05.08.2022

Mit 1. August 2022 nahm der Global Phosphate Data and Knowledge Hub nach mehrjähriger Vorbereitung mit dem Global Phosphate Institute in Marokko als eigenständige Forschungs- und Dokumentationseinrichtung an der Universität für Weiterbildung Krems seine Tätigkeit auf. Ihr seit Jahren führendes Forschungsnetzwerk zur nachhaltigen Phosphatwirtschaft, das Transdisciplinary Lab for Sustainable Mineral Resources, unterstützt nun die Partnerschaft zwischen Forschung und Unternehmen in einem der international wichtigsten Abbauländer für Phosphate.

Phosphor ist ein unersetzliches und essentielles Element in allen Nahrungskreisläufen und in Form von Phosphatdünger eine kritische Ressource für die Landwirtschaft und damit für die globale Nahrungsmittelsicherheit. Ohne Phosphor ist kein Leben möglich. Die Menge an elementarem Phosphor limitiert somit alles Leben auf der Erde. Befürchtungen, dass in absehbarer Zeit ein Phosphatmangel eintreten könnte, können zerstreut werden. Die verfügbaren Ressourcen reichen noch für lange Zeit aus. Anfällig für Störungen sind allein die globalen Produktions-, Distributions- und Verwertungskreisläufe. Grundlage für ein besseres Verständnis dieser Kreisläufe ist eine belastbare Datenlage.

FAO

Ausgangspunkt Td-Lab for Sustainable Mineral Resources

Das Transdisciplinary Lab for Sustainable Mineral Resources ging 2016 aus einem internationalen und transdisziplinären Forschungsnetzwerk hervor. Dieses hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Datenlage zu essentiellen mineralischen Rohstoffen im Interesse der globalen Nahrungsmittelsicherheit und des nachhaltigen Ressourcenmanagements zu studieren. Aufgrund langjähriger, kontinuierlicher Forschungs- und Publikationstätigkeit zu diesem Thema und zu angrenzenden Feldern der Produktionsketten essentieller Rohstoffe konnte der Ruf des Labs international gefestigt werden und erlaubte im Jahr 2020 die Aufnahme von Gesprächen zur Gründung eines internationalen Daten- und Wissenszentrums zu den globalen Phosphatkreisläufen.

Über das Global Phosphate Institute

Das Global Phosphate Institute (GPI) wurde zu diesem Zeitpunkt von der Mohammed VI Polytechnic University (UM6P) und der Ibn Rochd Foundation for Science and Innovation (FIRSI), beide mit Sitz in Marokko, mit dem Ziel gegründet, eine holistische Vision eines verantwortungsvollen Umganges mit Phosphaten zu entwerfen. Das Institut soll Wissenschaft, Politik, Industrie, Medien und Bildungseinrichtungen gemeinsam mit relevanten Stakeholdern eine gemeinsame Diskussionsplattform bieten. Dabei sollen Lösungen für Fragen der globalen Nahrungsmittelsicherheit im Geiste der Sustainable Development Agenda 2030 der UNO gefunden werden. Zu diesem Zweck ist im Sinne von Integrität und Kooperation als Leitwerte des GPI besonders die Schaffung einer hochwertigen und verlässlichen wissenschaftlichen Datenbasis von vordringlicher Bedeutung.

Positive, ermutigende Resonanz

Die nun begonnene Kooperation zwischen der Universität für Weiterbildung Krems und dem Global Phosphate Institute wird diese weiter erarbeiten und auf Basis einer bereits existierenden, hochwertigen Datensammlung und ausgewiesener Expertise zur Verfügung stellen. Auf dem Symposion „Global Symposion on Soils for Nutrition“ der UN-Welternährungsorganisation (FAO), das von 26. bis 29. Juli 2022 abgehalten wurde, stellte Univ.-Prof. Dr. Gerald Steiner, Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung an der Universität für Weiterbildung Krems, die Kooperation vor. Das Echo des internationalen Publikums bei seiner Präsentation zum Thema „Status and Challenges of Phosphorus. Reserves for Agriculture: A Matter of Quanitiy and Quality“, war groß und das Interesse an zukünftiger Zusammenarbeit ermutigend. Gerade in Zeiten drohender Verwerfungen auf den weltweiten Märkten für Nahrungsmittel durch aktuelle, politische Ereignisse ist eine fundierte, wissenschaftliche Analyse der globalen Herausforderungen von umso größerer Bedeutung. Damit werden zielgerichtete Interventionen im Interesse der nachhaltigen Nahrungsmittelsicherheit aller Menschen ermöglicht.

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