Mit der Eröffnung der Ausstellung „Geschichte der Tabakfabrik Stein – zwischen Wohlfahrt und Widerstand“ macht die Universität für Weiterbildung Krems ein Stück regionaler Zeitgeschichte dauerhaft zugänglich. Die Ausstellung beleuchtet die Arbeitswelt der sogenannten „Tschickweiber“, die Entwicklung der Austria Tabakregie sowie den mutigen Widerstand während des NS-Regimes. Ein besonderes Augenmerk gilt der engen Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt Krems – viele Exponate stammen aus Privatbesitz. Zur Eröffnung sprachen Vertreter_innen aus Wissenschaft, Politik und Kultur.
Unter großem Publikumsinteresse wurde am 14. Mai 2025 an der Universität für Weiterbildung Krems die neue Dauerausstellung „Geschichte der Tabakfabrik Stein – zwischen Wohlfahrt und Widerstand“ eröffnet. Die Ausstellung widmet sich einem prägenden Kapitel der regionalen Industrie- und Sozialgeschichte und beleuchtet insbesondere die Lebens- und Arbeitswelt der sogenannten „Tschickweiber“, die Rolle der Tabakfabrik als Arbeitgeberin für Generationen von Frauen in Krems sowie den Widerstand einzelner Arbeiter_innen während des Nationalsozialismus.
In seiner Begrüßung hob Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems, die gesellschaftliche Relevanz der Ausstellung hervor. Diese verdeutliche die engen Verbindungen zwischen beruflichem Alltag, gesellschaftlichen Veränderungen und politischem Engagement und unterstreiche die Verantwortung der Universitäten bei der Vermittlung geschichtlicher Zusammenhänge. Die Ausstellung ist zugleich Ausdruck der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Stadt Krems. Sie steht beispielhaft für Initiativen, die Wissenschaft mit der Region verknüpfen – auch im ganz praktischen Sinn: Einige der ausgestellten Fotografien stammen aus Privatbesitz und wurden durch einen Sammlungsaufruf der Stadt an die Universität gebracht.
Ausstellung verbindet Geschichte, Forschung und Region
Die Ausstellung wurde von Ass.-Prof.in Mag.a Dr.in Edith Blaschitz kuratiert. Sie verknüpft darin historische Fakten mit persönlichen Geschichten, originalen Dokumenten und fotografischen Zeugnissen. Das Projekt ist Teil des wissenschaftlich-kulturellen Engagements der Universität und soll zur aktiven Auseinandersetzung mit der regionalen Vergangenheit beitragen. Doris Zichtl (no-mad-designers) zeichnete für das Ausstellungsdesign verantwortlich. Mag. Dr. Dr. Alexander Pfeiffer, MBA, MA, setzte das Digitalkonzept der Ausstellung um.
Über QR-Codes auf den Ausstellungstafeln gelangen Besucher_innen zu vertiefenden Informationen auf der Website https://tschickweiber.tknze.com. Dort können sie ein persönliches, nicht handelbares NFT-Badge als digitales Erinnerungsstück an ihren Ausstellungsbesuch erhalten. Dieses digitale Badge fungiert als eine Art Sammlerobjekt und Nachweis für ein Bild, das dauerhaft und fälschungssicher auf einer dezentralen Blockchain gespeichert ist. Das NFT-Badge steht exemplarisch für die Verbindung von Geschichte und Zukunft: Es verankert ein digitales Erinnerungsstück an die Tabakfabrik Stein im Raum des Web3 und lädt Besucher_innen dazu ein, sich auch auf digitalem Weg mit der Geschichte auseinanderzusetzen – über ihren Ausstellungsbesuch hinaus.
Die feierliche Eröffnung im Altbau der Universität wurde von Beiträgen von Mag.a Dr.in Eva Maria Stöckler, MA-ME (Campus Cultur), Mag.a Elisabeth Kreuzhuber, MBA (Kulturbeauftragte der Stadt Krems) sowie den beiden Kurator_innen begleitet. Die Veranstaltung würdigte sowohl das historische Thema als auch die transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschung, Kulturvermittlung und öffentlicher Erinnerungskultur.
Die Ausstellung ist Teil des Kremser Zeitgeschichtewegs "Krems Macht Geschichte" und ab sofort dauerhaft und kostenfrei zugänglich.
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