06.09.2018

Auf sechs Billionen US-Dollar schätzte das Magazin Forbes 2017 den weltweiten Schaden durch Cyberkriminalität. Mit der Digitalisierung wachsen die Formen organisierter Internetkriminalität. Aktuelle Bedrohungen, der Faktor Mensch als Schwachstelle und geeignete Abwehrstrategien werden am 24. Oktober bei der vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit der Donau-Universität Krems veranstalteten 16. Sicherheitskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Kuratorium Sicheres Österreich diskutiert.

„Es gibt kaum einen Kriminalitätsbereich, der in den letzten Jahren so stark gewachsen ist, wie die Kriminalität im Internet. Bisherige Kriminalitätsformen verlagern sich immer mehr in den Cyberraum. Beispiele dafür sind Bestellbetrug oder der CEO-Fraud. Deshalb müssen wir weiter darüber aufklären, wie die Menschen sich und ihren Cyberraum schützen können und damit Bewusstsein schaffen, dass mit der Nutzung des Internet of Things auch Risiken verbunden sind. Die diesjährige Sicherheitskonferenz der Donau-Universität Krems leistet einen wichtigen Beitrag dazu.", sagt Mag.a Dr.in Michaela Kardeis, Generaldirektorin für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, die sich in ihrer Keynote zur 16. Sicherheitskonferenz mit den Themen Sicherheit und Ordnung sowie mit dem Beitrag der Wissenschaft zu Analyse und Problemlösung auseinandersetzen wird.

Die Sicherheitskonferenz wird jährlich vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit der Donau-Universität Krems unter Leitung von Ass.-Prof. Dr. Walter Seböck, MSc, MBA veranstaltet. Die Konferenz hat sich als Treffpunkt der Sicherheits-Community in Österreich etabliert, 2017 besuchten über 100 hochkarätige ExpertInnen die Tagung. „Es trifft uns alle – mal bewusst, mal unbewusst. Daher ist der Austausch mit ExpertInnen wichtig, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken“, sagt die Organisatorin der Konferenz, Dr.in Ingeborg Zeller vom Zentrum für Infrastrukturelle Sicherheit.

Digitale Erpressung im Vormarsch
Laut aktuellem Cybercrime-Bericht des Innenministeriums für 2016 wuchs die Zahl der Anzeigen von 2015 auf 2016 um mehr als 30 Prozent auf 13.103. Trend Nummer eins: Ransomware – die digitale Erpressung von Personen und Unternehmen. Joe Pichlmayr, Referent der Konferenz zu Bedrohungsbildern, verweist auf den enorm stark wachsenden Markt für Cyberkriminalität, der bereits heute, so Pichlmayr, auf 1,5 Billionen US-Dollar geschätzt werde. Auch Abwehrstrategien seien zu einem großen Markt geworden und forderten die Täter zu immer besserem kriminellem Vorgehen auf. Das Problem: Während beispielsweise Ransomware-Attacken Kriminellen überschaubare Gewinne brächten, seien die Schäden für Unternehmen ungleich höher. Der Angriff auf Unternehmen bzw. deren Computer in 150 Ländern mit der Ransomware WannaCry brachte Angreifern 29000 US-Dollar, der kolportierte Schaden betrug bis zu 4. Mrd. US-Dollar, so Pichlmayr.

Der Faktor Mensch
Besonders auf Seiten der Täter habe sich durch das Darknet und kriminelle Dienstleister die Möglichkeiten zur Begehung von Cyberstraftaten gewaltig erweitert, sagt Mag. Leo Löschl, Leiter Cybercrime Competence Center C4 im Bundeskriminalamt, der den Faktor Mensch bei Cybercrime und Cyberermittlung beleuchten wird.
Ebenfalls mit der Rolle des Menschen auf der Opferseite befasst sich DI Philipp Blauensteiner, Leiter des Cyber Security-Center im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Innenministerium, in seinem Vortrag zu Sicherheit und Prävention. Eine wirksame Prävention, so Blauensteiner, könne nur dann funktionieren, wenn neben technischen Maßnahmen auch die Bewusstseinsbildung bei jedem und jeder einzelnen miteinbezogen werde.

Live-Hack vor Publikum
Wie leicht es Cyberkriminelle mit Smartphone-BesitzerInnen haben, wird DI Mag. Andreas Tomek, Partner der KPMG Austria AG, in einem Live-Hack demonstrieren und damit die leichte Überwindbarkeit gängiger Mobiltelefone zeigen.
Auf Basis umfangreicher Praxiserfahrung zeigt Ing. Thomas Mandl, Cyber Defense Consulting Experts, wie Unternehmen bei einem Angriff richtig reagieren und welche Sofortmaßnahmen dabei gesetzt werden sollen.

16. Sicherheitskonferenz 2018
"Digital Disorder - Digitale Unordnung" - Cybercrime und der Faktor Mensch
Termin: Mittwoch, 24. Oktober 2018
Beginn: 09:00 Uhr
Ort: Donau-Universität Krems – Audimax
Dr.-Karl-Dorrek-Str. 30
3500 Krems

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