25.06.2018

Rund 260 Teilnehmende aus (Produktions-)Unternehmen besuchten am 21. Juni 2018 die Best Practice-Konferenz „Wege zur systematischen Produktivitätssteigerung“, die vom Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement der Donau-Universität Krems in Kooperation mit der Plattform StEP-Up veranstaltet wurde. Top-ManagerInnen österreichischer Unternehmen – darunter Palfinger, Schaeffler Austria, Kostwein, Flextronics, MAHLE Filtersystem, W&H Dentalwerk sowie Sappi Papier Holding – berichteten über ihre Projekte im Umfeld der Produktivitätssteigerung.

Mag. Dr. Nikolai Neumayer, stellvertretender Leiter des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement, strich in seiner Eröffnung den Transfer von Theorie und Praxis hervor, der sowohl an der Donau-Universität Krems als auch bei der Konferenz im Fokus steht. „Neue Denk- und Lösungsansätze für Problemstellungen aus dem beruflichen Kontext entdecken, bedeutet auch weiche Faktoren wie Kommunikation zu integrieren. Denn diese ist zwingend erforderlich, um eine Organisation und die darin befindlichen Menschen in Richtung Unternehmensvision, in Richtung der daraus abgeleiteten Ziele zu führen“, so Nikolai Neumayer, der auch das Studienprogramm „Lean Operations Management“ an der Donau-Universität Krems leitet.

Faktor Mensch trotz oder wegen Produktivitätssteigerung?
„Der Mensch macht im Endeffekt bei allen Unternehmen den wichtigsten Erfolgsfaktor aus“, fasste Dipl.-Ing. Christian Edler, Vorstand von StEP-Up – Unternehmensplattform zur Steigerung von Effektivität und Produktivität, die Praxisbeispiele der Konferenz zusammen.

Begegnungsqualität und Prozessbeherrschung
Dipl.-Ing. (FH) Gottfried Rumpl, MAS von Palfinger verwies darauf, dass die einzige Konstante die Veränderung sei und daher auch permanentes Nachjustieren benötige – Prozesse und Abläufe müssen beherrscht und optimiert werden, aber auch die Begegnungsqualität im Team. Rumpl sieht Mitarbeitende als wichtiges Kapital einer Organisation hinsichtlich der Wertschöpfung, deshalb muss wertschätzendes Miteinander auch gelebt werden.

Leistungsgemeinschaft Unternehmen
Auch Ing. Herbert Traschwandtner von W&H Dentalwerk Bürmoos setzt in seinem Vortrag beim Faktor Mensch an: „Das Unternehmen und die Mitarbeitenden von W&H leben davon, was die Montage täglich in welcher Qualität produziert – und wir sind alle dazu da, diese Leistungseinheit zu unterstützen, damit sie ihren Job gut machen kann.“ W&H setzt dazu das 3-Ebenenmodell auf Basis der Charakteristik der Tätigkeit ein: Strategie-, Projekt- und Tagesgeschäftsebene. Jeder Ab- und Zugang verändert die Organisation, Leistungseinheiten erneuern sich permanent, deshalb wird dem gezielten Lebensprozess gefolgt und der Kunde im Haus erlebbar gemacht.

Zuerst Lean und dann digital
„Starte mit Digitalisierung erst dann, wenn deine Prozesse wirklich Lean sind“, ruft Dipl.-Ing. Hans Kostwein, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, zum Umdenken auf. „Digitalisierung ist die Aufgabe des Topmanagements unter Einbindung aller Prozesse. Der Prozess ist im Digitalisierungsprozess führend, die IT unterstützt und setzt um. Alle Digitalisierungsaktivitäten müssen einen Businesshintergrund haben. Wir sehen drei Schwerpunkte: Was nützt unseren Kunden, was steigert unsere Produktivität und wie müssen wir die Mitarbeitenden entwickeln, um sie für diese neue Herausforderung entsprechend vorzubereiten. Digitalisierungsprojekte werden derzeit sowohl in der Produktion als auch im Supply Chain Management, wie im Projektmanagement durchgeführt – ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Wissensmanagement“, führt Kostwein weiter aus. Er ist davon überzeugt, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation die Mitarbeitenden sind.

Best Practice-Konferenz im Oktober 2018
Die Best Practice-Konferenzen zu den Themen der Produktivitätssteigerung bzw. Qualitätsverbesserung werden seit dem Jahr 2009 an der Donau-Universität Krems in Kooperation mit StEP-Up veranstaltet. Die nächste Konferenz zum Thema „Wege zur systematischen Qualitätsverbesserung“ findet am 9. Oktober 2018 statt.

Die Unternehmensplattform StEP-Up vereint zahlreiche produzierende Unternehmen und drei Hochschulen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit durch Erfahrungsaustausch bei Konferenzen und Kooperationsprojekten sowie durch Trainings- und Qualifizierungsprogramme nachhaltig zu steigern. Mit dem Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement der Donau-Universität Krems besteht seit Jahren eine enge Zusammenarbeit im Zuge des Weiterbildungsstudiums „Lean Operations Management“.

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