Beschreibung

Wenn die Treibhausgasemissionen im Verkehr nicht drastisch reduziert werden, ist die Klimakatastrophe nicht mehr aufhaltbar - das ist inzwischen allgemein bekannt. Die negativen Auswirkungen der Individualmobilität auf Umwelt und Gesundheit wie Überlastung der Hauptverkehrsrouten, schlechte Luftqualität und klimarelevante Emissionen werden in Medien, Politik und Wissenschaft mittlerweile täglich diskutiert. Auch die gesellschaftliche Resonanz hat sich seit 2019 dank der Klimaproteste von SchülerInnen ("Fridays for Future") massiv gesteigert. Zu den Kosten im Zusammenhang mit motorisierter Individualmobilität gehören Strafzahlungen für die Überschreitung von Schwellenwerten für Emissionen auf Bundesebene sowie Kosten für Infrastruktur wie Parkplätze auf kommunaler Ebene. Die notwendigen Verhaltensänderungen bzw. ein Modal Shift sind nicht in Sicht - in Städten wie St. Pölten nutzen beispielsweise etwa 56% der Bürger das Auto, um zur Arbeit oder zur Schule zu fahren (Epomm, 2012). Diese Probleme erzeugen besonders im Verkehrssektor dringenden Handlungsbedarf. Während in anderen Sektoren wie beispielsweise in der Industrie bereits deutliche Einsparungen bei der Emission von Treibhausgasen erzielt wurden, gibt es im Pendelverkehr kaum spürbare Erfolge – abseits nationaler Initiativen wie „Radelt zur Arbeit“ (www.radeltzurarbeit.at), dem „Jobticket“ (https://www.wko.at/service/steuern/Jobticket.html). Die ständig fortschreitende Elektrifizierung urbaner Verkehrsmittel, der Trend zu Scootern, Leihrädern und Sharing-Modellen setzt an dieser Problemlage zwar an, der Fokus liegt hierbei jedoch auf dem urbanen Raum. Für ländliche Regionen existieren bis dato kaum Anreizsysteme. Hier ist Fakt, dass durch Zersiedelung und eine schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr das Auto nach wie vor eine Notwendigkeit und nicht selten auch kulturell bedingt ein Statussymbol ist. Im Projekt soll über bestehende Incentivierungsmodelle hinausgegangen werden, indem MitarbeiterInnen von mittleren und großen Unternehmen dazu motiviert werden, regelmäßig Fahrgemeinschaften für die Arbeit zu nutzen. Im Zuge des Innovationsschecks soll daher ein umfassendes Anreizsystem entwickelt werden, welches auf einerseits auf „Gamification“ und andererseits auf „Nudging“ setzt. Mit Hilfe der Expertise des Zentrums für Angewandte Spieleforschung soll ein Mehrwert für Betriebe und PendlerInnen geschaffen werden. Mittels der Integration von Nudges („Stupser“ im Sinne von Anreizen und Informationen) sowie von spielerischen Metriken wie beispielsweise in Form von Sammelpässen und firmenspezifischen Belohnungen soll eine aktive Auseinandersetzung mit den positiven Effekten von Fahrgemeinschaften angeregt und somit eine nachhaltige Verhaltensänderung eingeleitet werden

Details

Projektzeitraum 01.09.2020 - 31.08.2021
Fördergeber FFG
Förderprogramm
Department

Department für Kunst- und Kulturwissenschaften

Zentrum für Angewandte Spieleforschung

Projekt­verantwortung (Universität für Weiterbildung Krems) Mag. Thomas Wernbacher, MSc MA
Projekt­mitarbeit
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