05.07.2022

Das 17 Partner umfassende Konsortium zum Horizon Europe-Projekt Measuring irregular migration and related policies (Akronym MIrreM) hat den Zuschlag der Europäischen Kommission erhalten, irreguläre Migration zu erforschen und robuste Erhebungsmethoden zu liefern. Koordiniert wird das Konsortium vom Department Migration und Globalisierung der Universität für Weiterbildung Krems. Hauptziel ist ein gemeinsames Verständnis des Phänomens irregulärer Migration zu schaffen und Unsicherheiten durch mangelnde Datenlage zu beseitigen.

Das Projekt "Measuring irregular migration and related policies" kurz MIrreM, untersucht Schätzungen und statistische Indikatoren über die irreguläre Migrantenpopulation in Europa sowie damit zusammenhängende Maßnahmen, einschließlich der Regularisierung irregulärer Einwandernder. Unter der Leitung von Ass.-Prof. Mag. Dr. Albert Kraler vom Department für Migration und Globalisierung hat das 17 wissenschaftliche Institutionen umfassende Konsortium Projekt im Rahmen einer Ausschreibung des Horizon Europe-Programms der Europäischen Kommission entwickelt. Das auf drei Jahre Dauer angelegte Projekt baut auf dem breiten Fachwissen auf, das im Konsortium versammelt ist, sowie auf früheren Projekten, an denen einige Partner beteiligt waren, wie z. B. CLANDESTINO (2007-2009), das allererste Forschungsprojekt zu Schätzungen der irregulären Migration in der EU, das REGINE-Projekt (2007-2008), das Regularisierungspraktiken in 27 EU-Mitgliedstaaten untersuchte, oder die laufende City Initiative on Migrants with Irregular Status in Europe (C-MISE).

Unsicherheiten bekämpfen

„Ein Hauptziel des Projekts ist es, die Unsicherheit und den umstrittenen Charakter der Erkenntnisse über irreguläre Migration zu bekämpfen, indem ein gemeinsames Verständnis der grundlegenden Merkmale des Phänomens und der politischen Optionen in Bezug auf irreguläre Wanderungsbewegungen gefördert wird“, sagt Albert Kraler zu den Projektzielen. MIrreM werde die politischen Maßnahmen zur Definition von Irregularität, den Datenbedarf und die Datennutzung der Beteiligten analysieren und bestehende Schätzungen und statistische Indikatoren zur irregulären Migration in den untersuchten Ländern und auf EU-Ebene bewerten. Mithilfe mehrerer koordinierter Pilotprojekte werde das im Oktober startende Projekt neue und innovative Methoden zur Messung irregulärer Migration entwickeln und untersuchen, ob und wie diese Instrumente auf andere sozioökonomische oder institutionelle Bedingungen übertragen oder erweitert werden können, so der Koordinator.

Regularisierungsszenarien als Handbuch entwickeln

Auf der Grundlage einer umfassenden Bestandsaufnahme der Regularisierungspraktiken in der EU sowie detaillierter Fallstudien wird MIrreM "Regularisierungsszenarien" entwickeln, um die Bedingungen besser zu verstehen, unter denen Regularisierung als politische Option in Betracht gezogen werden sollte. Zusammen mit Expert_innengruppen, die für Daten zur irregulären Migration bzw. zur Regularisierung eingerichtet werden, wird das Projekt die Ergebnisse in einem Handbuch über Daten zur irregulären Migration und einem Handbuch zur Regularisierung zusammenfassen, die eine evidenzbasierte und gezielte Politikgestaltung in Bezug auf irreguläre Migration unterstützen werden. Die Forschungsarbeiten im Rahmen des Projekts werden sich auf 20 Länder erstrecken, darunter 12 EU-Länder, das Vereinigte Königreich, Kanada und die USA sowie fünf Transitländer.

Neben den Forschungszielen besteht eine der Hauptaufgaben des Projekts darin, Stakeholder einzubinden, die sich mit Fragen der irregulären Migration in der gesamten EU befassen, darunter Nichtregierungsorganisationen, Dienstleister, von Migrant_innen geführte Organisationen, Forscher_innen und politische Entscheidungsträger_innen auf lokaler, nationaler und EU-Ebene, um die Stakeholder in die Forschung einzubeziehen, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und die Ergebnisse des Projekts in ihre Arbeit einfließen zu lassen.

Measuring irregular migration and related policies (Akronym MIrreM)

Förderungsgeber:

European Commission, Horizon Europe, Call “Inclusiveness in Times of Change”, Call Topic “Estimates of irregular migration – stakeholder network” (HORIZON-CL2-2021-TRANSFORMATIONS-01-01); Grant Number 101061314

 

Projektkoordination:

Universität für Weiterbildung Krems, Department für Migration und Globalisierung, Ass.-Prof. Mag. Dr. Albert Kraler

 

Projektpartner:

European University Institute (Leitung: Ettore Recchi); University of Osnabrück (Leitung: Franck Düvell); University of Maastricht (Leitung: Arjen Leerkes); University of Turku (Leitung: Jussi Jauhiainen); Complutense University Madrid (Leitung: Claudia Finotelli); Hellenic Foundation for European and Foreign Policy (ELIAMEP) (Leitung: Haris Malamidis); University of Milan (Leitung: Maurizio Ambrosini); University of Potsdam (Leitung: Jasper Tjaden); Platform for International Cooperation on Undocumented Migration (PICUM) (Director: Michele Levoy); International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) (Leitung: Veronika Bilger); Migration Policy Institute Europe (MPI-E) (Leitung: Hanne Beirens); University of Warsaw (Leitung: Pawel Kaczmarczyk); Vrije Universiteit Brussel (Leitung: Tuba Bircan)

 

Assoziierte Partner:

Toronto Metropolitan University (Leitung: Anna Triandafyllidou); University of Leicester (Leitung: Alan Desmond); University of Oxford (Leitung: Carlos Vargas-Silva)

 

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