15.01.2019

Knochendefekte können durch Unfälle, Frakturen, Knochennekrose oder Osteoporose entstehen. Die Behandlung gestaltet sich oft langwierig und schwierig. Ein Forschungsteam der Donau-Universität Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften entwickelt einen Biomaterial-Knorpel-Komplex, der die natürliche Bildung von neuem Gewebe und Knochen fördern soll.

PatientInnen mit Knochendefekten werden oft mit allogenen Knochentransplantaten, die in der Regel von anderen Personen stammen, behandelt. Studien zeigen, dass allogene Knochentransplantate oft schlecht in den Knochen integriert werden und keine funktionierende Anastomose, Verbindungen von Blutgefäßen, Nerven und Lymphgefäßen zwischen dem Knochen und dem umliegenden Gewebe, bilden.

Das Forschungsteam vom Department Gesundheitswissenschaften, Medizin und Forschung entwickelt daher in Kooperation mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften eine neue Methode um die Bildung von neuem Gewebe und Knochen zu fördern. Somit kann die natürliche Knochenheilung bei den PatientInnen unterstützt werden. Der Leiter des Projektes ist Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, Dekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin und Leiter des Departments für Gesundheitswissenschaften, Medizin und Forschung.

Biomaterial-Knorpel-Komplex
Ziel dieses Projektes ist es, einen Biomaterial-Knorpel-Komplex herzustellen, der die Bildung von neuem Gewebe fördert. Der Komplex besteht aus natürlich gewonnenen Biomaterialien. In diesem Komplex werden Knorpelzellen, sogenannte hyptertrophe Chrondozyten und extrazelluläre Matrix des Knorpels, eingebettet.

„Der derzeitige Stand der Forschung zeigt, dass der Biomaterial-Knorpel-Komplex die Regeneration des Knochens anregt. Das daraus gebildete Neo-Gewebe ahmt den natürlichen Knochen in seiner Struktur und Funktionalität nach. Derzeit wird das neu-gebildete Gewebe der in-vitro-Kulturen untersucht. Die Resultate sind sehr vielversprechend. Die biomechanischen Tests zeigen, dass die Druckfestigkeit des konstruierten Knochens nach vier bis acht Wochen in der In-vitro-Kultur zunimmt. Weiters zeigen die Bilder von der Mikro-Computertomographie (uCT), dass der künstliche Knochen kontinuierlich wächst“, so der Projektverantwortliche Vivek Jeyakumar, MSc, vom Department für Gesundheitswissenschaften Medizin und Forschung.

Neue Therapieansätze
„Diese neue Methode regt die natürlichen Knochenreparaturmechanismen an und hat somit einen klaren Vorteil gegenüber Implantaten. Basierend auf diesen gewonnenen Erkenntnissen können wir in Zukunft neue Therapieansätze entwickeln“, so der Projektleiter Stefan Nehrer.

 

Projekt: Developmental tissue engineering model of endochondral ossification for bone regeneration

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer
Fördergeber: NÖ Forschungs & Bildungsges.m.b.H.
Kooperationspartner: Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften
Projektverantwortlicher: Vivek Jeyakumar, MSc
Laufzeit: Jänner 2018 - Dezember 2020

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