10.05.2021

Der Point-of-Care Ultraschall (POCUS; Notfallultraschall) soll bei PatientInnen mit akuter Luftnot im Zuge einer notfallmedizinischen Behandlung zum Einsatz kommen. Dadurch sollen schwere Erkrankungen früher erkannt und gezielt behandelt werden können. Die Ergebnisse des Reviews sowie die neue klinische Leitlinie des American College of Physicians wurde im Journal Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

Eine gemeinsame Studiengruppe der Donau-Universität Krems und Medizinischen Universität Wien führten im Auftrag der US-amerikanischen internistischen Fachgesellschaft American College of Physicians eine systematische Übersichtsarbeit durch. Dabei wurden der Nutzen, Schaden und die diagnostische Testgenauigkeit von Point-of-Care Ultraschalluntersuchungen (POCUS; Notfallultraschall) bei PatientInnen mit akuter Luftnot analysiert. Bei POCUS handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung mit mobilen Ultraschallgeräten, welche bereits im Rettungswagen eingesetzt werden können. ÄrztInnen können so rasch mehrere Organe wie Lunge, Herz, untere Hohlvene und Beinvene scannen.

Eingeschlossen wurden Daten aus fünf randomisierten kontrollierten Studien und 44 prospektiven kohortenartigen Studien. „Im Rahmen dieser systematischen Übersichtsarbeit konnten wir zeigen, dass durch den zusätzlichen Einsatz des organübergreifenden Notfallultraschalls die Wahrscheinlichkeit für die richtige Diagnose im Vergleich zur Standarddiagnostik hochsignifikant gesteigert werden kann“, erklärt Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH von Cochrane-Österreich an der Universität für Weiterbildung Krems.

„Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Lungenentzündung, Lungenembolie, Pleuraerguss und/oder Pneumothorax können dadurch früher erkannt und gezielt behandelt werden“, fügt Assoc. Prof. PD. Dr. Alexander Spiel, Notfallmediziner der MedUni Wien, hinzu, „die Studienergebnisse zeigen die Relevanz des Notfallultraschalls im Rahmen der Akutdiagnostik.“

Die neue klinische Leitlinie des American College of Physicians wurde im April 2021 im renommierten Journal Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

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