12.09.2019

Anlässlich des 75. Geburtstags von Peter Turrini veranstaltet das Archiv der Zeitgenossen eine internationale Tagung und in Kooperation mit dem Literaturhaus NÖ ein Fest für den Jubilar. Auch eine Biographie über den großen österreichischen Schriftsteller, verfasst von Christine Rigler, Leiterin des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften der Donau-Universität Krems, ist soeben erschienen.

Am 26. September feiert Peter Turrini seinen 75. Geburtstag. Das Archiv der Zeitgenossen nimmt dies zum Anlass und veranstaltet am 18./19. September die internationale Tagung „Heimat/Literatur/Film“ und am 19. September ein Fest für Peter Turrini im Literaturhaus Niederösterreich. Die Leiterin des Archivs der Zeitgenossen, Dr. Christine Rigler, brachte im September ihre Biographie zu Werk und Leben des Schriftstellers heraus.

Das Werk Peter Turrinis umfasst alle literarischen Gattungen: Gedichte, Reden, politische Pamphlete, Essays und erzählerische Prosa. Vor allem aber ist er Dramatiker: Turrini schrieb über 30 Stücke, außerdem Opernlibretti und Drehbücher. Gesellschaftliche Strukturen und ihre Auswirkungen auf die betroffenen Menschen sind zentrale Themen seiner Dramen. Seit seinem Erscheinen in der Theaterszene der 1970er-Jahre deklariert Turrini sich als politisch handelnder Schriftsteller. Ein Leben ohne Schreiben ist für ihn undenkbar: „Ich muss schreiben, weil ich die Existenz sonst nicht aushalte.“ Für April 2020 ist die Uraufführung von Johanna Doderers Oper „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ am Münchner Gärtnerplatztheater geplant, für die Turrini das Libretto verfasste.

Der umfangreiche Vorlass des Autors befindet sich seit 2012 im Archiv der Zeitgenossen – Sammlung künstlerischer Vor-und Nachlässe in Krems, wo er wissenschaftlich betreut, aufgearbeitet und erforscht wird.

 

„Heimat/Literatur/Film“. Tagung zum 75. Geburtstag Peter Turrinis

Termin: 18./19. September 2019
Beginn: 10:30 Uhr
Ort: Donau-Universität Krems, Seminarraum SE 2.4
Anmeldung: per E-Mail an beatrix.vigne@donau-uni.ac.at, die Teilnahme ist frei

Die von Dr. Wolfgang Straub konzipierte Tagung bietet neue Sichtweisen auf filmische Bearbeitungen des Komplexes Heimat. Ein zentraler Ausgangspunkt ist dabei die in Zusammenarbeit von Peter Turrini und Wilhelm Pevny entwickelte „Alpensaga“, die in sechs Teilen die Geschichte eines Bauerndorfes in den Jahren zwischen 1900 und 1945 exemplarisch veranschaulicht. Die Filmwissenschaftlerin Dr. Karin Moser, Universität Wien, hält im Rahmen einer Abendveranstaltung einen Vortrag zur „Alpensaga“ mit anschließender Filmvorführung.

Vortragende sind u.a. Dr. Evelyne Polt-Heinzl, Dr. Stefan Maurer, Ass.Prof. Dr. Edith Blaschitz und Dr. Helmut Neundlinger.

 

75 Jahre Peter Turrini. Ein Fest

Termin: 19. September 2019
Beginn: 19:00 Uhr   
Ort: Literaturhaus Niederösterreich
Eintritt: 18 EUR/15 EUR
Kartenverkauf: www.literaturhausnö.at

Zu Ehren des großen österreichischen Schriftstellers veranstaltet das Literaturhaus NÖ in Kooperation mit dem Archiv der Zeitgenossen einen Abend mit Texten von Peter Turrini.

Mit Ulli Maier, Johannes Silberschneider, Yury Revich, MY Sounds Ensemble

 

Neue Biographie mit Einblicken in Werk und unbekannte Seiten Turrinis

Am 10. September 2019 erschien die Turrini-Biographie der Literaturwissen­schaftlerin Dr. Christine Rigler im Haymon Verlag. Anhand der umfangreichen Archivbestände und ergänzt durch zahlreiche Gespräche mit dem Autor, zeichnet Rigler den Lebensweg Turrinis vom Jungen Wilden zum anerkannten Klassiker nach. Damit liegt eine Biographie vor, die in enger Zusammenarbeit mit Peter Turrini entstand und nicht nur neue Fakten über sein Leben und Werk vermittelt, sondern ihn auch von seiner weniger bekannten privaten Seite zeigt.

Christine Rigler: Diese Komödie ist eine Tragödie. Werk und Leben des Schriftstellers Peter Turrini. Biographie.
Innsbruck/Wien: Haymon Verlag, 264 Seiten
September 2019
Weitere Informationen zum Buch

 

Über Peter Turrini

Geboren 1944 im Kärntner St. Margarethen, aufgewachsen in Maria Saal, übte Turrini zunächst unterschiedlichste Berufe aus, ehe er 1971 mit der Uraufführung seines Theaterstücks „Rozznjogd“ berühmt wurde. Die Fernsehserie „Alpensaga“ entstand in den Jahren 1972–1980 als Gemeinschaftswerk der Autoren Wilhelm Pevny und Peter Turrini. Mit der „Arbeitersaga“ folgte eine weitere Fernseharbeit, in den 1980er-Jahren wandte er sich aber wieder verstärkt dem Schreiben für das Theater zu. Allein in den 13 Jahren der Burgtheater-Direktion Claus Peymanns (1986–1999) schrieb Turrini sechs Stücke, die auf Bühnen des Burgtheaters zur Uraufführung gelangten, darunter „Die Minderleister“, „Tod und Teufel“, „Alpenglühen“ sowie „Die Schlacht um Wien“. Im Auftrag der Wiener Staatsoper schufen Friedrich Cerha (Musik) und Peter Turrini (Libretto) die Oper „Der Riese vom Steinfeld“. Sein neuestes Theaterstück „Fremdenzimmer“ feierte im Jänner 2018 am Theater in der Josefstadt Premiere.

Zum Anfang der Seite