12.11.2019

Die Smartphone-Applikation „TrackYourStress“ ermöglicht Personen ihren Stress-Level im Alltag zu dokumentieren. Somit können verschiedene Auslöser identifiziert und Fluktuationen von Stress im Alltag besser dokumentiert werden. Untersucht wurde nun, ob die App selbst den Stress-Level verändert. Erste Ergebnisse zeigten, dass der Stress-Level während der Nutzung nicht anstieg, außer bei Personen mit einer erhöhten Reaktivität bei Misserfolgen.

Der individuelle Stress hängt einerseits von der Einschätzung der Relevanz und der potentiellen Gefahr der Situation und andererseits von der individuellen Einschätzung der Handbarkeit ab. Wenn die Situation relevant erscheint, aber die eigene Kapazität unzureichend, um damit umgehen zu können, ist Stress die Konsequenz. Zusätzlich variierten die Schwere, Intensität und Häufigkeit des Stress-Levels zwischen Individuen aufgrund der Genetik, Erfahrungen, persönlicher Merkmale und vieler weiterer Faktoren. Wenn Stress dauerhaft anhält, kann dies das Risiko von mentalen oder somatischen Erkrankungen erhöhen.

Um die Auslöser von Stress besser verstehen zu können, entwickelten Prof. Dr. Thomas Probst und Teresa O’Rourke, BSc vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau-Universität Krems (Departmentleitung Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh), in Kooperation mit der Universität Ulm und weiteren Universitäten aus Deutschland eine Smartphone-Applikation. Die App „TrackYourStress“ untersucht die Fluktuation des Stress-Levels von Personen im Alltag.

Die Zusammenhänge von Stress verstehen

Personen können anhand einer Stress-Skala ihren Stress-Level in unterschiedlichen Situationen angeben. Untersucht wurde, ob sich die wiederholten Angaben des Stress-Levels in der App auf den Stress-Level der Personen selbst auswirken. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass sich während der Nutzung der App die Stress-Level nicht verändern. Wenn Personen allerdings eine erhöhte Reaktivität bei Misserfolgen aufweisen, wurde auch ein Anstieg der Stress-Level während der Nutzung der App gezeigt.

„Die App ‚TrackYourStress‘ soll es Personen ermöglichen, ihren Stress-Level in unterschiedlichen Situationen im Alltag aufzuzeichnen. Dadurch können Personen leichter herausfinden, womit der Stress-Level zusammenhängt. Die App könnte auch für Unternehmen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen interessant sein. Die nächsten Studien werden ‚TrackYourStress‘ mit biologischen Stressmarkern wie Cortisol verbinden“, so der Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Thomas Probst.

Die App wird in den nächsten Monaten für Apple- und Android-Geräte frei zur Verfügung gestellt.

Publikation: Pryss et al. (2019): Exploring the Time of Stress Levels while using the Crowdsensing Mobile Health Platform, TrackYourStress, and the Influence of Perceived Stress Reactivity: Ecological Momentary Assessment Pilot Study. In: JMIR Mhealth Uhealth: 7(10):e13978;

 

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