Der am Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement angesiedelte neue Biodiversitäts-Hub dient als zentrale Koordinationsstelle zum Auf- und Ausbau eines Biodiversitäts-Netzwerkes von Stakeholdern aus Forschung, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und dem NGO-Bereich. Am 1. März 2018 fand an der Donau-Universität Krems die Kick-off-Veranstaltung dieses Projektes statt. Geplant ist auch ein Datenzentrum für Biodiversitätsdaten mit Schwerpunkt Niederösterreich und Wien.
Über den Biodiversitäts-Hub agiert die Donau-Universität Krems künftig als Koordinationsstelle eines österreichweiten Netzwerkes zum Thema Biodiversität. „Ziel ist es insbesondere, die bestehenden Institutionen und Expertisen stärker zu vernetzen“, erklärt Projektleiterin Dr.in Andrea Höltl: „Dabei binden wir WissenschafterInnen ein, aber insbesondere auch Stakeholder aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um einen transdisziplinären Wissensaustausch zu ermöglichen.“ Darüber hinaus sollen Ergebnisse von Forschungen im Bereich Biodiversität verstärkt sichtbar und verfügbargemacht werden.
Kick-off-Meeting an der Donau-Universität Krems
Im Rahmen des Kick-off-Meetings am 1. März 2018, an dem VertreterInnen wichtiger Institutionen und Forschungseinrichtungen zur Biodiversität teilnahmen, wurde die Bedeutung einer solchen Kommunikationsdrehscheibe betont, so Andrea Höltl. „Konsens gab es auch darüber, dass sowohl Inter- als auch Transdisziplinarität forciert werden sollten.“ Wichtig sei es auch, über eine ExpertInnen-Datenbank die verschiedenen Expertisen darzustellen; andererseits soll auch sichtbar werden, wo es weiteren Forschungsbedarf gibt.
Der vom Land Niederösterreich geförderte Biodiversitäts-Hub dient als Initiator und Katalysator, um die Ziele des Themenfelds „Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen“ des niederösterreichischen FTI-Programmes umzusetzen. „Insgesamt geht es darum, die Biodiversität in Österreich zu stärken und deren Wert in unserem Bewusstsein zu verankern, um nachhaltige Nutzungsformen von Ökosystemen und deren Dienstleistungen zu gewährleisten“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Gerald Steiner, der Leiter des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement. „Auch bezüglich nationaler und internationaler Ziele und Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität bedarf es der Vernetzung und verstärkten Zusammenarbeit der zahlreichen AkteurInnen im Bereich Biodiversität“, so Gerald Steiner.
Im Rahmen des Projektes wird auch ein zentrales Datenmanagement – die Biodiversitätsdatenbank – aufgebaut. Ziel ist es, Daten zur Biodiversität aus verschiedenen Quellen an einem zentralen Ort zu bündeln und dadurch für viele verschiedene NutzerInnengruppen zugänglich zu machen. „In einem ersten Schritt wird der inhaltliche Fokus auf Niederösterreich und Wien liegen“, erklärte Projektmitarbeiterin Tanja Lumetsberger, M.Sc. Daten aus Forschungs- und anderen Projekten – beispielsweise zum Vorkommen von Arten, Habitaten und Landnutzungsformen, deren Gefährdungs- und Schutzstatus – sollen gespeichert, aufbereitet und verfügbar gemacht werden.
Biodiversitäts-Daten begreifbar machen
Den NutzerInnen soll es über dieses Datenzentrum möglich sein, verschiedenste Fragen zur Biodiversität zu beantworten, wie zum Beispiel: Welche Fische kommen im Fluss, der durch meine Stadt fließt, vor? Wie hat sich das über die Jahre verändert?, oder: Welche invasiven Arten wie z.B. die Robinie gibt es in meinem Bezirk? Ziel ist die verständliche Aufbereitung, so Tanja Lumetsberger: „Forschungsdaten sind nicht immer einfach zu verstehen – die Biodiversitätsdatenbank soll jedoch mit wenigen Klicks die Vielfalt und die Vernetztheit der Natur in Österreich darstellen und begreiflich machen können.“
Am Kick-off-Meeting an der Donau-Universität Krems nahmen zentrale AkteurInnen des Bereichs Biodiversität teil, unter anderem von der Universität für Bodenkultur Wien, der Universität Wien, der Veterinärmedizinischen Universität und von Forschungseinrichtungen wie dem BFW, der Österreichischen Vogelwarte oder dem WasserCluster Lunz sowie von wichtigen Sammlungen wie dem Naturhistorischen Museum und dem Haus der Natur NÖ. Neben Behörden wie der Abteilung Naturschutz des Landes NÖ, der NÖ Agrarbezirksbehörde, dem UBA und dem BMNT brachten sich auch Initiativen wie ABOL, Birdlife, eNu, die Österreichische Mykologische Gesellschaft und WWF sowie das Schutzgebiet Nationalpark Thayatal und der Biosphärenpark Wienerwald ein.
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