Das Werkstattgespräch des Archivs der Zeitgenossen „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ fand am 17. Mai in Kooperation mit dem Kino im Kesselhaus statt. Kurt Schwertsik, der mehrere Stücke für den Film komponiert hatte, und HK Gruber, der als musikalischer Leiter für die Umsetzung verantwortlich war, gaben Einblicke in den Entstehungsprozess der Filmmusik. Durch den Abend führte der Musikwissenschaftler und Gastprofessor am Archiv der Zeitgenossen, Matthias Henke. Im Anschluss an das Gespräch war der Film im Kino im Kesselhaus zu sehen.
Der Film Mackie Messer basiert auf der realen Entstehungsgeschichte der von Berthold Brecht und Kurt Weill geplanten Verfilmung der Dreigroschenoper, die nicht ganz konfliktfrei verlaufen ist. Als Film im Film erzählt Regisseur Joachim A. Lang außerdem die Geschichte des Gangsterbosses Macheath, der von Tobias Moretti gespielt wird.
Kurt Schwertsik komponierte für den Film unter anderem den „Banker Song“, den Gründungssong der National Deposit Bank, nach einem unvertonten Text von Bert Brecht. „Ich wollte immer schon einmal sozialistische Agitprop-Musik schreiben“, scherzte Schwertsik und meinte: „Ich habe viel gelernt über Filmmusik.“
„Für mich war die Arbeit mit den Schauspielern am interessantesten“, meinte der HK Gruber, zudem habe er als Dirigent die Möglichkeit gehabt, zusammen mit dem SWR Symphonieorchester einen „Weill-Sound“ zu entwickeln: „Was mir gefallen hat, ist, dass wir als Musiker bei so einem attraktiven Spielfilm unsere Handschrift hinterlassen konnten.“ Außerdem sei das Thema des Einflusses von Kommerz in der Kunst in diesem Film sehr gut behandelt und „ein Appell an uns Künstler, uns vom Kommerz nicht unterdrücken zu lassen.“
Matthias Henke meinte, dem Regisseur Joachim A. Lang sie es hervorragend gelungen, die explosive Kraft der Dreigroschenoper zu zeigen, die sie damals hatte und noch bis heute entfaltet, und sie mit Themen der Gegenwart zu verbinden.
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