die Bedeutung interreligiöser Projekte und aller jener Aktivitäten, die das Zusammenleben und den aktiven Austausch der Religionen fördern.

Interreligiöser Lernprozess
Der Lehrgang Interreligiöser Dialog der Donau-Universität Krems vermittelt berufsbegleitend in vier Semestern ein vertieftes Verständnis der drei abrahamischen Religionen Judentum, Christentum und Islam und ihrer Beziehungen zueinander. Er bietet akademisches Orientierungswissen und zugleich Praxiswissen für die interreligiöse Begegnung.
Der Studiengang ist ein Prozess interreligiösen, trialogischen Lernens, zu dem eine multireligiös zusammengesetzte Studiengruppe und Fachleute aus den drei religiösen Traditionen beitragen. Der Lehrgang schließt mit dem akademischen Grad Master of Arts (MA) ab, eine weitere Auflage des Lehrgangs startet im Oktober 2018.

 

Podiumsgespräch zu Migration, Flucht und Vertreibung
Einblick in den Lehrgang bietet ein am 5. Juli an der Donau-Universität Krems stattfindende Podiumsgespräch. Als Abschlussveranstaltung des Universitätslehrgangs Interreligiöser Dialog fragt das Gespräch, inwiefern die abrahamischen Religionen durch die existenziellen Erfahrungen von Migration, Flucht und Vertreibung - bereits seit ihrer Frühzeit – in spezifischer Weise geprägt sind.

 

Es diskutieren Mag. Dr. Khalid El-Abdaoui, Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik, Universität Innsbruck, Rabbiner Mag. Schlomo Hofmeister, MSc, Israelitische Kultusgemeinde Wien sowie Assoz.-Prof. MMag. Dr. Regina Polak, MAS, Institut für Praktische Theologie, Universität Wien. Moderation: PD Mag. Dr. Ernst Fürlinger, Zentrum Religion und Globalisierung, Donau-Universität Krems.

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