Überblick

Die Bildwissenschaften bieten notwendige Orientierung, für die Herausforderungen der gegenwärtigen Medien- und Bildrevolution. Sie bearbeiten transdisziplinäre Fragestellungen aus kunst- und kulturwissenschaftlichen, sozialen, medientechnischen und praktischen  Zusammenhängen.

Das Bild, als Wissensspeicher und Kommunikationsinstrument, verlangt in nahezu allen Arbeitsbereichen nach professionellem Umgang, im Museum, in Wissenschaft und Politik, den sozialen Medien etc. Das Anforderungsprofil an Menschen die mit Bildern arbeiten reicht heute von der Analyse kultureller, wissenschaftlicher und politischer Bilder über die Sammlung und digitale Archivierung bis hin zur Vermittlung im Ausstellungskontext.

STift Göttweig - Weingarten

Das Zentrum für Bildwissenschaften ist eine international vergleichslose Institution für Forschung und innovative Lehre zu allen Formen von Bildern, und zugleich der einzige Studienort im deutschsprachigen Raum der sich dezidiert dieser Aufgabe stellt. In Forschung und Lehre folgt das Zentrum einer interdisziplinären Ausrichtung, die besonderen Wert auf die Verbindung von Theorie und Praxis legt und Antworten gibt, auf die heute alle Bereiche unserer Gesellschaft und Kultur durchdringende Revolution der Bilder.

Zusätzlich zum quantitativen Anstieg visueller Medien erforschen die Bildwissenschaften die qualitativen Eigenheiten des Bildlichen in der Produktion, Distribution und Rezeption von Wissen. Bilder erschließen sich dem Menschen nicht nur als logisches Problem der Sprache, sondern wirken zugleich unmittelbar auf Wahrnehmung und Emotion. Erkennen und Erinnern folgen einer eigenen Dynamik – Bilder sagen eben mehr als tausend Worte.

NEW BOOK

Viola Rühse

Film und Kino als Spiegel. Siegfried Kracauers Filmschriften aus Deutschland und Frankreich

Von Viola Rühse, Leiterin des Zentrums, ist kürzlich die Monographie „Film und Kino als Spiegel. Siegfried Kracauers Filmschriften aus Deutschland und Frankreich“ im De Gruyter Verlag (Berlin) erschienen. In der Studie werden ausgewählte Schriften Kracauers zum Film bis zum Beginn seines amerikanischen Exils 1941 behandelt. Siegfried Kracauer war nicht nur einer der vielseitigsten Publizisten des 20. Jahrhunderts, sondern auch passionierter Kinogänger. Sein Interesse an Kinematographie war dabei philosophisch und soziologisch motiviert. Als Filmkritiker und -theoretiker konnte Kracauer sein Hobby professionalisieren. Heute stellen seine vielen Arbeiten zum Film bedeutende filmgeschichtliche und kulturhistorische Zeugnisse der Weimarer Republik und ihrer Kinokultur dar.

Buchcover: Film und Kino als Spiegel

 

Viola Rühse stellt in ihrem Buch neue Interpretationen für wenig bearbeitete Werkbereiche wie die Filmideen Kracauers vor und unterzieht frühere Deutungsansätze zu seiner Sicht auf weibliche Zuschauer einer Revision. Es werden Parallelen, aber auch Unterschiede zu bekannten und unbekannteren Zeitgenossen Kracauers herausgearbeitet, z. B. zu in der Kracauer-Forschung noch nicht näher berücksichtigen sozialdemokratischen und marxistischen Filmkritikern sowie Autoren der sog. „Asphaltliteratur“ Anfang der 1930er Jahre. Aufmerksam gemacht wird zudem auf noch nicht berücksichtigte Bezüge zu philosophischen und soziologischen Schlüsseltexten Kracauers.

Anhand von vielen Bildbeispielen aus Hochkunst und gerade auch Massenkultur (darunter Postkarten, Zeitungs- und Magazinillustrationen, Zigarettensammelbildchen, Privat- und Arbeiterfotografien sowie Gemälden z. B. von Edward Hopper) wird zudem deutlich, wie erhellend Kracauers Schriften für das Verständnis visueller Zeugnisse sind. Durch eine Förderung der Axel Springer Stiftung konnten erfreulicherweise viele Abbildungen in das Buch integriert werden. Der Filmwissenschaftler Hans Helmut Prinzler hat die Studie folgendermaßen gewürdigt: „Die Autorin öffnet den Blick für Texte Kracauers in unterschiedlichen Zeiten und erweitert ihn durch ihre Perspektivwechsel in die Gegenwart am Ende jedes Kapitels. Der Erkenntnisgewinn ist beeindruckend.”

