Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung stellt die Exekutive und das psychosoziale Versorgungssystem vor große Herausforderungen. Ein österreichisch-deutsches Forschungsprojekt unter Beteiligung der Donau-Universität Krems schafft nun verbesserte Hilfsangebote für Betroffene.
Als Transit- und Zielländer nehmen Deutschland und Österreich eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung ein. Das Kooperationsprojekt PrIMsA erarbeitet daher Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aus interdisziplinärer Perspektive, die auch über Landesgrenzen hinweg eingesetzt werden können. Neben Maßnahmen, welche die Ermittlungsarbeit unterstützen, werden im Projekt vor allem Konzepte für verbesserte Hilfsangebote sowie neue Weiterbildungsprogramme für PolizistInnen, SozialarbeiterInnen und psychosoziale Fachkräfte erstellt.
Den österreichischen Teil des Projekts koordiniert das Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Universität Krems. Basierend auf der Expertise in den Forschungsbereichen Psychotherapie, Beratung und Supervision konzentriert sich das Team auf die Erarbeitung psychosozialer Interventionsmöglichkeiten: „Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung ist ein schreckliches Verbrechen, das die Menschenrechte der Opfer fundamental verletzt. Daher möchten wir neue psychosoziale Konzepte entwickeln, die den Betroffenen qualifizierte Unterstützung für den Ausstieg und die Verarbeitung des Geschehenen bieten“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Silke Birgitta Gahleitner vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit. Um das Projekt möglichst praxisnah zu gestalten, findet eine enge Zusammenarbeit mit deutschen und österreichischen Beratungsstellen, sozialen Einrichtungen und der Polizei statt.
Projekttitel: PrIMsA (Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung)
Laufzeit: 10/2014 bis 09/2016
Projektleitung Österreich: Donau-Universität Krems, Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit
Fördergeber Österreich: Finanziert im Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)
Projektleitung Deutschland: Universität Vechta, Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften
Fördergeber Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kooperationspartner:
Research Institute AG & Co KG - Zentrum für digitale Menschenrechte, Wien
AKAtech Produktions- und Handels GmbH, Oberösterreich
Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik, St. Ingbert
Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V., Hannover
Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Universität Tübingen, Juristische Fakultät
Assoziierte Partner: Österreichisches Bundesministerium für Inneres, Deutsches Bundeskriminalamt