01.02.2022

Mit 99.000 Euro fördert die Getty Foundation eine gemeinsam eingereichte Sommerakademie des Zentrums für Bildwissenschaften und der Österreichischen Galerie Belvedere. Neben diesem Erfolg leitete Bildwissenschafter Oliver Grau auch eine Hauptsektion bei der größten Konferenz der Kunstgeschichte in São Paulo mit dem Titel „Migration, Climate, Surveillance – What does Media Arts Complexity want?“.

Die renommierte Getty Foundation fördert mit einem Grant in Höhe von 99.000 Euro eine von Univ.-Prof. Dr. Oliver Grau, MAE, Zentrum für Bildwissenschaften, und Dr. Christian Huemer, Belvedere Research Center, eingereichte Summer School. Bisher wurde Universitäten wie der UCLA, Harvard und Duke in den USA oder in Europa der ETH Zürich ein Getty Grant zugesprochen.

Das Zentrum für Bildwissenschaften konzipierte gemeinsam mit der Österreichischen Galerie Belvedere eine Sommerakademie zur digitalen Zukunft des Museums. Der digitale Wandel und die sich rasant ändernden Anforderungsprofile der Mitarbeiter_innen werden Thema einer intensiven zweiwöchigen Veranstaltung mit dem Titel „The Museum in a Digital World: Strategies – Methods – Tools“ sein. Internationale Expert_innen sprechen dazu jeweils eine Woche in Krems und eine Woche in Wien. Antrag und Programm gehen aus den seit 2005-06 am Zentrum für Bildwissenschaften etablierten und laufend weiterentwickelten Pionierprogrammen „Digitales Sammlungsmanagement“ und „MediaArtHistories“ hervor. Diese bildeten auch die Grundlage des vorletzten Research Summit der Universität für Weiterbildung Krems und brachten bislang Studierende aus über 50 Ländern nach Krems.

Grau leitete Hauptsektion auf CIHA-Konferenz

Bildwissenschafter Oliver Grau leitete auf der mehrfach verschobenen, hybrid durchgeführten internationalen Konferenz der Kunstgeschichte CIHA (Comité international d'histoire de l'art) in São Paulo eine der zweitägigen Hauptsektionen mit dem Titel „Migration, Climate, Surveillance – What does Media Arts Complexity want?“. Diese Sektion verband mehrere Variablen, die erstmals auf einer CIHA-Konferenz verhandelt wurden. Zu den Grundfragen unserer Zeit, hervorgerufen durch die digitale Revolution, die Bevölkerungsexplosion und das weitere Wachstum der Kohlenstoffgesellschaften, gehören unter anderem Migration, Klima und Überwachung. In den letzten Dekaden wurden diese Themen primär von der Medienkunst in Ausstellungen und ganzen Festivals thematisiert. Da die Museen noch nicht auf die Kunst unserer Zeit vorbereitet sind, stellen bislang vornehmlich die etwa 200 Festivals weltweit „das Medium der digitalen Medienkunst“ dar.

Verbindung von CIHA und MedienKunstGeschichte

Erstmals konnte die 2005 von Grau gegründete Weltkonferenz zur MedienKunstGeschichte, die seither alle zwei Jahre auf einem anderen Kontinent stattfindet, mit der 1873 in Wien konstituierten CIHA wissenschaftspolitisch verbunden werden. Damit wurde ein thematischer und personeller Erneuerungsschub möglich, der vor Jahren noch kaum vorstellbar erschien. Die CIHA ist die weltgrößte Konferenz der Kunstgeschichte, die alle drei Jahre ausgerichtet wird und in der nördlichen Hemisphäre, in London oder Berlin etwa, schon über 10.000 Teilnehmer_innen versammelte. In São Paulo gelang es, dass mehrere tausend Teilnehmer_innen der einwöchigen Großkonferenz weltweit per Zoom folgen konnten. Auch um den globalen Süden zu unterstützen, flog die Getty Foundation Kunst- und Bildwissenschafter_innen ein.

Im weiteren Verlauf des Brasilienaufenthalts konnte Universitätsprofessor Grau in Rio de Janeiro eine Übernahme der MediaArtHistories Konferenz für 2025 verhandeln. Die kommende Ausgabe der 2017 bereits in Krems, Göttweig und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften stattgefundenen Weltkonferenz findet 2023 in Venedig statt.

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