 


https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110705812/html

New Book

Oliver Grau, Inge Hinterwaldner (eds.):

Retracing Political Dimensions:
Strategies in Contemporary New Media Art

With contributions by:
Elisa ARCA, Andrés BURBANO, Derek CURRY, Yael Eylat VAN ESSEN, Mathias FUCHS, Jennifer GRADECKI, Oliver GRAU, Sabine HIMMELSBACH, Inge HINTERWALDNER, Ingrid HOELZL, Katja KWASTEK, José-Carlos MARIÁTEGUI, Gerald NESTLER, Randall PACKER, Viola RÜHSE, Chris SALTER. 

book_Retracing Political Dimensions

At the beginning of the 21st century, new forms and dynamics of interplay are constituted at the interfaces of media, art and politics. Current challenges in society and ecology, like climate, surveillance, virtualization of the global financial markets, are characterized by hybrid and subtle technologies. They are ubiquitous, turn out to be increasingly complex and act invasively. New media art utilizes its broad range of expression in order to tackle the most urgent topics through multi-sensorial, participatory, and activist approaches. This volume shows how media artists address, with a political lens, the core of these developments critically and productively. 

Pages 265, Ill. Color: 59, Euro: 33,95 Paperback: ISBN: 978-3-11-067094-3 PDF: ISBN: 978-3- 11-067098-1 

https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110670981/html  

Introduction Oliver Grau/Inge Hinterwaldner 

Part I: Political Dimensions in Digital Imagery
Ingrid HOELZL: Image-Transaction: What You See is Not What You Get 
Oliver GRAU: Digital Art’s Political Impact Time for Hard Humanities! 

Part II: “Freedom Act” Aestheticization of Surveillance, Counterveillance, and Participatory Agendas 
Yael Eylat VAN ESSEN: Coping with Uncertainty: Being Resilient 
Mathias FUCHS: Cultural Politics of Games 
Derek CURRY/Jennifer GRADECKI: Artistic Research and Technocratic Consciousness 

Part III: Touching Communication Strategies 
Randall PACKER: Social Broadcasting: An Unfinished Communications Revolution 
Inge HINTERWALDNER: From Celestial Maneuvers to Atmospheric Turmoil Aesthetic, Political, and Ecological Dimensions of Sky Art and Space Art 
Chris SALTER: When Are We? Adventures in the Machine Readable Self 

Part IV: Technopolitics and Artistic Agency Global Ecology in New Media Art 
Andrés BURBANO: Physical Computing and the Political Economy of Machines: The Monetary National Income Analog Computer
Gerald NESTLER: Countering Capitulation: An Arts-Based, Postdisciplinary Approach to Resolving Non[1]Transparency 
Katja KWASTEK: Capitalocene Art: Entanglements of Technology, Economy, and Geopolitics in works of Femke Herregraven, Angela Melitopoulos, and Hito Steyerl 

Part V: Machine Learning, Data Visualizations, and Architecture The (In)visible Infrastructures of Information Systems 
E. ARCA/J.-C. MARIÁTEGUI: Double-bind Information Systems in the Work of Teresa Burga 
Sabine HIMMELSBACH: Entangled Realities: How Artificial Intelligence is Shaping our World 
Viola RÜHSE: Facebook’s MPK 20 Headquarters designed by Frank Gehry

New eBook (free download)

Oliver Grau, Janina Hoth and Eveline Wandl-Vogt (eds.):

Digital Art through the Looking Glass:
New strategies for archiving, collecting and preserving in Digital Humanities

With contributions by:
Frieder Nake, George Legrady, José R. Alcalá Mellado /Beatriz Escribano Belmar, Anne-Marie Duguet, Howard Besser, Giselle Beiguelman, Wendy Coones, Sarah Kenderdine, Marianne Ping-Huang, Raphael Lozano Hemmer, Annet Dekker, Janina Hoth, Laura Leuzzi, Diego Mellado, Oliver Grau, Goki Miyakita/Keiko Okawa, Sabine Himmelsbach, Francesca Franco, Patricia Falcão.

Cover

Digital art challenges archiving, collecting and preserving methods within and outside of gallery, library, archive and museum (GLAM) institutions. By its media, art in the digital sphere is processual, contextual, modular and ephemeral, and its creative process is collaborative. From artists, scholars, technicians and conservators – to preserve this contemporary art is a transdisciplinary task. This book brings together leading international experts from digital art theory and preservation, digital humanities, collection management, conservation and media art histories. In a transdisciplinary approach, theoretic and practice-based research from these stakeholders in art, research, education and exhibition are presented to create an overview of present preservation methods and discuss demands and opportunities for the future. Finally, the need for a new appropriate museum and archive infrastructure is shown to preserve the art of our time.


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Studienort

Die Donau-Universität Krems ist die Universität für Weiterbildung! Unser Studienangebot ist speziell auf die Bedürfnisse von berufstätigen AkademikerInnen, Fach- und Führungskräften zugeschnitten und die Universitätslehrgänge des Zentrums für Bildwissenschaften garantieren eine praxisorientierte und spezialisierte Weiterbildung.

Ein Teil des Programms findet im Zentrum für Bildwissenschaften / Stift Göttweig (UNESCO Kulturerbe)Bibliothek statt. Das Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert wurde für seine neue Bestimmung anspruchsvoll renoviert, mit moderner Technik ausgestattet und bietet eine unvergleichliche Studienatmosphäre.

 

 

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