Termin

13.06.2023, 19:00 - 22:00

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Ort

Literaturhaus Wien

Seidengasse 13, 1070 Wien

©
Jorghi Poll

Ilse Tielsch, geboren 1929, aufgewachsen im südmährischen Hustopece, hat ein in der österreichischen Literatur singuläres Oeuvre geschaffen.

Mit vierzehn Jahren vor der Kriegsfront alleine nach Österreich geflohen, bilden Fluchterfahrung, Heimatverlust und die schwierige – politisch umkämpfte – Erinnerung an die Geschichte Sudetendeutschlands das Zentrum ihrer großen Romane der 1980er Jahre (Die AhnenpyramideHeimatsuchenDie Früchte der Tränen). Auch in ihrem umfangreichen, seit den 1960er Jahren entstandenen lyrischen Werk (In meinem OrangengartenRegenzeitZwischenbericht u.v.m.), in von existenzieller Entfremdung handelnden Erzählungen (Frau N. geht um den SeeFremder Strand), satirischen Kurzgeschichten, als Kinderbuchautorin (Das letzte Jahr) und als literarische Archivarin böhmisch-mährischer Kulturgeschichte (Südmährische Sagen) hat Ilse Tielsch ein Werk von bemerkenswerter stilistischer Bandbreite geschaffen. Darin erweist sie sich als ebenso kompromisslose wie einfühlsame Autorin, deren Literatur stets die Spannung von zwischenmenschlichem Unverständnis und dem Imperativ gegenseitiger Anteilnahme verhandelt. Die promovierte Germanistin war ab 1964 freischaffende Schriftstellerin, 1970 begründete sie den das literarische Leben in Niederösterreich prägenden Literaturkreis PODIUM mit, ihre Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ilse Tielsch ist am 21. Februar 2023 in Wien verstorben, der Abend ist der Erinnerung an ihr Werk gewidmet.

Konzeption und Durchführung:
Barbara Neuwirth, Christian Teissl, Fermin Suter, Helmut Neundlinger

Die Veranstaltung findet am Literaturhaus Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Schriftsteller/innenverband und dem Literaturkreis PODIUM statt.

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