28.11.2022

Am 27. November 2022 erfolgte die Verleihung des österreichischen Bahnkulturpreises an die Tiroler MuseumsBahnen (TMB) für die langjährige Restaurierung einer „Haller Garnitur“ der ehemaligen Lokalbahn Innsbruck-Hall. Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus, Leiter des Departments für Bauen und Umwelt, war Mitglied der unabhängigen, aus profunden Fachleuten bestehenden Jury, die das Siegerprojekt kürte.

Verliehen wurde der Preis durch den Verband der Österreichischen Museums- und Touristikbahnen.

Das Siegerprojekt wurde von 1986 bis 2020 in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern der Tiroler MuseumsBahnen (TMB) aufgearbeitet. Dabei wurde eine eindrucksvolle Begleitrecherche angestellt, um die einzelnen Fahrzeuge bei den unterschiedlichen Eigentümern ausfindig zu machen und in einen historischen Zustand zu überführen. Diese Zugskomposition ist nicht nur für den Innsbrucker Raum identitätsstiftend, sondern auch in der österreichischen Rollmaterialgeschichte von hoher Bedeutung. Das Projekt wurde auch von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben und der Stubaitalbahn GmbH (IVB) über die Jahre unterstützt.

Anlässlich der offiziellen Preisübergabe wurde das freiwillige Engagement des Museumsbahnvereins auch von politischer Seite gewürdigt. In Vertretung des Landeshauptmanns von Tirol zeigte sich Abgeordnete zum Nationalrat Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda entzückt von der durch die gelungene Restaurierungsarbeit erlangten Ästhetik der Zugskomposition und Landesrat René Zumtobel freute sich über die lebendige Vermittlungsform des betriebstüchtigen, bahnhistorischen Erbes. Am Beispiel der durch die „Haller Garnitur“ inspirierten Ausführung der ledernen Haltegriffe in den neusten Niederflurfahrzeugen veranschaulichte IVB-Direktor Dipl.-Ing. Martin Baltes, wie Ideen aus der Vergangenheit nutzbar gemacht werden können.

Obmann Walter Pramstaller und die Vereinsmitglieder zeigten sich bei der Überreichung der Preisurkunde durch Obmann Ing. Harald Barminger und Stv. Obmann Gottfried Aldrian über diese Form der hohen Anerkennung für die jahrzehntelangen Bemühungen und die historische Zugskompositionen sichtlich erfreut und motiviert für weitere Restaurierungsprojekte.

„Als Jurymitglied des Bahnkulturpreises ist es beeindruckend und berührend, sich zu vergegenwärtigen, welche herausragenden Projekte auf höchstem Niveau durch engagierte Museumsbahnvereine mit minimalsten finanziellen Aufwendungen, immensem freiwilligen Arbeitseinsatz und hoher Fachkompetenz und handwerklichem Geschick umgesetzt werden können“, so Christian Hanus.

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