15.02.2023

Friedrich Cerha verstarb in den frühen Morgenstunden des 14. Februar 2023 in einem Wiener Spital. Der unter anderem mit dem Großen Österreichischen Staatspreis und dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnete Komponist war auch ein international anerkannter Dirigent und Wissenschafter. Gemeinsam mit Kurt Schwertsik gründete er 1958 das Ensemble „die reihe“, eines der traditionsreichsten Ensembles für Neue Musik in Europa. Cerhas Leben und Werk werden am Archiv der Zeitgenossen an der Universität für Weiterbildung Krems erforscht, dem er 2011 seinen Vorlass anvertraute.

Seine künstlerischen Vorstellungen umzusetzen war für Friedrich Cerha eine lebenslange Notwendigkeit, der er trotz wachsender damit verbundener Anstrengungen bis zu seinem Tod nachkommen durfte. Nicht nur im künstlerischen Werken und Wirken, sondern auch in der zwischenmenschlichen Begegnung wurde Cerhas außergewöhnliche Persönlichkeit erlebbar, bei der jeder Versuch einer Kategorisierung ins Leere läuft.

Cerhas umfangreicher Vorlass, der bereits 2011 in die Sammlung des Archivs der Zeitgenossen an der Universität für Weiterbildung Krems übernommen wurde, dokumentiert nicht nur das acht Jahrzehnte umspannende künstlerische Schaffen des Komponisten, sondern auch ein reiches freud- und leidvolles Leben. Friedrich Cerha war, gemeinsam mit seiner Frau Gertraud, bis ins hohe Alter dem Archiv der Zeitgenossen und der Forschung an seinem Werk verbunden – sei es durch seine Präsenz bei Kolloquien und Tagungen, sei es durch seine Unterstützung bei der Kontextualisierung von Archivalien oder auch als Gesprächspartner bei Publikumsveranstaltungen. Sein scharfer Geist, seine Eloquenz und sein feiner Humor werden uns genauso in Erinnerung bleiben wie seine wertschätzende Haltung und das Vertrauen, das er unserer Arbeit entgegenbrachte.

Wir bedauern sehr, dass Friedrich Cerha nicht mehr bei uns ist und sind gleichzeitig dankbar für die vielen bereichernden Begegnungen der letzten Jahre. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, allen voran seiner Frau Gertraud und seinen beiden Töchtern Irina und Ruth.

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