Forschungsschwerpunkte

Das Zentrum für Bildwissenschaften (ZBW) erforscht interdisziplinär die Wirkung von Bildwelten und entwickelt neue wissenschaftliche Arbeitsinstrumente für die Erschließung und Vermittlung der Künste. Das seit 1998 von Prof Grau entwickelte Archive of Digital Art (ADA) ist das international umfassendste Dokumentationsarchiv der zeitgenössischen Digitalen Kunst. Durch die Zusammenarbeit mit renommierten MedienkünstlerInnen bietet ADA einen globalen Überblick zur immersiven, telematischen, genetischen und interaktiven Kunst unserer Zeit. Das vom Wissenschaftsfond FWF, der zentralen Einrichtung zur Förderung von Grundlagenforschung in Österreich und dem Wissenschaftsministerium, unterstützte Projekt an der Donau Universität Krems, welches Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Australian Research Council (ARC) erweitert, markiert für die Bildwissenschaften einen Durchbruch.

Medienkunst ist prozessual, interaktiv und in fundamentaler Weise kontextabhängig. Das ZBW erarbeitet hierfür ein neues, erweitertes Konzept der Dokumentation, Erschließung und Vermittlung. Kern von ADA ist daher ein Dokumentationssystem, das die Werke neben klassischen Kerndaten auch in ihren Aufbauten, Ausstellungsorten und insbesondere technischen Konfigurationen erfasst. Ein neuartiges Web 2.0 / 3.0 Interface erlaubt die Browsereingabe von Forschungsarbeiten durch Künstler und Wissenschaftler Erstmals werden hier Erfindungen der digitalen Kunst systematisch dokumentiert: Wissenschaftler, Künstler und Studierende erhalten einen Überblick über Interfaces, Bilddisplays oder Interaktionsstrategien. Ein Hauptziel ist dabei die Geschichte der Medienkunst sowie der (audio)visuellen Illusions- und Immersionsmedien zu erforschen – ein innovatives Kerngebiet der neu entstehenden interdisziplinären Bildwissenschaften. ADA entwickelt sich durch dieses innovative Verfahren zum kollektiven Arbeitsinstrument – weg von passiver Archivierung hin zu aktivem Informationstransfer. Zusätzlich zur Web 2.0 / 3.0 Erweiterung wird ein sogenannter „Brücken-Thesaurus“ erarbeitet, der erstmals die Integration der innovativen Medienkunst in tradierte Kunstarchive ermöglicht. Dadurch werden historisch-komparatistische Analysen digitaler Kunst auf breiter Basis gefördert und die prekäre Lage der bislang häufig von der traditionellen Kunst- und Kulturgeschichte isolierten Erforschung der Medienkunst verbessert.

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