Ein Forschungsteam des Departments für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems untersucht ab Februar 2020 gemeinsam mit sechs ProjektpartnerInnen mögliche Zukunftsszenarien von europäischer Migration. Auf Basis von quantitativen Datensätzen werden statistische Hochrechnungen erstellt, die mögliche Zukunftsszenarien von europäischer Migration berechnen und damit politische EntscheidungsträgerInnen unterstützen sollen.
Das EU-finanzierte Projekt „Quantifying Migration Scenarios for Better Policy (QuantMig)“ untersucht europäische Migrationsszenarien zur Unterstützung von politischen EntscheidungsträgerInnen in der Migrationspolitik und -planung. Im Zentrum des dreijährigen Forschungsprojekts stehen Zukunftsprognosen auf Basis quantitativer Daten über Migrationsströme in Herkunfts-, Ziel- und Transitländern in Europa. „Im Zuge der Fluchtbewegungen seit 2015 sind Einflussfaktoren von europäischer Migration besonders in den Fokus des politischen Interesses gerückt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Mathias Czaika, Leiter des Departments für Migration und Globalisierung der Donau-Universität Krems. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der Mobilität von Drittstaatsangehörigen und der Entscheidungsfindung von MigrantInnen liegen.
Hochrechnung von Zukunftsszenarien
Das Ziel von „QuantMig“ ist der Aufbau eines umfassenden Datensatzes mit treibenden Faktoren europäischer Migration. Mit Hilfe eines Instrumentenbaukastens und vielfältigen methodischen Zugängen werden mögliche Zukunftsszenarien mit statistischen Hochrechnungen erstellt, die zudem auch mögliche Abweichungen von Trends berücksichtigen sollen. „Das beinhaltet etwa die Frage, wie sich beispielsweise ein zweiter arabischer Frühling auf die Migration nach Europa auswirken könnte“, sagt Czaika. Das Ergebnis dieser quantitativen Datensätze sind Migrationsprognosen für die nahe Zukunft. „Da hier viele komplexe Faktoren zusammenwirken, sollen diese Prognosen das Verständnis für europäische Migration verbessern und politischen AkteurInnen eine Entscheidungsgrundlage bieten“, beschreibt der Migrationswissenschafter.. Damit soll in diesem Bereich eine wesentliche Forschungslücke geschlossen werden.
Europäisches Konsortium
Das Projekt wird von einem Konsortium führender europäischer Institutionen mit ausgeprägten Demografie- und Migrationskompetenzen durchgeführt. Wichtig im Projektverlauf sei der „ständige Dialog mit wichtigen Stakeholdern“ sowie die Konzeption von „direkt anwendbarer Instrumente zur Unterstützung politischer Maßnahmen“, erklärt Czaika. Das Konsortium wird von der Universität Southampton (UK) koordiniert.
Quantifying Migration Scenarios for Better Policy (QuantMig)
Förderungsgeber: Europäische Kommission
Projektlaufzeit: 2020 - 2023
Projektkoordinator: Universität Southampton (UK)
Projektverantwortlich Donau-Universität: Univ.-Prof. Dr. Mathias Czaika, Leiter des Departments für Migration und Globalisierung
Projektpartner:
Donau-Universität Krems (AUT)
Internationales Institut für angewandte Systemanalysen IIASA (AUT)
Max-Planck Gesellschaft (D)
Niederländisches Interdisziplinäres Demografieinstitut (NL)
Friedensforschungsinstitut Oslo (NOR)
Universität Oslo (NOR)
Universität Southampton (UK)
Rückfragen
Mag. Michael Fasching, Bakk.